Ich - der soziale Netzwerkspion

Die Nachrichtendienste können ihr Werkzeug einpacken. Über die sozialen Netzwerke erfahren sie alles viel schneller und billiger. | Foto: European Space Agency
  • Die Nachrichtendienste können ihr Werkzeug einpacken. Über die sozialen Netzwerke erfahren sie alles viel schneller und billiger.
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  • hochgeladen von Wolfgang Unterhuber

Ich gestehe: Ich fühle mich zuweilen wie ein Spion. Ich arbeite allerdings nicht für den deutschen Nachrichtendienst. Auch nicht für den amerikanischen NSA. Ich bin auf Facebook, Twitter und in anderen sogenannten sozialen Netzwerken aktiv. So wie hunderte Millionen andere Menschen auch.

Ich erfahre alles über diese Menschen. Wann sie aufstehen, was sie essen, wie sie sich die Zähne putzen, wie ihr Chef heute drauf ist, wohin sie wann mit wem auf Urlaub fahren (tolle Info für Einbrecher übrigens), auf welchem Flughafenklo sie gerade sitzen, mit wem sie die FKK-Saison eröffnen (samt Bild) und so weiter und so fort.

Unglaublich aber wahr: Diese Menschen geben diese Informationen über sich völlig freiwillig preis. Ohne Geld, Bestechung oder Drohungen. Und das an Menschen, die sie nicht einmal kennen. Wie an mich zum Beispiel. Fragen Sie mich jetzt bitte nicht, warum das so ist. Aber es ist so und hat vermutlich irgendetwas mit Eitelkeit zu tun, die laut einem alten Sprichwort die Lieblingssünde des Teufels ist.

Neulich herrschte auf diesen Plattformen ja wieder einmal ganz große Aufregung. Weil der deutsche Nachrichtendienst herum spioniert hat. Den Witz hinter ihrer Aufregung haben die sozialen Netzwerk-Exhibitionisten wohl nicht durchschaut. Aber ich verstehe auch nicht immer alles. Warum zum Beispiel überhaupt noch Geheimdienste existieren. In den sozialen Netzwerken erfährt man alles viel schneller und kostengünstiger.

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