Körperliche Probleme

Dominic Thiem erleidet frühes Australian-Open-Aus

Mit einem Hammerlos stieg unser Tennis-Ass Dominic Thiem Dienstagnacht in die Australian Open ein - doch gegen die Nummer 5 des Turniers, Andrej Rublev, war für den Niederösterreicher schon in Runde eins Schluss. In 2:10 Stunden Spielzeit und drei Sätzen (3:6 4:6 2:6) war gegen den Russen nichts zu holen, Thiem musste sogar wegen körperlicher Schmerzen behandelt werden.

ÖSTERREICH. Im Juni 2021 verletzte sich Dominic Thiem, die frühere Nummer 3 und aktuelle Nummer 98 der Welt, am Handgelenk - seitdem kämpft der Lichtenwörther darum, wieder zurück an die Weltspitze zu gelangen. Bei den Australian Open erhielt er eine Wildcard und gleich zu Beginn einen deftigen Gegner zugelost: Der als Nummer 5 gesetzte Russe Andrej Rublev war in Melbourne eine hohe Hürde - nach den jüngsten Niederlagen schien ein Sieg Thiems eine Riesen-Überraschung zu sein. Und so weit sollte es leider auch nicht kommen: Bei angekündigten Temperaturen von 40 Grad Celsius lieferten sich der Niederösterreicher und der Russe zwar anfangs einen starken Schlagabtausch, doch am Ende kickte Rublev Thiem klar in drei Sätzen (3:6, 4:6 und 2:6) aus dem Turnier. 

Chancenreicher Anfang 

In der John Cain Arena spielten beide Spieler anfangs groß auf, ehe der Russe im achten Game die ersten Breakbälle der Partie zur 5:3-Führung verwertete. Immer wieder glänzte unser Ass mit feinen Schlägen und Ansätzen. Dennoch schlug Rublev zu, der erste Satz dauerte 38 Minuten. Austro-Fans, die dem Spiel spätnachs frönten (Zeitunterschied zwischen Österreich und Melbourne beträgt satte 10 Stunden), sahen jedoch einen weniger effektiven Austro-Spieler: Thiem konnte im zweiten Game des zweiten Satzes zwei Breakbälle nicht nutzen, der 25-jährige Rublev schien souveräner - das sollte sich auch im weiteren Verlauf des Matches bestätigen. 

Körperliche Beschwerden

Denn im zweiten Satz wartete der tragische Höhepunkt auf Thiem: Der 29-Jährige musste wegen Rippenschmerzen behandelt werden. "Ich habe versucht, den Ball weiter links zu werfen beim Aufschlag – weil die Sonne schlecht gestanden ist. Da habe ich es mir ein bisschen gezerrt und dann habe ich nicht mehr gescheit servieren können. Und dann wird es natürlich sehr, sehr schwer gegen einen Gegner wie Rublev", erklärte Thiem nach dem Match das Zustandekommen seiner Verletzung, die ihn dazu zwang, sich vom Physiotherapeuten behandeln zu lassen. 
Danach ging nicht mehr viel: Zwar holte sich Thiem das zwischenzeitliche 4:3, kassierte dann aber rasch den 2. Satzverlust.

Rasches Ende

Im dritten Satz konnte Thiem, weiterhin von seiner Verletzung eingeschränkt, nicht mehr mithalten. Rublev holte sich souverän den Satzgewinn sowie den Matchsieg - und stellte damit im direkten Duell der beiden Tennis-Stars auf 5:2. "Der Fitness-Part, der körperliche Part – das muss zu 100 Prozent passen, vor allem bei Grand-Slam-Turnieren", resümierte ein enttäuschter Thiem. Dennoch gibt er sich auch optimistisch: "Ich würde sagen, das Match war am Anfang gut. Es war ein offenes Match. Ein schlechteres Game hat mir dann den ersten Satz gekostet. Im zweiten Satz speziell zu Beginn habe ich zwei Breakchancen gehabt. Bei der ersten war ich voll in der Rally drinnen, die muss ich eigentlich machen. Da war ich in einer offensiven Position. Da habe ich das Gefühl gehabt, dass es ein offenes Match ist, dass ich gut dabei bin." Der Gewinner zollte dem Niederösterreicher nach dem Ende jedenfalls Respekt: "Es war extrem heiß, deswegen bin ich doppelt glücklich, dass es in drei Sätzen geklappt hat. Gegen Dominic ist es nie einfach - ich wünsche ihm nach seiner langen Verletzungspause das Beste."

Hoffen auf die baldige Top-Form

Seit dem US-Open-Sieg 2021 läuft es für Thiem in Sachen Major-Turniersiege nicht mehr rund. Der Niederösterreicher musste sich nach seiner Handgelenksverletzung zurückschlagen, zur Top-Form fehlt aber noch einiges. Auch die Reise nach Australien verleitet nicht zu überschwänglichen Lobeshymnen: Einen Erfolg konnte Thiem lediglich gegen den US-Amerikaner Frances Tiafoe bei einem Schaukampf einfahren. Und jetzt heißt es Daumendrücken, dass die Rippenverletzung nicht allzu schwer ist: Schließlich wartet auf unser Tennis-Aushängeschild ein Antritt beim Davis Cup gegen Kroatien (3. bis 5. Februar).

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