Frauen in Technik
Am Girls’ Day öffnen Unternehmen ihre Türen für Mädchen

Mädchen und Technik – die Bundesländer fördern durch spezielle Programme junge Frauen bei ihrem Weg ins Berufsleben. | Foto: HTL Braunau
3Bilder
  • Mädchen und Technik – die Bundesländer fördern durch spezielle Programme junge Frauen bei ihrem Weg ins Berufsleben.
  • Foto: HTL Braunau
  • hochgeladen von Daniela Haindl

Am Donnerstag, 28. April 2022 findet zum 20. Mal der Girls’ Day statt. Weil viele Mädchen sich für „klassische Frauenberufe“ entscheiden, möchte die österreichische Wirtschaft für Technik-Berufe werben. Dazu öffnen Unternehmen aus dem technischen Bereich ihre Türen für junge Frauen. 

ÖSTERREICH. Frauen sind in technischen Berufen nach wie vor massiv unterrepräsentiert. Die Idee für den Girls' Day, auch Mädchen- oder Töchtertag, stammt aus den USA. An diesem, seit dem Jahr 1993 jährlich durchgeführten, "Take our daughters to work"- Tag besuchen Schülerinnen ihre Eltern, Verwandten oder Bekannten an deren Arbeitsplatz und bekommen so einen Einblick in deren berufliche Tätigkeit.

Trendwende bei der Berufsorientierung von Mädchen 

Seit einigen Jahren findet diese Idee auch in Europa immer größeren Anklang. In Österreich wird der Girls' Day beziehungsweise Töchtertag in einigen Bundesländern bereits seit dem Jahr 2001 veranstaltet. Dadurch soll ein Impuls gesetzt werden, der eine Trendwende bei der Berufsorientierung von Mädchen unterstützt und ihnen einen neuen Blick auf die Berufswelt eröffnen will.

Auf Initiative der Frauenministerin beteiligen sich seit 2006, jährlich am 4. Donnerstag im April, Institutionen mit vielseitigen Programmen am Girls' Day im Bundesdienst. Seit dem Jahr 2015 konnte mit dem Girls' Day MINI ein zusätzliches Angebot für Mädchen ab vier Jahren geschaffen werden. Der Girls' Day versteht sich als integrativer Aktionstag, der auf einen sehr handlungs- sowie erlebnisorientierten und damit emotionalen Zugang setzt, und dadurch Mädchen Mut auf die Eroberung neuer Berufsfelder machen will.

Welche Vorteile bietet ein technischer Beruf?

  • Man verdfient gut – besser als in traditionellen Frauenberufen. 
  • Gute Chancen am Arbeitsmarkt
  • Man ist gewappnet für die Digitalisierung, die fast alle Berufe betreffen wird.
  • Die Arbeit ist spannend und abwechslungsreich
  • Man arbeitet meist im Team und Kommunikation nimmt einen hohen Stellenwert ein. 

„Forschung, Innovation und Wissenschaft braucht Frauen. Nur so können wir sicherstellen, dass wir Österreichs Potenzial voll ausschöpfen. Gleichzeitig ist die Förderung von Frauen in forschungsintensiven Branchen und den MINT-Fächern ein wichtiger Motor für die Gleichstellung, denn es sind genau diese Branchen, die großes Zukunftspotenzial haben. Daher müssen wir Mädchen und Frauen für naturwissenschaftliche und technische Fächer begeistern! Mit gezielten Projekten wie dem Girls Day im Bundeskanzleramt oder der MINT Girls Challenge will ich das vorantreiben“. Frauenministerin Susanne Raab

Frauen in MINT-Studien unterrepräsentiert

Für Bundesminister Polaschek hat dabei vor allem die Frauenförderung im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) Priorität, in dem der Frauenanteil bis heute traditionell besonders niedrig ist. Gerade einmal 38,1 Prozent der ordentlichen MINT-Studien an Universitäten werden von Frauen gewählt, über alle Studienfächer hinweg beträgt ihr Anteil 53,9 Prozent. 37,9 Prozent der Studienabschlüsse in MINT-Fächern an Universitäten entfallen auf Frauen, während ihr Anteil bei den Studienabschlüssen insgesamt bei 55,8 Prozent liegt.

Gleichstellung ist zentraler Schwerpunkt an Unis und Hochschulen

Bis 2030 soll es gelingen, die MINT-Graduierten über alle Hochschulsektoren hinweg um 20 Prozent zu steigern und im Speziellen in den technischen Fächern den Frauenanteil um fünf Prozent zu erhöhen. So sieht es die aktuelle Strategie für Forschung, Technologie und Innovation (FTI-Strategie) unter anderem vor. Deshalb sind die MINT-Förderung und die MINT-Förderung speziell für Frauen zentrale Schwerpunkte in den aktuellen Leistungsvereinbarungen der Universitäten 2022 bis 2024, die Studieninteressierte ebenso umfasst, wie Studierende, Lehrende, Forschende oder das nichtwissenschaftliche Personal. Sie sehen etwa unter anderem vor, dass ein Drittel der zusätzlich finanzierten 60 Professuren und äquivalenten Stellen neuerlich im MINT-Bereich geschaffen werden und dass Besetzungen ganz generell geschlechtergerecht erfolgen soll. Bereits in der Vorgängerperiode 2019 bis 2021 wurde darauf ein Augenmerk gelegt.

Ähnliches gilt für die Fachhochschulen, die sich mitten in einer Ausbauoffensive befinden. Bis 2024 werden laut dem aktuellen FH-Entwicklungsplan insgesamt über 3.700 Studienplätze in den Bereichen MINT und Digitalisierung geschaffen. Die entsprechenden Ausschreibungen sind bereits erfolgt. Die Vergabe neuer Studienplätze wurde unter anderem an die Vorlage schlüssiger Konzepte zur Gewinnung junger Frauen und Mädchen geknüpft.

Frauen in Handwerk und Technik - Förderung durch das AMS
Mehr zum Thema:

Mentoring Programm als Motor für mehr Mädchen technischen Berufen

Schulversuch mit MINT-Diziplinen ab nächstem Schuljahr
Naturwissenschaftsschwerpunkt in der Mittelschule

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Österreich auf MeinBezirk.at

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Österrreichweite Nachrichten

MeinBezirk auf Instagram: @meinbezirk.at


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.