WIFO/IHS Prognose
Löhne sollen 2024 steigen, aber Inflation bleibt hoch

Wifo und IHS rechnen weiterhin heuer mit einer hohen Inflationsrate von 7,5 Prozent und einem Mini-Wachstum von 0,3 bzw. 0,5 Prozent.  | Foto: Johannes Brunnbauer
4Bilder
  • Wifo und IHS rechnen weiterhin heuer mit einer hohen Inflationsrate von 7,5 Prozent und einem Mini-Wachstum von 0,3 bzw. 0,5 Prozent.
  • Foto: Johannes Brunnbauer
  • hochgeladen von Adrian Langer

Keine Entspannung sehen Experten und Expertinnen für Österreichs Wirtschaft. Die Inflation bleibt weiterhin hoch, gleichzeitig steigt die Arbeitslosenrate aber nur minimal. Der Staat kann sich ob der Teuerung zumindest über höhere Steuereinnahmen freuen.

ÖSTERREICH. Die Wirtschaftsforscher legten am Mittwoch ihre Sommerprognose für die Wirtschaftsentwicklung 2023 und 2024 vor, in der es heißt: Die Teuerung bleibt bei 7,5 Prozent, im laufenden Jahr soll sich das reale Wirtschaftswachstum auf 0,3 bzw. 0,5 Prozent belaufen. Im Vorjahr betrug die Inflation 8,6 Prozent und die Volkswirtschaft wuchs real um 4,9 Prozent.

"Steigende und auch langfristig höhere Zinsen sowie hohe Unsicherheit drücken auf die private Investitionstätigkeit und schmälern die Wachstumsaussichten", zitiert die APA Wifo-Chef Gabriel Felbermayr. "Die Inflation bleibt hartnäckig hoch." Die Inflationsrate werde heuer ganze 2 Prozentpunkte höher als in Deutschland und im Euroraum sein, so Felbermayr."Mittelfristig geht die Inflation nur langsam zurück. Sie wird wohl noch 2027 leicht über der angestrebten 2 Prozent-Marke liegen." 2024 rechnen die Ökonomen dann mit einem Plus von 1,4 Prozent.

Die heimische Wirtschaft befindet sich heuer in einer Stagnationsphase, die Inflation bleibt „hartnäckig“. | Foto: APA-Grafik / picturedesk.com
  • Die heimische Wirtschaft befindet sich heuer in einer Stagnationsphase, die Inflation bleibt „hartnäckig“.
  • Foto: APA-Grafik / picturedesk.com
  • hochgeladen von Adrian Langer

Arbeitslosenrate steigt nur minimal 

Das schwache Wirtschaftswachstum hat wohl nur geringe Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Laut dem Wifo wird die nationale Arbeitslosenrate voraussichtlich nur um 0,1 Prozentpunkte auf 6,4 Prozent steigen, während das IHS von einem Anstieg um 0,2 Prozentpunkte ausgeht. Dank eines robusten Arbeitsmarktes, deutlicher Lohnerhöhungen und einer sinkenden Sparquote wird der reale private Konsum nach Einschätzung der Konjunkturexperten in diesem Jahr um 0,9 bzw. 0,5 Prozent steigen. Für das Jahr 2024 prognostizieren die Ökonomen eine Verringerung der Arbeitslosenquote auf 6,1 bzw. 6,3 Prozent.

Ab 2024 kräftiges Lohnwachstum

Erfreuliche Nachrichten gibt es beim Thema Löhnen: Heuer legen die Bruttolöhne und -gehälter je Beschäftigten laut Wifo 2023 um 8,2 Prozent und 2024 um 7,2 Prozent zu. Trotz der deutlichen Zuwächse wird die Teuerung zunächst knapp ausgeglichen. Für 2024 wird mit einem kräftigen Anstieg der Brutto- und der Nettoreallöhne gerechnet (+3,3 Prozent bzw. 3,2 Prozent). 

Die Regierung sieht sich angesichts der Prognose bei den gesetzten Maßnahmen bestätigt. | Foto: BKA
  • Die Regierung sieht sich angesichts der Prognose bei den gesetzten Maßnahmen bestätigt.
  • Foto: BKA
  • hochgeladen von Adrian Langer

Weiters kann sich der Staat über sprudelnde Steuereinnahmen nicht beschweren. Diese werden stärker als die Staatsausgaben steigen und das nominelle Bruttoinlandsprodukt soll im laufenden Jahr um 7,6 Prozent auf 481 Mrd. Euro klettern. Das Wifo rechnet für heuer mit einem staatlichen Finanzierungssaldo in Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von minus 2,2 Prozent, das IHS mit einem Budgetsaldo von minus 2,6 Prozent.

Links:
Präsentationsunterlagen
Prognose im Detail 

Das könnte dich auch interessieren:

Brunner gibt Lohnabschlüssen die Schuld für hohe Inflation

Banken heben mit 1. Juli ihre Gebühren an
Kocher verschärft Regeln für Arbeitslose

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Österreich auf MeinBezirk.at

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Österrreichweite Nachrichten

MeinBezirk auf Instagram: @meinbezirk.at


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.