Mehr Licht ins Haus lassen, aber mit Maß
Sonnenlicht ist für Menschen lebensnotwendig. Innenräume, in denen wir die meiste Zeit verbringen, sind aber nicht lichtstark genug.
ÖSTERREICH. Nicht nur Pflanzen brauchen Tageslicht. Auch Menschen sind darauf angewiesen, wie Architekt und Lichtforscher Gregor Radinger vom Lichtlabor der Donau-Universität Krems im Gespräch mit meinbezirk.at betont. "Um munter zu werden braucht der Mensch 1000 Lux. Ab diesem Wert wird im Körper das Schlafhormon Melatonin unterdrückt", so Radinger.
Innenräume sind lichtarm
In Wohnräumen betrage die Lichtstärke aber oft nicht einmal 500 Lux, während sie draußen an einem sonnigen Tag auf 100.000 Lux ansteigt. Mediziner bestätigen, dass Sonnenlicht nicht nur die Abwehrkräfte stärkt, sondern auch die Stimmung hebt. Viele Gründe also, um in Wohnräumen für möglichst viel Licht zu sorgen, denn hier verbringen die Menschen die meiste Zeit.
Fenstergröße: Ein Achtel der Zimmergrundfläche
In den Richtlinien des Österreichischen Instituts für Bautechnik (OIB), an denen sich die Bauordnungen aller Bundesländer orientieren, heißt es, dass die Fensterfläche mindestens zwölf Prozent der Bodenfläche des Raumes betragen muss. Ab einer Raumtiefe von mehr als fünf Metern vergrößert sich die Fensterfläche um ein Prozent pro angefangenen Meter Raumtiefe.
Auf Überhitzung achten
Doch es gibt mehr Lösungen, um zu mehr Licht im Alltag zu kommen als über Fenster. Die Nutzung von Terrassen und Balkonen sollte nicht vernachlässigt werden. "Der Trend geht jedenfalls in Richtung mehr Verglasung", so Radinger, der allerdings zu Bedenken gibt, dass im Sommer die Gefahr der Überhitzung bestehe und mitbedacht werden müsse. Passiere dies nicht, müsse man Abdunkeln oder Kühlen. Beides verursache einen höheren Energieverbrauch. "Zum Kühlen benötigt man etwa sechs Mal so viel Energie wie beim Heizen", sagt Wolfgang Stundner, Gerichtssachverständiger im Fachgebiet Fenster, zu meinbezirk.at. Bei Verdunklung müsse man während des Tages das Licht anschalten. "Um Überhitzung zu vermeiden, kommt es auf die Position und die Größe des Fensters an", sagt Radinger.
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