Günstig wie vor Kriegsbeginn
Europäischer Gaspreis im Sinkflug

: Zum Jahresbeginn ist europäisches Erdgas Gas so billig wie zuletzt im Februar 2022. | Foto: Martin Adams/Unsplash
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  • : Zum Jahresbeginn ist europäisches Erdgas Gas so billig wie zuletzt im Februar 2022.
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Der europäische Gaspreis hat seine Talfahrt auch im neuen Jahr fortgesetzt: Zum Jahresbeginn ist europäisches Erdgas Gas so billig wie zuletzt im Februar 2022 und damit vor dem Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine.

ÖSTERREICH/EUROPA. Der europäische Gaspreis ist weiter gefallen. Am Montag startete der Terminkontrakt TTF für niederländisches Erdgas mit 70,30 Euro je Megawattstunde (MWh) – rund 7 Cent je Kilowattstunde (kWh) – in den Handel. Das ist der niedrigste Gaspreis seit Februar 2022, also noch vor Beginn des Krieges in der Ukraine. Im Vergleich zum August 2022, als der TTF seinen zwischenzeitlichen Höchststand erreichte, ist das eine Vergünstigung von rund 80 Prozent – damals mussten Rekordpreise von rund 345 Euro je MWh (35 Cent/kWh)bezahlt werden. Nach Handelsbeginn ist der TFF im weiteren Tagesverlauf wieder etwas angestiegen und notierte zum Handelsschluss bei rund 79 Euro.

Mildes Wetter sorgt für weniger Verbrauch

Hauptgrund für die Talfahrt des Gaspreises ist das heuer vergleichsweise milde Winter-Wetter. Durch die hohen Temperaturen wird der Gasverbrauch gedämpft und die Gasspeicher können weiter gefüllt werden. Wie die Austria Presse Agentur (APA) am Montag berichtete, wird in Österreich bereits seit elf Tagen weniger Gas verbraucht, als geliefert wird. Demnach stieg der Gasspeicherstand von 21. bis 31. Dezember von 85 auf 87 Prozent. 

Mehr Gas aus Russland, mehr Energie aus Wind und Sonne

Ein weiterer Grund für den sinkenden Preis dürfte in den zuletzt wieder stark angestiegenen Gas-Importen aus Russland liegen. Vor allem die Importe von russischem Flüssiggas (LNG) nach Europa stiegen zuletzt auf einen neuen Höchststand, wie das Handelsblatt Anfang Dezember berichtete.

Zudem wird neuerdings mehr Energie aus Erneuerbaren Energiequellen gewonnen. Der aktuell niedrige Gasverbrauch sei folglich auch auf die gute Stromproduktion aus Wind- und Sonnenenergie zurückzuführen, wie Österreichs Klima- und Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) am Montag erklärte. "Je weniger Gas wir jetzt verbrauchen, desto mehr bleibt in den Speichern, und umso besser kommen wir in den nächsten Winter", wird Gewessler von der APA zitiert. Nach wie vor gelte, "die günstigste Energie ist die, die wir nicht verbrauchen", so die Ministerin.

Für Verbraucher nach wie vor teuer

Während der Gaspreis auf den Handelsplätzen fällt, müssen private Verbraucherinnen und Verbraucher nach wie vor tief in die Tasche greifen, um ihre Gasrechnungen zu bezahlen. Laut E-Control beträgt der Preis je kWh Gas österreichweit derzeit bis zu knapp 30 Cent. 

Indessen fiel der von der Österreichischen Energieagentur berechnete Gas-Großhandelspreisindex (ÖGPI) im Jänner 2023 um 17,4 Prozent. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (Jänner 2022) ist er allerdings nach wie vor um 28,3 Prozent höher. 

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