Höchster Wert seit 1980
Sommertourismus in Österreich boomt wieder
Der Tourismus in Österreich erlebt eine erneute Blütezeit. Vor allem unter ausländischen Besuchern erfreut sich das Land großer Beliebtheit. Dennoch entscheiden sich in diesem Jahr auch viele Menschen dazu, ihren Urlaub in der eigenen Heimat zu verbringen. Unwetterereignisse halten aber die Branche in Atem.
ÖSTERREICH. „In der ersten Hälfte der diesjährigen Sommersaison war Urlaub in Österreich so gefragt wie kaum jemals zuvor: Mit 39,50 Mio. lagen die Nächtigungen in österreichischen Beherbergungsbetrieben im Zeitraum Mai bis Juli 2023 nur knapp unter dem entsprechenden Höchstwert, der 1980 mit 40,00 Mio. erreicht wurde. Dabei gehen etwa 70 % der Nächtigungen auf Gäste aus dem Ausland zurück“, so Tobias Thomas, Generaldirektor von Statistik Austria am Freitag.
Der Juli stellt nach dem August den zweitbedeutendsten Monat der Sommersaison dar, in dem etwa ein Viertel aller Übernachtungen verzeichnet werden. Im Juli 2023 verzeichnete man im Vergleich zu Juli 2022 einen Anstieg der Übernachtungen ausländischer Besucher um 6,9 % auf insgesamt 13,83 Millionen. Hingegen sank die Anzahl der Übernachtungen inländischer Gäste um 2,8 % auf 4,87 Millionen. Insgesamt stieg die Gesamtanzahl der Übernachtungen im Juli um 4,2 % auf 18,7 Millionen. Die Anzahl der Gästeankünfte in österreichischen Beherbergungsbetrieben erhöhte sich auf 5,56 Millionen, was einem Zuwachs von 5,0 % im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht.
Mehr Deutsche, weniger Niederländer
Urlauber aus Deutschland verzeichneten im Juli ein Plus von 4,7 %, aus Schweiz und Liechtenstein (+7,0 %) sowie Tschechien (+15,0 %) sind die Übernachtungen ebenfalls gestiegen. Hingegen übernachteten Gäste aus den Niederlanden, dem zweitstärksten Herkunftsmarkt, im Juli im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 % weniger häufig in Österreich.
Heuer spezieller Sommer
"Es ist ein sehr spezieller Sommer, mit relativ vielen Herausforderungen, vor allem mit der Wettersituation. In manchen Regionen hat es sehr oft sehr viel geregnet", sagte Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler zur APA. "Kärnten ist das einzige Bundesland, das heuer in der ersten Hälfte der Saison gegenüber dem Vorjahr ein leichtes Minus hatte", so Kraus-Winkler mit Blick auf die Buchungszahlen. Auch Anfang August trafen die Regenmassen manche Regionen dort besonders hart - vor allem rund um den Klopeiner See und den Wörthersee. "Der Sommer rechnet sich natürlich nur, wenn er nicht nur halb, sondern die ganze Sommersaison läuft."
Personalprobleme weiterhin aufrecht
Noch immer mangle es an Köchinnen und Köchen in der Gastro, erzählt die Tourismus-Staatssekretärin mit Blick auf die schwierige Situation zu Beginn der Saison. In der Hotellerie habe sich das mit "Kellnern und Zimmermädln" dann im weiteren Verlauf "eingependelt".
Kraus-Winkler führte außerdem die Inflation als eine bedeutende Herausforderung an. "Die steigenden Preise sind nach wie vor eine Problematik, mit der wir alle zu kämpfen haben", betonte sie. Einerseits war es nicht möglich, die deutlichen Preisanstiege vollständig an die Gäste weiterzugeben, andererseits sind die Reisenden vorsichtiger mit ihren Ausgaben geworden.
Trend zu Ferienwohnungen
Bemerkenswert sei diesen Sommer auch die massiv gestiegene Nachfrage nach gewerblichen Ferienwohnungen. "Ferienwohnungen gehen halt gut und sind für viele eine Alternative zum Hotel."
"Ein Minus haben weiterhin die Privatquartiere - vor allem bei den inländischen Gästen." Die Buchungen in der gehobenen Hotellerie seitens der Urlauberinnen und Urlauber aus Österreich waren ebenfalls stark rückläufig. "Das heißt, der Inländer spart ein bisschen." Auch insgesamt zog es - nach den Coronajahren - wieder spürbar mehr Inländer ins Ausland.
Das könnte dich auch interessieren:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.