EU-Wahl – Tops & Flops
Wo die Parteien besonders gut oder schlecht waren

- Österreich hat gewählt: Wo welche Partei besonders gut abgeschnitten hat und wo besonders schlecht, erfährst du hier.
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Die EU-Wahl 2024 ist geschlagen – Österreich hat gewählt. Es zeigen sich jedoch deutliche regionale Unterschiede. In welchen Bundesländern die sieben Parteien besonders gut abgeschnitten haben und wo hingegen vergleichsweise schlecht, erfährst du hier:
ÖSTERREICH. Bundesweit hat die FPÖ die Wahl gewonnen, aber nicht überall waren die Freiheitlichen gleich beliebt. Ein kurzer Blick auf die Wahlkarte genügt, um die blaue Hochburg zu ermitteln. Demnach haben vor allem die Kärntnerinnen und Kärntner ihr Kreuzerl bei den Blauen gemacht. Während die Volkspartei vor allem in Tirol, Niederösterreich und Salzburg reüssieren konnte, gingen das Burgenland und Wien als rote Bastionen hervor. In der Bundeshauptstadt konnten auch die Grünen punkten, NEOS hingegen fuhren ihr bestes Ergebnis im "Ländle" ein.
FPÖ: In Kärnten top, in Wien ein Flop
Mit 25,5 Prozent (inkl. Wahlkartenprognose) ging die FPÖ als Wahlsieger aus der EU-Wahl 2024 hervor. Besonderen Zuspruch erfuhr die Partei rund um EU-Spitzenkandidat Harald Vilimsky in Kärnten, hier machten ganze 33,49 Prozent ihr Kreuz bei den Freiheitlichen. In Wien hingegen konnte man mit dem Kurs der Blauen augenscheinlich wenig anfangen, hier fuhren sie ihr schlechtestes Ergebnis ein:
ÖVP: Tirol als Hochburg
Die ÖVP musste einen veritablen Verlust von fast zehn Prozent hinnehmen, freute sich am Ende über Schadensbegrenzung und den zweiten Platz. Am nächsten an das bundesweite Ergebnis von 2019, als die Türkisen – damals noch unter Sebastian Kurz und EU-Spitzenkandidat Othmar Karas – 34,55 Prozent einfuhren, kam die Partei in Tirol (30,13 Prozent). Auch in Salzburg und Niederösterreich schnitt die ÖVP, diesmal von Reinhold Lopakta angeführt, vergleichsweise gut ab. Demgegenüber gab es, wie auch bei der FPÖ, den wenigsten Zuspruch in der Bundeshauptstadt. Ebenso in Kärnten machten verhältnismäßig wenige Wählerinnen und Wähler ihr Kreuz bei der Volkspartei:
SPÖ: Wien und Burgenland als rote Bastionen
Die SPÖ, die mit Andreas Schieder einen alten Bekannten ins EU-Rennen schickte, musste im Gegensatz zur ÖVP nur marginale Verluste im Vergleich zur Wahl 2019 hinnehmen. Grund zur übermäßigen Freude bot der dritte Platz aber keineswegs. Trostpflaster waren die roten Siege in Wien und im Burgenland, wo die SPÖ auf jeweils knapp 30 Prozent der Stimmen kam. Auch in Kärnten schlugen die Roten mit 27,6 Prozent ihr bundesweites Ergebnis. Besonders schlecht schnitt die Partei hingegen im Westen des Landes ab – in Tirol wählten nur knapp 18 Prozent rot, in Vorarlberg überhaupt nur 14,39 Prozent.
Grüne: Zuspruch in Wien und Vorarlberg
Die Grünen waren im Wahlkampf vor allem durch ihr schlechtes Krisenmanagement rund um Spitzenkandidatin Lena Schilling aufgefallen. Dass die Verluste im Vergleich zur letzten Wahl nur gering ausfielen, liegt wohl daran, dass die Themen und Umwelt und Klima immer wichtiger für die Menschen werden. Zuspruch erfuhr die Partei vor allem in der Stadt – in Wien wählten 17,53 Prozent grün. Aber auch ganz im Westen, in Vorarlberg, konnten die Grünen reüssieren. Am schlechtesten schnitt die Partei im Burgenland und in Kärnten ab:
NEOS: "Ländle" wählte pink
Neben der FPÖ hatten auch die NEOS Grund zur Freude. Die Partei, die vom ehemaligen Journalisten Helmut Brandstätter in den Wahlkampf geführt wurde, konnte um ein Mandat zulegen und ging damit als zweiter Wahlsieger hervor. Ähnlich zu den Grünen konnten auch die NEOS vor allem in Wien und Vorarlberg gute Ergebnisse einfahren – wobei das Top-Ergebnis von über 17 Prozent im "Ländle" dann wohl auch einige NEOS-Funktionäre überrascht haben dürfte. Am schlechtesten – und auch hier zeigen sich Parallelen zu den Grünen – schnitten die Pinken im Burgenland ab:
KPÖ: Stark in Wien, schwach im Burgenland
Die KPÖ konnte dich zwar im Vergleich zur EU-Wahl 2019 deutlich steigern, verpasste aber dennoch die für den Einzug ins EU-Parlament nötige Vier-Prozent-Hürde. Lediglich in Wien hätte die Partei die Schwelle überschritten – am weitesten davon entfernt war Spitzenkandidat Günther Hopfgartner mit seiner Partei im Burgenland:
DNA: Sympathien in der Steiermark
Die zweite Partei, die den Einzug ins EU-Parlament verpasst hat, ist die DNA rund um die impfkritische Medizinerin Maria Hubmer-Mogg. Vergleichsweise erhöhte Sympathiewerte für die Partei können in der Steiermark sowie in Vorarlberg abgelesen werden. Am wenigsten Zuspruch gab es in Wien und im Burgenland:
So hat Österreich gewählt
Mit 25,5 Prozent geht die FPÖ als Wahlsieger aus der EU-Wahl 2024 hervor. Die ÖVP liegt mit 24,7 Prozent auf dem zweiten Platz, die SPÖ kommt auf 23,3 Prozent. Auf die Grünen entfallen 10,9 Prozent der Stimmen, die NEOS kommen auf 10,1 Prozent. KPÖ und DNA bleiben unter vier Prozent und verpassen somit den Einzug ins EU-Parlament.
Da ein kleiner Teil der Wahlkarten erst ausgezählt wird, zeigt die oben dargestellt Grafik ein von Foresight errechnetes "Ergebnis inkl. Wahlkartenprognose". Die Schwankungsbreite liegt bei +/- 0,3 Prozentpunkten.
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