Weniger in Kurzarbeit
Juli-Arbeitslosenzahlen um ein Drittel höher als im Vorjahr

"Rund 107.300 Arbeitssuchende mehr als im Vorjahr zeigen, dass wir die Auswirkungen dieser Weltwirtschaftskrise auf den Arbeitsmarkt noch längere Zeit spüren werden", so Aschbacher | Foto: BKA/ Andi Wenzel
  • "Rund 107.300 Arbeitssuchende mehr als im Vorjahr zeigen, dass wir die Auswirkungen dieser Weltwirtschaftskrise auf den Arbeitsmarkt noch längere Zeit spüren werden", so Aschbacher
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Die Zahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer lag Ende Juli im Vorjahresvergleich um 33 Prozent höher. Die Auswirkungen der internationalen Wirtschaftskrise sind auch weiterhin am österreichischen Arbeitsmarkt zu spüren, teilte das Arbeitsministerium am Montag in einer Aussendung mit.

ÖSTERREICH. 432.539 Personen waren im Juli arbeitslos gemeldet oder in Schulung, das sind um 107.333 mehr als im Vorjahresmonat. Mitte April war mit 588.000 Betroffenen der Höchststand erreicht. Gegenüber Ende Juni sank die Zahl der registrierten Arbeitslosen um 30.815 Personen (minus 7,4 Prozent), die Zahl der AMS-Schulungsteilnahmen blieb annähernd unverändert. Überdurchschnittliche Zuwächse der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen Ende Juli Jugendliche (+52,4 Prozent) und Personen ohne österreichische Staatsbürgerschaft (+57,0 Prozent).

In allen Bundesländern steigt die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr, vor allem in Tirol (plus 85,0 Prozent) und Salzburg (plus 61,8 Prozent). Im Vergleich zu Ende Juni 2020 ist jedoch die Arbeitslosigkeit in Tirol um rund 8.000 und in Salzburg um rund 4.000 zurückgegangen. Der geringste Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr ist in Kärnten (plus 26,8 Prozent) zu verzeichnen.

Der Tourismus ist im Vergleich zum Vorjahr am stärksten von der Krise betroffen, dennoch gab es hier einen Rückgang von rund 19.000 im Vergleich zu Ende Juni 2020. Dahinter folgen die Baubranche (+45,8 Prozent), die Warenproduktion mit +41,5 Prozent und der Handel (+39,3 Prozent), die Arbeitskräfteüberlassung (+36,2 Prozent) sowie das Gesundheits- und Sozialwesen (+29,8 Prozent). Alle Branchen liegen über dem Vorjahresmonat, die Zuwächse liegen jedoch deutlich unter dem Niveau von Ende Juni.

Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVO) spricht bedingt durch die Corona-Pandemie von einem "Ausnahmejahr". "Rund 107.300 Arbeitssuchende mehr als im Vorjahr zeigen, dass wir die Auswirkungen dieser Weltwirtschaftskrise auf den Arbeitsmarkt noch längere Zeit spüren werden. Gleichzeitig sehen wir, dass unsere Maßnahmen Wirkung zeigen."

SPÖ pocht auf Konjunkturpaket

Die neuerlich alarmierenden Arbeitslosenzahlen, rund 110.000 Arbeitslose mehr als im Jahresvergleich, zeigen, wie dringend es nötig ist, Maßnahmen für mehr Beschäftigung zu setzen. „Die Regierung verwaltet die Arbeitslosigkeit nur und bekämpft sie nicht. Nur die Kurzarbeit zu verlängern wird nicht reichen, um aus der Krise zu kommen“, erklärte SPÖ-Sozialsprecher Josef Muchitsch am Montag. Was es jetzt braucht ist ein umfassendes Konjunkturpaket, eine befristete Erhöhung des Arbeitslosengeldes auf 70 Prozent und eine Aufstockung der AMS-Mitarbeiter um zumindest 500 Personen.

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