Ab nächster Woche
Kontaktlos bezahlen bis 50 Euro ohne Limit möglich

Die Eingabe des PIN-Codes ist nun bei Beträgen bis 50 Euro nicht nötig | Foto: PSA Payment Services Austria GmbH
  • Die Eingabe des PIN-Codes ist nun bei Beträgen bis 50 Euro nicht nötig
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Die Kartengesellschaften werden das Limit für kontaktloses Bezahlen mit der Bankomat-, oder Kreditkarte von derzeit 25 Euro auf 50 Euro erhöhen. 

ÖSTERREICH. Dieser Tage zücken Kunden im Supermarkt häufiger die Bankomatkarte anstelle des Bargeldes, um eine Ansteckung mit dem Coronavirus zu vermeiden. Wenn der zu bezahlende Betrag aber über 25 Euro klettert, ist eine PIN-Eingabe verpflichtend. Erst recht musste der Kunde dann eine Oberfläche berühren, die auch andere Menschen schon zuvor berühren hatten. Die Finanzmarktaufsicht hat daher entschieden, dass das Limit für kontaktloses Bezahlen zur Eindämmung der Ansteckungsgefahr erhöht werden soll und "regulatorisch derzeit eine Verdopplung auf 50 Euro möglich ist", erklärte FMA-Sprecher Klaus Grubelnik. Der Geschäftsführer des Handelsverbandes, Rainer Will, zeigte sich erfreut über diesen Schritt: "Bargeldzahlungen werden dadurch keinesfalls eingeschränkt. Aber mit dieser Maßnahme werden die Beschäftigten im Lebensmittelhandel besser geschützt“. 

Man gehe davon aus, dass die Kunden dieses Angebot auch annehmen werden. Nach Angaben der PSA Payment Services Austria, ein Tochterunternehmen der österreichischen Banken, waren 2019 73 Prozent der Bankomatkartenzahlungen bereits kontaktlos erfolgt, was im Vergleich zu 2018 einen Anstieg von 46,8 Prozent bedeutet. In den vergangenen Wochen verzeichnete die Lebensmittelkette Spar einen signifikanten Anstieg der Bankomatzahlungen in den Geschäften: Ausgehend von etwa 30 Prozent vor der Corona-Krise sei der Anteil bereits auf mehr als 50 Prozent gestiegen, so die Spar-Sprecherin Nicole Berkmann.

Sicherheit oder Bequemlichkeit?

Kann die Erhöhung des Limits für den Kunden zu einem größeren finanziellen Schaden führen? Wichtig bei der Umsetzung sei nun, dass das Haftungsrisiko im Missbrauchsfall keinesfalls auf die Händler überwälzt wird, betone der Handelsverband.

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass zu Beginn der Einführung der kontaktlosen Zahlform einige Sicherheitsforscher vor Missbrauch warnten. In einem Szenario bräuchte man 2 NFC-fähige Smartphones: Eine muss sich in räumlicher Nähe zum Opfer befinden, um ihr Telefon Kontakt mit der Karte herstellen zu lassen. Das Handy gibt sich dabei als Bankomatkasse aus und stellt eine Zahlungsanfrage an die Karte des Opfers. Bei Bestätigung wird der Auftrag zurück an das Telefon geschickt. Dieses leitet die signierte Verifikation per Internet an das Telefon der zweiten Person weiter, die ihr Gerät wiederum bei einer echten NFC-fähigen Bankomatkasse (von welcher die ursprüngliche Zahlungsanfrage ausgeht) platziert hat und sich gegenüber dieser als Karte ausgibt.

PIN geheimhalten

Dieses Szenario sei aber zu aufwändig im Vergleich zur Beute. Im erfolgreichsten Falle könne so hintereinander fünfmal 25 Euro (insgesamt also 125 Euro) abgebucht werden. Problematischer wird es, wenn es den Angreifern im Vorfeld gelungen ist, den PIN der Karte auszuspähen. Dann könne das Limit ohne weiteres ausgehebelt werden. 

Wem dabei unwohl ist, empfehlt der Konsumentenschutz bei der Bank anzufragen, ob sich die Karte gegen eine andere ohne NFC-Funktion tauschen oder die NFC-Funktion deaktivieren lässt. Zudem gibt es eigene NFC-Schutzhüllen zu kaufen, die das Signal abschirmen. Wichtig sei immer die NFC-Karte niemals einzeln in einer Geldbörse zu bewahren: Es kann helfen, mehrere NFC-fähige Karten im Geldbörsel direkt aufeinander legen. Für das Bezahlterminal eines Angreifers ist es dann schwierig, die verschiedenen Funksignale auseinanderzuhalten, so der Konsumentenschutz.

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