Personalmangel
ÖBB rekrutieren Mitarbeiter aus Tunesien

Personalnot bei den ÖBB | Foto: Symbolfoto: ÖBB/Eisenberger
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Die ÖBB haben aufgrund von Personalmangel Mitarbeiter aus Tunesien angeworben. Eisenbahnspezifische Berufe sind derzeit auf der Liste der Mangelberufe. Laut dem Magazin „profil“ sind die ersten 15 tunesischen Mitarbeiter bereits als Bahnlagertechniker und Mechaniker bei ÖBB Postbus im Einsatz.

ÖSTERREICH. Im nächsten Schritt könnten auch Zugsbegleiter, Lokführer, Verschieber und Buslenker aus verschiedenen Drittstaaten folgen. Die ÖBB bereiten eine EU-weite Ausschreibung vor, die sich sowohl an heimische als auch an internationale Personaldienstleister richtet, um Personal aus Österreich, der EU und Drittstaaten zu rekrutieren. Dies betrifft besonders eisenbahnspezifische Berufe und Buslenker, die auf der Mangelberufsliste stehen und durch die Rot-Weiß-Rot-Karte besetzt werden können.

Kritik der Gewerkschaft

Während die ÖBB von einer Personaloffensive sprechen, kritisiert die Gewerkschaft vida das Vorgehen scharf. Roman Hebenstreit, Vorsitzender der Bahngewerkschaft vida, bezeichnete die Situation als chaotisch und warf dem Management vor, das Personalproblem zu verharmlosen. Er bemängelte, dass alle Eisenbahnberufe inzwischen auf der Mangelberufsliste stehen.

Aktuelle Personalentwicklung

Die ÖBB haben ihren Personalstand von 42.600 Ende 2022 auf 43.200 Ende 2023 erhöht. Derzeit sind 5.031 Lokführer im Einsatz, 24 mehr als im Vorjahr. Bei den technischen Facharbeitern stieg die Zahl auf 2.571, ein Plus von 129 Mitarbeitern. Aktuell bilden die ÖBB rund 2.100 Lehrlinge aus, davon sind 21 Prozent weiblich. Bei den Neuaufnahmen beträgt der Frauenanteil bereits ein Viertel.

Offenheit für Lehrlinge aus Drittstaaten

Die ÖBB sind laut „profil“ auch offen dafür, Lehrlinge über 18 aus Drittstaaten aufzunehmen. ÖVP-Arbeitsminister Martin Kocher plant eine weitere Lockerung zur Erlangung der Rot-Weiß-Rot-Karte, um dies zu ermöglichen. Insgesamt gelingt es den ÖBB gut, die jährlich angebotenen 650 Lehrstellen zu besetzen, auch mit vielen Menschen, die in den letzten Jahren zugewandert sind, wie Syrern und Afghanen. Dennoch könnten in einigen Regionen Stellen frei bleiben, die mit Fachkräften aus Drittstaaten besetzt werden könnten.

Die Mangelberufsliste umfasst in diesem Jahr 110 bundesweite und 48 regionale Berufe, darunter acht Berufe des öffentlichen Verkehrs wie Zugsführer, Schaffner und Buslenker. Die Gewerkschaft vida kritisiert dies heftig und warnt vor Lohn- und Sozialdumping sowie einem Absenken der Sicherheits- und Ausbildungsstandards. Hebenstreit betonte, dass einheimische Arbeitnehmer eine Chance verdient hätten. Auch beim Lkw-Hersteller MAN haben kürzlich die ersten drei von zehn Kfz-Mechanikern aus Tunesien ihren Dienst angetreten, berichtete das Magazin.

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