E-Control
Netzgebühren für Gas steigen 2026 im Schnitt um 18 Prozent

- Die Netzgebühren für Gas steigen 2026 im Schnitt um 18 Prozent.
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Die Netzkosten für Gas steigen 2026 im Schnitt um 18,2 Prozent. Die Stromnetzgebühren wiederum sollen heuer generell nur leicht steigen, in fünf Bundesländern sinken sie sogar.
ÖSTERREICH. Laut Verordnungsentwurf der E-Control steigen die Netzkosten für Gas 2026 erneut stark - im Schnitt sind es 18,2 Prozent. Am stärksten steigen die Gasnetztarife mit 35 Prozent in Kärnten, danach folgen Niederösterreich (30 Prozent), die Steiermark (27,7 Prozent) und das Burgenland (25 Prozent). Am wenigsten stark steigen die Gebühren in Oberösterreich, nämlich um lediglich 6,5 Prozent. Bei den Stromnetzgebühren hingegen gibt es eine Entspannung. Nach dem Rekordanstieg heuer steigen sie nächstes Jahr im Schnitt nur um 1,1 Prozent. In fünf Bundesländern sinken sie sogar. Das berichtete am Dienstag die APA.
Entgelte je nach Betreiber unterschiedlich hoch
Die für Energie zuständige Regulierungsbehörde E-Control legt jedes Jahr fest, wie viel die Netzbetreiber pro Kilowattstunde (kWh) verrechnen dürfen. Je nach Netzbetreiber sind die genauen Entgelte jedoch unterschiedlich hoch und können sich bis zur Kundmachung noch leicht ändern. Die endgültigen Verordnungen werden in der Regel im Dezember veröffentlicht und treten mit 1. Jänner in Kraft. Heuer waren mit 1. Jänner bei Strom die Netzentgelte für Haushalte im Schnitt um 23,1 Prozent gestiegen, bei Gas um 16,6 Prozent. Weil seit Jahresbeginn auch die Abgaben auf Energie nach Ende der Gaskrise wieder in voller Höhe verrechnet werden, stiegen die Energierechnungen heuer um einige hundert Euro und tragen zur derzeit hohen Inflation bei.
Hier sinken die Netzentgelte für Strom
Die Netzentgelte für Strom sinken voraussichtlich in Vorarlberg, Kärnten, Wien und in der Steiermark leicht, in Salzburg mit rund 9 Prozent hingegen deutlich. Am stärksten steigen sie in Niederösterreich mit 6,9 Prozent, in Tirol mit 11,2 Prozent und im Burgenland mit 16,1 Prozent. Als Gründe gab E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch gegenüber der APA an, dass einerseits weniger Strom gespart worden sei, wodurch sich der Verbrauch stabilisiert hat und andererseits zusätzliche Erlöse, etwa aus dem grenzüberschreitenden Stromtransit, die Kosten gedämpft hätten.

- Die Stromnetzgebühren steigen nächstes Jahr nur leicht, im Schnitt um 1,1 Prozent.
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Gründe für die erhöhten Gaspreise
Bei Gas hingegen sanken die verbrauchten Mengen weiter, weshalb die Netzkosten auf weniger Kilowattstunden aufgeteilt werden müssen. Die höheren Temperaturen im Winter aufgrund der Klimaerwärmung und der Ausstieg aus Gas werden auch in den kommenden Jahren zu sinkenden Gasverbräuchen führen, prognostizierte Urbantschitsch. Die Entgelte steigen aber auch, weil Österreich seit dem russischen Krieg gegen die Ukraine kein Gastransitland mehr ist und nun sozusagen auf den Kosten der Pipelines sitzen bleibt. Der E-Control-Vorstand kündigte an, als Behörde Druck auf die Netzbetreiber aufzubauen, um die Kosten den rückläufigen Erlösen anzupassen und das Gasnetz zu verkleinern. Kontraproduktiv sei hier allerdings, dass es nach wie vor eine gesetzliche Anschlusspflicht gibt.
Erstmals "Sonnen-Rabatt"
Aufgrund des Photovoltaik-Booms führt die E-Control erstmals einen "Sonnen-Rabatt ein". Dieser soll 20 Prozent betragen und zwischen 1. April und 30. September zwischen 10:00 und 16:00 gelten. Damit sollen Stromverbrauch und Stromerzeugung besser aneinander angeglichen, netzdienliches Verhalten belohnt und der Netzausbaubedarf etwas verringert werden. „Sofern die Netzbetreiber über die dafür nötigen Detaildaten verfügen“, wird das verminderte Entgelt den Stromverbrauchern automatisch verrechnet, heißt es im Verordnungsentwurf. In der Praxis bedeutet es wohl, dass die Kunden im Onlineportal des Netzbetreibers die Viertelstundenwerte aktiviert haben müssen.

- Wegen des Photovoltaik-Booms führt die E-Control erstmals einen "Sonnen-Rabatt" von 20 Prozent zwischen 1. April und 30. September in den Stunden von 10 bis 16 Uhr ein.
- Foto: Phototom/Fotolia
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Schon in der Vergangenheit hat es zu bestimmten Zeiten niedrigere Netzentgelte gegeben. Diese Tarife für Sommer und Winter, Tag und Nacht, haben allerdings mit der Zeit ihren Zweck verloren und werden nun mit der Verordnung 2026 aufgelöst.
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