Bundeswertpapiere
Republik Österreich gibt erste grünen Anleihe heraus

Finanzminister Magnus Brunner: "Als Bundesregierung haben wir bereits im Regierungsprogramm festgelegt, dass wir bis 2040 klimaneutral sein wollen. Damit das gelingt, sind massive Investitionen in die Transformation notwendig." | Foto:  HANS PUNZ / APA / picturedesk.com
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  • Finanzminister Magnus Brunner: "Als Bundesregierung haben wir bereits im Regierungsprogramm festgelegt, dass wir bis 2040 klimaneutral sein wollen. Damit das gelingt, sind massive Investitionen in die Transformation notwendig."
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Die Republik Österreich hat ham Dienstag ihr Rahmenwerk für grüne Bundeswertpapiere als Basis für die Ausgabe grüner Wertpapiere präsentiert. Enthalten sind kurzfristige, mittel- und langfristige Instrumente (Green Bonds). Damit soll der Fokus der Regierung auf Umweltagenden zur Erreichung der Klimaziele gelegt werden.

ÖSTERREICH. Die Emission der ersten grünen Bundesanleihe soll noch im ersten Halbjahr 2022 erfolgen. Anlegern sollen so die Möglichkeit bekommen, ihre Portfolios in Richtung nachhaltiger Vermögenswerte zu diversifizieren. Der genaue Zeitpunkt richtet sich nach den Marktbedingungen, hieß es in einer Aussendung. 

Gewinn fließt in Topf für grüne Projekte des Staats

Die im Rahmen des Programms aufgebrachten Mittel werden für Finanzierungsmaßnahmen des Bundes verwendet, die eine nachhaltige Ökologisierung der Wirtschaft und den Übergang zu Netto-Null-Treibhausgasemissionen fördern. Darunter finden sich etwa die Förderung von sauberem Transport und erneuerbarer Energie, nachhaltige Wasser- und Abwasserbewirtschaftung, die Erhöhung der Biodiversität oder die Vermeidung von Umweltverschmutzung. Die Republik will damit einen bedeutenden Beitrag zum Schutz des Klimas und dem Erhalt einer lebenswerten Umwelt leisten.

Green Bond Framework

 
Das grüne Bundeswertpapier wird im Einklang mit dem veröffentlichten Green Bond Framework der Republik Österreich ausgegeben werden. Darin sind Grundsätze und Kriterien aufgeführt, die festlegen, welche Projekte und Ausgaben durch die Mittel aus der Emission finanziert werden können. Damit folgt die Republik Österreich den höchsten Standards für grüne Anleihen und trägt zur Verbesserung der Transparenz auf dem Markt für grüne Anleihen bei. Das Rahmenwerk der Republik Österreich ist an den Green Bond Principles 2021 ausgerichtet, die von der International Capital Market Association (ICMA) veröffentlicht wurden. Kriterien der EU-Taxonomie wurden ebenfalls berücksichtigt.

In Einklang mit besten Marktusancen wurde eine Prüfung (Second Party Opinion) des Green Bond Frameworks der Republik Österreich von einem unabhängigen externen Prüfer eingeholt. ISS ESG, eine der führenden Agenturen in diesem Bereich, hat das Green Bond Framework auf die Einhaltung der Green Bond Principles, wie sie von ICMA veröffentlicht wurden, sowie die Übereinstimmung mit den Kriterien der EU Taxonomie überprüft. Sie bestätigt der Republik Österreich einen sehr hohen Nachhaltigkeitsstandard. In allen Kategorien liegen die grünen Ausgaben über dem Durchschnitt des Vergleichsuniversums. 

Magnus Brunner, Bundesminister für Finanzen:

„Der Klimawandel kennt keine Grenzen, er ist ein globales Thema. Die ökologische Transformation ist trotz aller aktuellen Krisen eine der wesentlichen Herausforderungen unserer Zeit. Damit unser Lebensraum auch in Zukunft so lebenswert bleibt, sind wir alle, Staat, Wirtschaft und Gesellschaft gefordert. Als Bundesregierung haben wir bereits im Regierungsprogramm festgelegt, dass wir bis 2040 klimaneutral sein wollen. Damit das gelingt, sind massive Investitionen in die Transformation notwendig. Der Staat alleine wird aber auch im Bereich der Ökologisierung nicht alles alleine leisten können, deshalb braucht es auch privates Kapital um unsere Ziele zu erreichen. Die neuen Austrian Green Securities sind eines der Instrumente, um diese Notwendigkeit zu erfüllen. Sie werden unter anderem dazu beitragen, den Ausbau des öffentlichen Verkehrs und der erneuerbaren Energien, aber auch der nachhaltigen Landwirtschaft oder der Wasserinfrastruktur zu finanzieren. Trotz des bereits sehr hohen Nachhaltigkeits-Rankings Österreichs soll das grüne Angebot die ohnehin schon breite Investorenbasis Österreichs weiter ausbauen und 

Österreich und das Thema Nachhaltigkeit

Österreich habe bereits große Expertise mit nachhaltigen Finanzierungsprojekten, hieß es vom Finanzministerium. Das Portfolio der Republik beinhalte einen sehr hohen Anteil an grünen Ausgaben, was auch von führenden Agenturen mit ausgezeichneten Nachhaltigkeitsrankings des Landes bestätigt werde. In Bezug auf die Erfüllung der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen belegt Österreich etwa den sechsten Platz von weltweit 165 Ländern (SDG-Index).

Die verankerten Ziele der österreichischen Klima- und Umweltpolitik umfassen unter anderem die Verringerung der Treibhausgasemissionen zur Eindämmung des Klimawandels, die Verringerung der Emissionen von Luft- und Wasserschadstoffen, den Erhalt und die Verbesserung der Biodiversität und Ökosysteme sowie die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen und die Reduktion von Abfall.

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