7,18 Prozent angeboten
Dritte KV-Runde für Pflege- und Sozialberufe

Im Pflege- und Sozialbereich findet die dritte Runde der Lohnverhandlungen statt – auf dem Tisch liegt ein Angebot von 7,18 Prozent. | Foto: Hilfswerk Salzburg
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  • Im Pflege- und Sozialbereich findet die dritte Runde der Lohnverhandlungen statt – auf dem Tisch liegt ein Angebot von 7,18 Prozent.
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  • hochgeladen von Martin Schöndorfer

Im Pflege- und Sozialbereich findet am Mittwoch die dritte Runde der Kollektivvertragsverhandlungen statt – sie betrifft rund 130.000 Beschäftigte. Von der Arbeitgeberseite wurde zuletzt eine Inflationsabgeltung von 7,18 Prozent angeboten.

ÖSTERREICH. Die angebotene Lohnerhöhung ist der Gewerkschaft allerdings zu niedrig. Die Arbeitgeber zeigen sich hier verhandlungsbereiter als in anderen Branchen. Erich Fenninger, Geschäftsführer der Volkshilfe, verhandelt auf Arbeitgeberseite. Im Ö1-Morgenjournal betonte er am Mittwoch in der Früh, dass man nicht taktieren wolle und: "Dass es uns als Organisationsvertreter*innen genauso wie der Gewerkschaft und den Betriebsrät*innen wichtig ist, dass unsere Mitarbeiter*innen einen guten Abschluss bekommen."

7,18 Prozent zu wenig

Als Basis für die Verhandlungen in der Sozialwirtschaft dient die durchschnittliche Inflation zwischen November des vergangenen Jahres und Oktober 2022 – wenn die Teuerungsrate vom Oktober bekannt ist, wollen die Arbeitgeber ihr Angebot nochmals anpassen. Die Gewerkschaften vida und gpa rechnen mit einer Inflation von 7,5 Prozent.

Hinzu soll aber noch eine Lohnerhöhung kommen, wie Verhandlungsführerin Eva Scherz darlegt: "Uns geht es vor allem darum, dass unsere Kolleg*innen nach zweieinhalb Jahren Pandemie eine deutliche Reallohnerhöhung erhalten werden." Das momentane Angebot der Arbeitgeber beinhalte aber nur die Inflationsabdeckung – es fehle also noch etwas, so Scherz gegenüber Ö1.

Über 10 Prozent plus Arbeitszeitverkürzung

Am Mittwoch dürfte die Gewerkschaft ihre konkrete Forderung vorlegen. Wie hoch diese ist, wurde im Vorfeld noch nicht verraten. Der Betriebsrat Roman Gutsch ist Teil des gewerkschaftlichen Verhandlungsteams – er sagt dazu: "Ich möchte einen Abschluss, der im zweistelligen Bereich liegt."
 
Beim letzten KV-Abschluss hat sich die Branche auf eine Arbeitszeitverkürzung geeinigt. Seit Jahresbeginn gilt dementsprechend die 37-Stunden-Woche. Die Gewerkschaft fordert auch diesmal wieder einer Verkürzung und zwar auf 35 Stunden. Arbeitgeberverhandler Fenninger lehnt das ab: "Es gibt in ganz Österreich nur mehr die Skilehrer, die weniger Wochen-Arbeitsstunden haben als wir. Ich glaube, jetzt müssen auch einmal andere Branchen dran kommen", so der Volkshilfe-Geschäftsführer. 

Untere Einkommen stärker berücksichtigen

Im Zentrum steht aber ohnehin die Lohnverhandlung, wie die Verhandlungsführerin betont: "Unsere Kolleginnen und Kollegen sind extrem von der Teuerung betroffen und sagen uns, dass das heuer ein großer Schwerpunkt ist. Auf Dauer gesehen ist uns die Arbeitszeitverkürzung aber genauso wichtig."

Jedenfalls sei aber wichtig, dass die unteren Einkommen diesmal eine stärkere Lohnerhöhung bekommen, etwa durch einen Sockelbetrag. Sollte es in den anstehenden Gesprächen keine Einigung geben, wird es Betriebsverhandlungen geben. 

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