EIWG
Besitzer von PV-Anlagen und E-Autos sollen künftig blechen

Grünen-Chefin Leonore Gewessler (Grüne) kritisiert den Gesetzesentwurf: "Wer mit einer Photovoltaik-Anlage sauberen Strom für unser Land produziert, soll künftig zur Kasse gebeten werden. Das Elektrizitätswirtschaftsgesetz (ElWG) soll die Energiewende beschleunigen, nicht bremsen!" | Foto: BMK/Cajetan Perwein
3Bilder
  • Grünen-Chefin Leonore Gewessler (Grüne) kritisiert den Gesetzesentwurf: "Wer mit einer Photovoltaik-Anlage sauberen Strom für unser Land produziert, soll künftig zur Kasse gebeten werden. Das Elektrizitätswirtschaftsgesetz (ElWG) soll die Energiewende beschleunigen, nicht bremsen!"
  • Foto: BMK/Cajetan Perwein
  • hochgeladen von Kathrin Klemm

Das neue Elektrizitätswirtschaftsgesetz für den Strommarkt (EIWG) nimmt langsam Gestalt an, dabei werden die Netzkosten neu verteilt. Besitzer von Photovoltaik-Anlagen sollen mehr zahlen, auch das Betanken eines E-Autos kann teurer werden, heißt es.

ÖSTERREICH. Das von der Regierung angekündigte EIWG könnte laut Berichten des Standard für Besitzerinnen und Besitzer von Photovoltaikanlagen zusätzliche Netzgebühren bringen. Das Gesetz soll laut Bundeskanzler Christian Stocker Bürokratie abbauen, Stromkosten senken und fairer gestaltet sein. Doch konnte sich die Koalition in wichtigen Punkten des neuen EIWG nicht einigen. Nun zeichnet sich ein Durchbruch ab: Das Gesetz könnte bald in die parlamentarische Begutachtung gehen, nachdem ÖVP, SPÖ und NEOS einen zentralen Streitpunkt – die Zukunft der Stromnetze – geklärt haben. Das Gesetz braucht eine Zweidrittel-Mehrheit. Den Grünen, die den über Medien kolportierten Entwurf kritisieren, liegt vonseiten der Koalition noch nichts vor, hieß es auf MeinBezirk-Anfrage.

Photovoltaik-Anlagen (PV)

Mehr als 400.000 Haushalte in Österreich besitzen bereits PV-Anlagen. Künftig sollen sie für die Einspeisung von selbst erzeugtem Strom ins Netz ein Netzentgelt zahlen. Die Regulierungsbehörde E-Control muss diese Gebühr festlegen. Bislang war das freiwillig. Der Grund: Die zunehmende Zahl an PV-Anlagen belastet in Spitzenzeiten das Netz. Mit dem neuen Entgelt soll die Eigenverbrauchsoptimierung – z. B. durch Batteriespeicher – attraktiver werden.

Geplante Änderungen bei den Netzgebühren laut Recherchen des Standard:
• Die bisher fixe Grundgebühr (aktuell ca. 48 Euro pro Jahr) soll durch ein leistungsabhängiges Tarifmodell ersetzt werden.
• Dabei wird der höchste Stromverbrauch innerhalb eines Jahres als Grundlage für die Berechnung herangezogen (z. B. beim Laden eines E-Autos).
• Ziel ist es, den Netzausbau stärker am tatsächlichen Spitzenverbrauch auszurichten.

Welche Folgen das ELWG haben könnte

Es wird überlegt, die Netzentgelte künftig auch zeitlich zu variieren – wer z. B. mittags lädt, zahlt weniger als abends. Wer sein E-Auto also künftig tagsüber - und nicht, wie die meisten am Abend - mit PV-Strom lädt, nutzt das Netz sinnvoll – in diesem Fall könnten die Netzkosten geringer ausfallen. Personen mit Wärmepumpen oder anderen nachhaltigen Technologien könnten durch das neue Modell trotzdem stärker belastet werden. 

Grüne stemmen sich dagegen

Wenn das Gesetz verabschiedet wird, hat die E-Control ein Jahr Zeit, das neue Tarifsystem umzusetzen. Die Änderungen für PV-Anlagen könnten früher greifen. Letzte Streitpunkte – etwa beim geplanten Sozialtarif – sind noch zu klären. Die Zustimmung der Grünen ist für den finalen Beschluss notwendig.
Die neue Grünen-Obfrau Leonore Gewessler zum geplanten Gesetz:

„Statt die Energiewende zu fördern, plant die Regierung offenbar das nächste Bestrafungspaket für Klimaschützer. Wer mit einer Photovoltaik-Anlage sauberen Strom für unser Land produziert, soll künftig zur Kasse gebeten werden. Das Elektrizitätswirtschaftsgesetz (ElWG) soll die Energiewende beschleunigen, nicht bremsen. Für uns Grüne ist klar: Wer saubere Energie erzeugt und damit zum Klimaschutz beiträgt, darf dafür nicht bestraft werden. Der Energieminister wäre gut beraten, endlich einen seriösen Gesetzesentwurf vorzulegen, über den man konstruktiv verhandeln kann – anstatt weiter Zeit mit unausgereiften Ideen und neuen Hürden zu vergeuden.“ 

Zum Thema:

Netzkosten werden künftig aufgeteilt
Was die neuen Regeln für PV-Anlagen bedeuten
Ende für Förderungen bei PV-Anlagen
Grünen-Chefin Leonore Gewessler (Grüne) kritisiert den Gesetzesentwurf: "Wer mit einer Photovoltaik-Anlage sauberen Strom für unser Land produziert, soll künftig zur Kasse gebeten werden. Das Elektrizitätswirtschaftsgesetz (ElWG) soll die Energiewende beschleunigen, nicht bremsen!" | Foto: BMK/Cajetan Perwein
Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer: Wir wollen auch Einspeiser ins Netz an den Netzkosten beteiligen.  | Foto: Martin Baumgartner
Mehr als 400.000 Haushalte in Österreich besitzen bereits PV-Anlagen. | Foto: Electrify

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

W S T St K V B

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Österreich auf MeinBezirk.at

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Österrreichweite Nachrichten

MeinBezirk auf Instagram: @meinbezirk.at


Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Foto des Tages einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.