Marktüberblick
Hälfte aller neuen Heizsysteme immer noch Gasthermen
Trotz der steigenden Nachfrage nach erneuerbaren Heizsystemen entfiel im Vorjahr fast die Hälfte aller neuen Heizsysteme auf Gasthermen, wie aus Zahlen der Vereinigung Österreichischer Kessellieferanten (VÖK) hervorgeht. Unterdessen waren Ölheizungen 2021 stark rückläufig.
ÖSTERREICH. Von 101.600 neuen Heizsystemen, die in Österreich im vergangenen Jahr eingebaut wurden, waren 49.000 Gasthermen. Das sind immer noch 48 Prozent aller neuen Systeme, zudem ein Plus von sieben Prozent im Vergleich zu 2020. Ölheizungen waren mit minus 13 Prozent hingegen stark rückläufig und setzen damit ihren Abwärtstrend vom Jahr davor fort. Laut VÖK liege das daran, dass Ölbrennwertkessel nicht mehr gefördert werden, berichtet die APA.
Aufwärtstrend bei erneuerbaren Energien
Obwohl Gasthermen den Heizungsmarkt nach wie vor dominieren, holten Heizsystemen, die mit erneuerbarer Energie betrieben werden können, auf. Den größten prozentuellen Zuwachs verzeichneten hierbei Holzheizungen mit 38 Prozent. Darauf folgen Wärmepumpen, die einen Zuwachs um 23 Prozent erreichten.
Österreich setze vor allem auf monoenergetische Systeme, während in der EU Hybridanlagen und Brennstoffzellen immer mehr an Popularität gewinnen. Um die Stromnetze im Winter entlasten zu können, wünscht sich die VÖK in Österreich eine bessere Förderung von solchen Anlagen.
"Hybridsysteme" fördern und erlauben
Dementsprechend hat VÖK-Geschäftsführerin Elisabeth Berger auch einen konkreten Änderungsvorschlag zum Gesetzesentwurf des Klimaministeriums, das den Einbau von Gasthermen in Neubauten ab 1. Jänner 2023 verbieten will. Anstatt auf Fernwärme zu setzen, die im Endeffekt durch Erdgas erzeugt werde und 30 Prozent weniger effizient sei als Gasthermen, solle der Einbau von hybriden Gasgeräten erlaubt werden. Der Einbau solle zudem an die Bedingung geknüpft werden, dass die Hybridsysteme mit 100 Prozent erneuerbarer Energie – sogenanntem "grünen Gas" – betrieben werden müssen.
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