Forderung der SPÖ
Kocher gegen weniger Arbeitszeit bei selbem Lohn

Arbeitsminister Martin Kocher äußerte sich gegenüber dem Kurier gegen eine Arbeitszeitreduktion gei vollem Lohnausgleich. | Foto: wavebreakmedia/Shutterstock.com
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Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) ist gegen eine gesetzliche Arbeitszeitverkürzung bei selbem Gehalt, wie es von SPÖ und Gewerkschaft gefordert wird. "Die meisten Menschen in Österreich spüren sehr gut, dass dieser Wunsch flächendeckend nicht möglich ist", so Kocher gegenüber dem "Kurier" in der Ausgabe am Freitag.

ÖSTERREICH. Kocher fürchtet um den Wohlstand aller, da man bei weniger Arbeit nicht dieselben Sozialleistungen aufrecht erhalten könne. Die 32-Stunden-Woche ist eine der Kernforderungen des neuen SPÖ-Vorsitzenden Andreas Babler. Wollen einzelne Branchen starke Lohnsteigerungen oder weniger Stunden, dann sei das Sache der KV-Verhandelnden, so Kocher. "Die gesetzlichen Rahmenbedingungen dafür existieren."

Gewerkschaft sieht gesundheitliche Vorteile 

Reinhold Binder, neuer Chef der Produktionsgewerkschaft PRO-GE, fordert ebenfalls eine Arbeitszeitverkürzung. "Wir als PRO-GE vertreten Arbeiter und Arbeiterinnen, die schwere körperliche Arbeit verrichten, die mit Kälte und Schmutz verbunden ist." Unter diesen Umständen sei "eine Arbeitszeitverkürzung nötig, um gesund alt werden zu können", so Binder gegenüber den "Salzburger Nachrichten" am Freitag. Auf eine spezifische Stundenzahl wolle er sich aber vorerst nicht festlegen.

Es liege am Gesetzgeber den ersten Schritt zu machen und die Normalarbeitszeit auf 38,5 Stunden festzulegen, meint Binder. Man müsse jede Branche für sich begutachten und größere Freizeitmöglichkeiten sowie die sechste Urlaubswoche ermöglichen. Das sei seines Erachtens nach auch der gesundheitspolitische Weg.

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Kocher für überregionale Vermittlung Arbeitsloser

Sieht man sich die Arbeitslosigkeit und unbesetzten Stellen im Land an, wird einem schnell das starke West-Ost-Gefälle bewusst. Im Juni lag die Arbeitslosenquote in Wien bei rund zehn Prozent, während sie in Tirol und Salzburg bei gerade einmal drei Prozent lag. "Wenn wir es nicht schaffen, diese Divergenz zu verändern, wird sie sich verfestigen und zum Problem", so Kocher weiter.

Es müsse vor allem bei jungen, nicht verwurzelten Personen ohne Betreuungspflichten möglich sein, die oder den Arbeitssuchenden überregional zu vermitteln. Dafür brauche es aber noch mehr Begleitung und Anreize, räumt der Arbeitsminister ein.

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