Ruf nach Anti-Inflations-Plan
Ein Drittel der Händler schreibt Verluste

Der Handel beklagt ein weiteres Krisenjahr.
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Der Handelssektor in Österreich hat in den vergangenen vier Jahren mit verschiedenen Herausforderungen und Krisen zu kämpfen gehabt. Mit einem Forderungskatalog wandte sich die Branche an die Politik, um vor allem die Inflation zu bekämpfen.

ÖSTERREICH. "2024 ist nicht nur ein Jahr der Wahlen, sondern auch ein Jahr der Inflation. Daher braucht es abseits der Wahlversprechen vor allem Taten, um die Teuerungsspirale zu durchbrechen. Wir fordern eine Anti-Inflations-Strategie, insbesondere bei den öffentlichen Ausgaben", so Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit führenden Branchenvertretern. 

Jahresumsatz um -5,5 Prozent gesunken 

Aufgrund der hohen Inflation verzeichnete der österreichische Handel im Jahr 2023 einen realen Umsatzrückgang von 5,5 Prozent. Besonders stark betroffen waren laut dem Handelsverband der Onlinehandel (minus 8,6 Prozent), die Modebranche (minus 8 Prozent), die Elektro- und Elektronikhändler (minus 7,8 Prozent) sowie die Uhren- und Schmuckverkäufer (minus 4 Prozent). Darüber hinaus herrscht auch ein Mangel an Fachkräften, wobei im Einzelhandel 11.600 Stellen unbesetzt sind und im Gesamthandel 16.200, was immerhin einen Rückgang um 3.800 im Vergleich zum Vorjahr bedeutet.

2023 sanken die Umsätze infolge der hohen Inflation real um 5,5 Prozent. | Foto: pixabay
  • 2023 sanken die Umsätze infolge der hohen Inflation real um 5,5 Prozent.
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Laut einer bei der Pressekonferenz vorgestellten Blitzumfrage des Handelsverbandes (n=218) haben 34% der Betriebe 2023 mit einem Verlust abgeschlossen, 26% mit einem ausgeglichenen Ergebnis und 40% mit einem Gewinn. 33% der heimischen Händler klagen über zu wenige verfügbare Arbeitskräfte und einen starken Rückgang an Bewerbungen.

Handel fordert Anti-Inflations-Strategie 

Darüber hinaus wurden mit dem HV-Zukunftspaket "Österreich handelt" wichtige Empfehlungen für das Superwahljahr 2024 vorgestellt: Konkrete Forderungen umfassen unter anderem eine Arbeitsmarktreform, die es für Arbeitnehmer attraktiver macht, Überstunden zu leisten, anstatt in wiederholte Phasen der Arbeitslosigkeit zu geraten. Des Weiteren wird eine Senkung der Lohnnebenkosten angestrebt, ebenso wie eine Reduzierung von Bürokratie und Regulierung. Die Regierung sollte zudem Maßnahmen ergreifen, um die Ausgaben zu begrenzen, da die aktuellen Schulden in Zukunft zu Steuererhöhungen führen könnten. Ein Schutz vor den als "unfair" empfundenen Wettbewerbspraktiken der kostengünstigen Konkurrenz aus China im Bereich des Onlinehandels wird ebenfalls gefordert.

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