Literaturfestival in Göttweig
Literatur, Wein UND Musik

Foto: Fotos: Saxophisticated, Duo Georg Gratzer und Klemens Bittmann, Wiener Tschuschenkapelle
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Göttweig – Das Literaturfestival „Literatur und Wein“ ist mehr als der Titel sagt. Es hat auch die Komponente Musik; und zwar sehr gute Musik, die es wert ist, darüber zu berichten.
Im Rahmen der ersten langen Nacht der Literatur spielte die „Wiener Tschuschenkapelle“. Sie komplettierte das Generalthema „Grenzen“ auf ihre Art mit Musikern aus den verschiedensten Ländern des Balkans. Der Akkordeonspieler Mitke Sarlandziev kommt aus der Grenzstadt zwischen Griechenland und Mazedonien. Er spricht griechisch, wohnt aber auf der Seite der ehemaligen jugoslawischen Teilrepublik Mazedonien. Die Bulgarin Maria Petrova spielt schon dreizehn Jahre in der Tschuschenkapelle Schlagzeug. Sie ist eine der besten Drummer, die wir in Österreich haben. Und hier ist es wichtig nicht mit einem Binnen-I zu schreiben, denn sie hält auch mit allen männlichen Schlagzeugern des Landes mit. Der Bassist Jovan Torbica kommt aus Serbien und ist nicht nur Bandmitglied, sondern auch Komponist und Arrangeur. Hidan Mamudov der Klarinettist stammt aus Mazedonien und kommt eigentlich aus der klassischen Musik. Er studierte an der Musikuniversität in Wien und blieb dann in Österreich. In der Tschuschenkapelle ist er mit seinen vielen Blasinstrumenten ein wichtiger Faktor. Das Herz der Band ist Slavko Ninić. Er ist seit 15 Jahren Bandleader und Sänger.
Die Wiener Tschuschenkapelle wurde vor 35 Jahren in Wien gegründet. Sie spielt Ethno-, Balkan- und Weltmusik. In Originalsprache singen sie Lieder aus dem ehemaligen Jugoslawien, Griechenlands und der Türkei. Sie verstehen sich als musikalische Repräsentanten des Balkans.
Die Nacht von Samstag auf Sonntag spielte das Duo Georg Gratzer und Klemens Bittmann. Die Beiden sind Ausnahmemusiker und Multiinstrumentalisten. Ihr Programm reicht von Interpretationen Telemans bis zu Astor Piazzola und John McLaughlin. Sie spielen schon seit ihrer Studienzeit zusammen und man kann es als Zuhörer nicht glauben: 25 Jahre treten sie schon gemeinsam auf. Aber: man spürt dieses Zusammenspiel. In vielen Ländern der Welt haben sie schon gespielt und waren für das Literaturfestival eine Bereicherung.
Den musikalischen Abschluss des Festivals machte das Saxofon-Quartett „Saxophisticated“. Vier Saxofon spielende Frauen brachten schnell Schwung und Stimmung in den Saal. Mit jazziger, swingender Musik machten sie Ausflüge in den Pop genauso wie in den Lateinamerikasound. Die vier Damen hatten aber sichtlich auch Spaß beim Spielen und übertrugen diese Stimmung ins Publikum. Sie nützten dann das Literaturpublikum zu eigenen Zwecken. Sie seien mit dem komplizierten Name ihrer Band – „Saxophisticated“ - nicht sehr zufrieden und fragten bei den Literaten um einen besseren Titel an. Die Moderatorin brachte etwa „Big Four“ – in Anlehnung an die „Big Five“ - ein, weil sie wirklich großartige Musikerinnen sind.
Das Festival „Literatur & Wein“ hat also einen nicht ausgesprochenen künstlerischen Faktor mit im Programm: die Musik.

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