Anschober-Nachfolge fix

Wolfgang Mückstein wird neuer Gesundheitsminister

Der Allgemeinmediziner und grüne Funktionär in der Wiener Ärztekammer Wolfgang Mückstein (44 Jahre) wird neuer Gesundheitsminister. Das gab Werner Kogler rund zwei Stunden nach Rudi Anschobers Rücktritt bei einer Pressekonferenz bekannt.

ÖSTERREICH. Nach dem Rücktritt von Rudi Anschober (Die Grünen) steht der neue Gesundheitsminister fest. Es ist der Allgemeinmediziner und grüne Funktionär Wolfgang Mückstein (44 Jahre).

Angelobung am Montag

Wolfgang Mückstein ist ein Wiener Allgemeinmediziner und Leiter des Primärversorgungszentrums Medizin Mariahilf. In der Wiener Ärztekammer fungiert er als Referent für Gruppenpraxen und neue Organisationsformen. Die Angelobung durch Bundespräsident Alexander Van der Bellen soll am Montag stattfinden.

"Wurde gestern gefragt, ob ich Minister werden will"

Mücksteins erste Worte: "Gestern hat mich Werner Kogler gefragt, ob ich Gesundheitsminister werden will. Das habe ich mir gut überlegt. Ich habe großen Respekt vor der Aufgabe." Mückstein gestand, dass es eine schwierige Entscheidung war, aber: "Ich möchte mithelfen, dass wir alle so gut wie möglich durch die Pandemie kommen, daher hab ich mich entschieden die Aufgabe zu übernehmen“. 

"Werde unpopuläre Entscheidungen treffen, wenn notwendig"

 "Ich werde unpopuläre Entscheidungen treffen müssen, wenn dies notwendig ist." Dazu sehe er sich als Gesundheitsminister und Arzt verpflichtet.  Und weiter: "Ich habe großen Respekt vor den Entscheidungen, die bezüglich der Verlängerung des Lockdowns getroffen wurden."

"Bitte lassen Sie sich impfen"

Der neue Gesundheitsminister appelliert an die Bevölkerung: "Bitte lassen Sie sich impfen. Ich werde alles tun, damit es zu einer guten Zusammenarbeit aller Akteure kommt und alle rasch geimpft werden können." Er verweist auf den aktuellen Mangel an Impfstoff.

„Mann aus der Praxis, ein Mann, der das kann“.

Vizekanzler Werner Kogler sagt über Anschober-Nachfolger Mückstein: "Er ist ein Mann aus der Praxis, ein Mann, der das kann." Gerade jetzt in Zeiten der Pandemie brauche es jemanden, der mit Expertise und Kraft diese Gesundheitskrise managt. Kogler: "Neben mir steht jemand, der das kann.“  Zu Anschobers Rücktritt sagt Kogler, Anschober habe auch Fehler eingestehen können. „Wenn so viel gehobelt wird, dann fallen auch Späne. Danke, lieber Rudi.“

"Wünsche viel Erfolg"

Die Österreichische Ärztekammer begrüßt die Entscheidung, mit dem Allgemeinmediziner Wolfgang Mückstein ärztliche Kompetenz in das Gesundheitsministerium zu holen: „Wir freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit mit Wolfgang Mückstein, der als Leiter eines Primärversorgungszentrums und durch sein Engagement bei der Wiener Ärztekammer das Gesundheitssystem und seine Herausforderungen bestens kennt“, sagt Thomas Szekeres, Präsident der Österreichischen und der Wiener Ärztekammer: „Ich freue mich, dass er diese Aufgabe übernimmt und wünsche ihm viel Erfolg.“  ÖÄK-Vizepräsident und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte, Johannes Steinhart: "Als Allgemeinmediziner mit einem Kassenvertrag weiß Mückstein genau, wo der Schuh drückt." Was die Pandemie angehe, müsse jetzt prioritär die Immunisierung der Bevölkerung im Fokus stehen: „Dieses Impfchaos muss jetzt endlich in den Griff bekommen werden, wir müssen so schnell wie möglich die Bevölkerung durchimpfen“, betont ÖÄK-Vizepräsident und Bundeskurienobmann der angestellten Ärzte, Harald Mayer.

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