Arbeiterkammer
"Banken geben Sparzinsen nicht schnell genug weiter"

„Banken müssen bei Sparzinsen schneller nachziehen“, fordert die Arbeiterkammer. | Foto: MEV
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Es gibt noch Luft nach oben, vor allem beim Thema Sparen. So lautet das Ergebnis einer Untersuchung der Arbeiterkammer (AK) zu den Themen Kundenservice und Kunden- Informationen unter heimischen Banken. Besonders viel Kritik gibt es für die Konditionen: Denn trotz gestiegener Kreditzinsen haben sich die Sparzinsen bei vielen Banken bisher kaum bewegt.

ÖSTERREICH. Für viele Menschen sei es wichtig, gute und schneller Informationen zu Sparprodukten zu finden, so die AK, die sich angesehen hat, wie gut das bei 19 Banken gelingt. Das Ergebnis: Fast die Hälfte der Banken bietet auf ihren Websites mittelmäßige bis schlechte Informationen über Sparprodukte an. Das solle sich ändern, so die Arbeiterkammer, die außerdem fordert, dass sich auch bei den Konditionen etwas ändert, wie Gabriele Zgubic, Leiterin der Abteilung Konsumentenpolitik bei der Arbeiterkammer Wien, bei einer Pressekonferenz sagt. "Wir sind nicht sehr glücklich mit den mickrigen Zinsen, die nach wie vor auf ein Sparkonto oder auf ein Sparbuch gezahlt werden, also wir befinden uns nach wie vor bei vielen Banken, vor allen Dingen bei den großen Banken deutlich unter einem Prozent, teilweise gibt es immer noch die 0,01 also sind wir gegen Null gehend". 

"Rauf mit den Zinsen, weg von den Minizinsen" 

"Wir fordern von den Banken "rauf mit den Zinsen, weg von den Minizinsen", betonte Christian Prantner, Finanzexperte bei der Arbeiterkammer. Das Sparbuch "ist und bleibt die Basis für sicheres Ansparen". Diese sichere und beliebte Möglichkeit, Geld zur Seite zu legen solle nicht weiter eingeschränkt werden, fordern die Konsumentenschützer. Sicherheit gehe den Sparerinnen und Sparern vor Ertrag.

Immer mehr Bank-Filialen werden geschlossen, Beratungsqualität dort ist immerhin gut. | Foto: David Hofer
  • Immer mehr Bank-Filialen werden geschlossen, Beratungsqualität dort ist immerhin gut.
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Stolpersteine für Sparbuch

Zudem werde die Möglichkeit für diese Anlageform eingeschränkt. Bei sechs von 19 Banken steht ein Sparkonto ausschließlich Bestandskundinnen und -kunden zur Verfügung. Neukundinnen und -kunden haben das Nachsehen bei bank99, Erste Bank, Oberbank, Raiffeisenlandesbank NÖ, UniCredit Bank Austria und Volksbank Wien. In vielen Fällen sei man gezwungen, ein Girokonto zu eröffnen, um ein Sparkonto eröffnen zu können. Auch passiere es immer wieder, dass kein Sparbuch, sondern nur ein Sparkonto eröffnet werden kann. 

Außerdem wünscht sich Zgubic, dass es bei der Vergabe von variablen Krediten für die Kunden eine Szenarienberechnung gibt. "Das ist ganz wichtig, damit den Leuten bewusst ist, Zinsen können steigen und wen sie steigen, heißt das, dass meine Kreditrate steigt, kann ich dann sozusagen die auch noch bedienen? Das ist ein wichtiger Punkt". Die AK will bessere Infos über Zinsen und Spesen auf Websites, vor allem bei Konsum- und Wohnkrediten.

Verbesserungsbedarf beim Online-Auftritt

Positiv hebt die Arbeiterkammer die Beratungsqualität in den Bankfilialen hervor und auch die von Testkäufern kontaktierten Ombudsstellen. Auf den Websites der Finanzinstitute brauche es "besseres Service und ein besseres Angebot an Sparprodukten", zumal die Zahl der Filialen ebenso wie die Öffnungszeiten und somit die persönliche Kundenbetreuung in den vergangenen Jahren drastisch zurückgefahren wurden.

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Immer mehr Bank-Filialen werden geschlossen, Beratungsqualität dort ist immerhin gut. | Foto: David Hofer

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