Chopinfestival – International wie nie zuvor

Musik für Frieden, Freiheit und Völkerverständigung

Gaming – Zum 39. Mal fand in der Kartause Gaming das Internationale Chopin Festival statt. Heuer war es besonders international. Nicht nur viele internationale Künstler spielten auf, sondern zu Ehren von Dr. Kanitzer – er ist auch der Präsident aller weltweiten Chopin-Gesellschaften – kamen Vertreter aus vielen Ländern. Von Amerika bis zum Fernen Osten.
Das Eröffnungskonzert am Freitag in der Kartausenkirche wurde eröffnet vom polnischen Pianisten und Chopin-Experten Janusz Olejniczak, der auch im Oskar gekrönten Film „Der Pianist“ spielte. Das Orchester „Camerata Mozartiana“ unter Leitung des Dirigenten Daniel Auner führte das Stück „Xanthos“ der österreichischen Komponistin Johanna Doderer auf. Johanna Doderer hielt auch eine Festrede, die sich auf das Thema des heurigen Festivals „Völkerverständigung, Frieden und Freiheit“ bezog. Ein Thema, das wohl nie aktueller als heuer war. Sie erinnerte an den Krieg mitten in Europa. Ihre Empfehlung war es, den inneren Frieden zu suchen und sich des Wunders des Atmens zu besinnen. Auch ihre Komposition drückte den Krieg aus. Als die südtürkische Stadt Xanthos belagert wurde, zündeten ihre Einwohner alles an und gingen selbst in die Flammen, um nicht in die Hände der Angreifer zu fallen.
Dem Präsidenten der österreichischen Chopingesellschaft Prof. Dr. Theodor Kanitzer war es auch gelungen den österreichischen Pianisten Ingolf Wunder zu engagieren. Er ist der erste und einzige Österreicher, der jemals Top-Preise beim Chopin-Wettbewerb in Warschau gewonnen hat. Dieser Wettbewerb gilt als der schwerste und wichtigste der Welt. Das Publikum forderte ihn durch heftigen Applaus zu zwei Zugaben auf.
Dem Intendanten Prof. Kanitzer war es wieder gelungen ein reichhaltiges Programm zusammenzustellen und viele große Künstler nach Österreich zu holen. Er feierte im Juni diesen Jahres seinen 97. Geburtstag. Seit vielen Jahrzehnten steht er als Präsident der Internationalen Chopin Gesellschaft in Österreich vor. Er war auch Gründe und deren Präsident aller weltweiten Chopin-Gesellschaften. In der heurigen Versammlung wurde er zum Ehrenpräsidenten gewählt.
Das Festival setzt mit einem Nocturno, einem Konzert bei Kerzenlicht in der Barockbibliothek fort und endet am Sonntag 6. August mit einer Matinee in der Kartausen Kirche und einem „Musikalischen Ausklang“ auf der Seebühne in Lunz.