Aktionstag
138 Millionen Kinder schuften weltweit - oft im Verborgenen

Die Zahl der weltweiten Kinderarbeit konnte seit dem Jahr 2020 um 20 Millionen reduziert werden. Dennoch müssen immer noch 138 Millionen Mädchen und Buben täglich schuften. (Symbolbild) | Foto: Tinnakorn/PantherMedia
3Bilder
  • Die Zahl der weltweiten Kinderarbeit konnte seit dem Jahr 2020 um 20 Millionen reduziert werden. Dennoch müssen immer noch 138 Millionen Mädchen und Buben täglich schuften. (Symbolbild)
  • Foto: Tinnakorn/PantherMedia
  • hochgeladen von Ingo Till

Die Zahl der weltweiten Kinderarbeit konnte seit dem Jahr 2020 um 20 Millionen reduziert werden. Dennoch müssen immer noch 138 Millionen Mädchen und Buben täglich schuften.

ÖSTERREICH. Anlässlich des "Welttags gegen Kinderarbeit" am 12. Juni macht die österreichische Entwicklungsorganisation Jugend Eine Welt auf die prekären Arbeitsbedingen etlicher Kinder und Jugendlicher weltweit aufmerksam und spricht mit einer Betroffenen aus Indien.

"Endlich wieder in Freiheit"

Siri Vennela war fünf Jahre alt, als sie ihre Eltern verlor. Eine Frau bot ihr daraufhin Unterschlupf an. Eine alternativlose Möglichkeit, die sie im guten Glauben ergriff. Doch anstatt Liebe und Fürsorge zu erfahren, begann für das kleine Mädchen ein Martyrium. „Zuerst waren es nur Auseinandersetzungen. Als mich ihr Schwager dann aber zwang, sehr hart zu arbeiten, erlebte ich furchtbare Zeiten“, erzählt Vennela bei einem Treffen mit Jugend Eine Welt-Geschäftsführer Reinhard Heiserer in Hyderabad.

Das kleine Mädchen musste im Hinterhof eines Hauses Kohle in Säcke verpacken, die dann verkauft wurden. Im Jahr 2009, Vennela war acht Jahre alt, wurden Mitarbeiter von Nava Jeevan Bala Bhavan, eine Nichtregierungsorganisation in Indien spezialisiert auf die Rettung und Rehabilitation von Straßenkindern, auf sie aufmerksam. Das Mädchen konnte befreit werden, erhielt dank den Salesianern Don Boscos, Projektpartner von Jugend Eine Welt, eine Unterkunft und die Chance in die Schule zu gehen. 2018 schloss sie erfolgreich die Schule ab, drei Jahre später hielt sie schließlich ihren Bachelor-Abschluss in Statistik in der Hand. „Das Gefühl, endlich wieder in Freiheit zu sein, war großartig“, erzählt Vennela bewegt. „Ich habe mein Leben zurückbekommen!“

Die Organisation Jugend Eine Welt spricht mit Siri Vennela aus Indien über ihr Schicksal. | Foto: Jugend Eine Welt
  • Die Organisation Jugend Eine Welt spricht mit Siri Vennela aus Indien über ihr Schicksal.
  • Foto: Jugend Eine Welt
  • hochgeladen von Anna Rauchecker

Kinderarbeit im Verborgenen

Das Schicksal von Vennela ist kein Einzelfall. Knapp 40 Prozent aller arbeitenden Mädchen und Buben zwischen fünf und 17 Jahren weltweit, arbeiten unter Bedingungen, die ihre Rechte verletzen bzw. ihre Gesundheit, Sicherheit und Entwicklungen gefährden. 

„Schädliche Kinderarbeit ist oft nicht auf den ersten Blick erkennbar“, erklärt Heiserer. „Gerade im Dienstleistungsbereich blüht Kinderarbeit im Verborgenen. Etwa als billige Haushaltshilfen schuftende Mädchen, die mitunter keinen Lohn erhalten, sondern nur mit Kost & Logis bezahlt werden.“ Aber auch in Steinbrüchen, Ziegelfabriken, Minen oder auf Kakao- oder Bananenplantagen müssten Kinder schuften. Für rund 54 Millionen arbeitende Kinder und Jugendliche bedeutet dies: "Schuften statt Schulbildung. Armut statt Zukunftschancen".

Knapp 40 Prozent aller arbeitenden Mädchen und Buben zwischen fünf und 17 Jahren weltweit, arbeiten unter Bedingungen, die ihre Rechte verletzen bzw. ihre Gesundheit, Sicherheit und Entwicklungen gefährden.  | Foto: Christina Schröder/Südwind
  • Knapp 40 Prozent aller arbeitenden Mädchen und Buben zwischen fünf und 17 Jahren weltweit, arbeiten unter Bedingungen, die ihre Rechte verletzen bzw. ihre Gesundheit, Sicherheit und Entwicklungen gefährden.
  • Foto: Christina Schröder/Südwind
  • hochgeladen von Südwind Tirol

Aktionstag gegen Kinderarbeit

Gemeinsam mit der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar, FAIRTRADE Österreich, Solidar Austria und Kindernothilfe Österreich setzt sich Jugend Eine Welt mit der Initiative „Kinderarbeit stoppen“ für ein europäisches Lieferkettengesetz ein, das dazu beiträgt, Kinderarbeit und andere Menschenrechtsverletzungen wirksam zu stoppen.

Anlässlich des Aktionstages am 12. Juni 2025 gibt es mehrere Veranstaltungen in ganz Österreich, darunter im Wiener Museumsquartier, am Linzer Hauptplatz und beim Martinsdom in Eisenstadt. Genauere Informationen zum Programm findest du unter kinderarbeitstoppen.at/aktionstag

Das könnte dich auch interessieren:

Tour de Chance radelte durchs Burgenland

Austausch über Sozialhilfe, Pflege und Kindergrundsicherung
Chinesisches Freundschaftskonzert gegen Kinderarmut
Die Zahl der weltweiten Kinderarbeit konnte seit dem Jahr 2020 um 20 Millionen reduziert werden. Dennoch müssen immer noch 138 Millionen Mädchen und Buben täglich schuften. (Symbolbild) | Foto: Tinnakorn/PantherMedia
Die Organisation Jugend Eine Welt spricht mit Siri Vennela aus Indien über ihr Schicksal. | Foto: Jugend Eine Welt
Knapp 40 Prozent aller arbeitenden Mädchen und Buben zwischen fünf und 17 Jahren weltweit, arbeiten unter Bedingungen, die ihre Rechte verletzen bzw. ihre Gesundheit, Sicherheit und Entwicklungen gefährden.  | Foto: Christina Schröder/Südwind

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

W S T St K V B

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Österreich auf MeinBezirk.at

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Österrreichweite Nachrichten

MeinBezirk auf Instagram: @meinbezirk.at


Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Foto des Tages einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.