980.000 Euro
Neues Anti-Sprengsystem für Entschärfungsdienst der Polizei

Das System übersteht unbeschadet eine Detonation von bis zu acht Kilogramm TNT | Foto: BMI Jürgen Makowecz
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  • Das System übersteht unbeschadet eine Detonation von bis zu acht Kilogramm TNT
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Der Entschärfungsdienst der Polizei hat in der Karwoche ein neues sogenanntes Sprengunterdrückungssystem erhalten. In dem tonnenschweren Spezialgerät mit einer Kugel aus Stahl können verdächtige Substanzen oder Sprengmittel abtransportiert werden - etwa bei Terrorlagen, teilte das Innenministerium mit. 

ÖSTERREICH. Ein Gerät wie aus einem James Bond-Film: Österreichische Entschärfungsspezialisten sind seit dieser Woche um ein modernes Sprengsystem reicher. Das System übersteht unbeschadet eine Detonation von bis zu acht Kilogramm TNT, hieß es in einer Aussendung. Zum Vergleich: Ein Kilogramm TNT reicht aus, um eine Eisenbahnschiene zu sprengen. 

Das Gerät wurde vom Entschärfungsdienst entwickelt und von der schwedischen Firma Dynasafe produziert. Es ermöglicht den sicheren Abtransport und die Lagerung von gefährlichen Substanzen oder Sprengmitteln, zum Beispiel bei Terrorlagen. Innenminister Gerhard Karner: 

„Die Spezialisten des Entschärfungsdienstes müssen sehr gefährliche Einsätze meistern. Dafür soll ihnen auch die modernste Ausrüstung zu Verfügung stehen. Mit dem neuen Transport-System setzen wir einen weiteren Schritt bei der Modernisierung der Polizei.“

Bisher wurden Spreng- und Brandvorrichtungen auf Anhängern transportiert, die der Entschärfungsdienst während der Briefbombenserie Mitte der 1990er-Jahre selbst entwickelt hatte. Diese sind jedoch nur für kleine Mengen gefährlicher Substanzen geeignet. 

Fast eine Million Euro Kosten

Sprengmittel können mit einem Spezialroboter zum System transportiert werden, das per Fernbedienung verriegelt wird. Der Transport erfolgt auf einem geländegängigen Lkw mit Spezialkran und einer mobilen Einsatzbasis für Sonderlagen. Der Aufbau des Gesamtsystems erfolgte in enger Zusammenarbeit mit einer zivilen Firma. Das Transportkonzept wurde vom polizeilichen Entschärfungsdienst dafür eigens entwickelt. Das Gesamtsystem kostete rund 980.000 Euro.

Der Entschärfungsdienst der Polizei

Der Entschärfungsdienst (ESD) besteht aus 25 polizeilichen Entschärfern und hat seine Zentrale in Wien sowie Außenstellen in Graz und Hall in Tirol. Der ESD ist bei der Direktion für Spezialeinheiten angesiedelt. Der Entschärfungsdienst wird im gesamten Bundesgebiet für Aufgaben nach der Gefahrenerforschung, im Rahmen der Strafrechtspflege bei Spreng- oder Zündmitteln, Kriegsmaterial und beim Verdacht auf unkonventionelle Spreng- oder Brandvorrichtungen eingesetzt.

Der ESD verfügt beim EKO Cobra auch über vier Taucher, die als Unterwasserentschärfer zum Einsatz kommen. In den Bundesländern gibt es 105 Sprengstoffkundige Organe (SKO-Beamte), die sprengstoffverdächtige Gegenstände prüfen, jedoch keine Entschärfungen vornehmen.

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