136 Milliarden Euro
Sozialausgaben 2022 auf neuem Höchststand

- Die Sozialausgaben sind 2022 um 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen.
- Foto: pixabay.com
- hochgeladen von Karin Zeiler
Die Sozialausgaben erreichten 2022 mit rund 136 Mrd. Euro einen neuen Höchststand. Da das Wirtschaftswachstum mit rund 10 Prozent deutlich stärker ausfiel, sank allerdings die Sozialquote, also der Anteil der Sozialausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP). Mit rund 44 Prozent machten Sozialleistungen im Pensionsalter den größten Teil der Ausgaben aus.
ÖSTERREICH. Die Sozialausgaben stiegen 2022 nach vorläufigen Berechnungen von Statistik Austria gegenüber dem Vorjahr um 1,8 Prozent auf rund 136 Mrd. Euro (2021: 132 Mrd. Euro). Trotz dieses Anstiegs ging die Sozialquote aufgrund des hohen Wirtschaftswachstums (plus 10 Prozent) auf 30,5 Prozent zurück – 2021 waren es noch 32,9 Prozent.
Nach den Pandemie-Jahren gab es 2022 infolge der günstigen Arbeitsmarktentwicklung starke Rückgänge bei Ausgaben für Arbeitslosengeld, Notstandshilfe und Kurzarbeitsbeihilfe. Demgegenüber standen überdurchschnittliche Zuwächse bei Familien-, Gesundheits- und Altersleistungen sowie Sozialleistungen zur Bekämpfung sozialer Ausgrenzung, erklärte Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas am Freitag.
Starker Rückgang im Bereich des Arbeitsmarktes
Weil der Arbeitsmarkt sich günstig entwickelte sowie verschiedene Corona-Maßnahmen ausliefen, gingen die Ausgaben für das Arbeitslosengeld (minus 5,3 Prozent), die Notstandshilfe (minus 28,3 Prozent) und die Kurzarbeitsbeihilfe (minus 83,1 Prozent) im Jahr 2022 deutlich zurück. Mehr ausgegeben als im Jahr zuvor wurde hingegen für aktive und aktivierende arbeitsmarktpolitische Maßnahmen (plus 5,1 Prozent). Die Aufwendungen für arbeitsmarktbezogene Sozialleistungen insgesamt nahmen von rund 12 Mrd. Euro (2021) auf 7,2 Mrd. Euro (2022) ab, ihr Anteil an den gesamten Sozialleistungsausgaben sank von 9,1 Prozent auf 5,5 Prozent.
Mehr Ausgaben für Senioren
Die Ausgaben für Sozialleistungen im Pensionsalter – dazu zählen Alterspensionen, Ruhegenussleistungen, Betriebspensionen, Betreuungs- und Pflegeleistungen – stiegen auf 58,9 Mrd. Euro (plus 4,9 Prozent). Jene für die Kranken- und Gesundheitsversorgung aller Altersgruppen stiegen auf 37,8 Mrd. Euro (plus 6,1 Prozent). Die beiden dominanten Ausgabenanteile (Alter: 44,4 Prozent; Krankheit/Gesundheitsversorgung: 28,5 Prozent) nahmen damit weiter zu und machten zuletzt annähernd drei Viertel (72,9 Prozent) der gesamten Sozialleistungsaufwendungen aus (2021: 70 Prozent).
Zuwächse bei Familienleistungen und Wohnen
Die stärksten Zuwächse gab es – nicht zuletzt wegen der zusätzlich zur regulären Familienbeihilfe gewährten Sonderzahlung – bei den Familienleistungen, für die 12,1 Mrd. Euro (plus 9,4 Prozent) ausgegeben wurden. Auch für Sozialleistungen für Wohnen und zur Bekämpfung sozialer Ausgrenzung wurde mit insgesamt 2,8 Mrd. Euro deutlich mehr ausgegeben als im Vorjahr (plus 9,1 Prozent) entfielen.
Ausgaben für Sozialleistungen nach Funktion (in Mrd., gerundet):
- Krankheit/Gesundheitsversorgung: 37,8 Mrd. Euro (28,5 Prozent der Gesamtausgaben)
- Invalidität: 7,2 Mrd. Euro (5,4 Prozent)
- Alter: 58,9 Mrd. Euro (44,4 Prozent)
- Hinterbliebene: 6,6 Mrd. Euro (5,0 Prozent)
- Familie/Kinder: 12,1 Mrd. Euro (9,1 Prozent)
- Arbeitslosigkeit: 7,2 Mrd. Euro (5,5 Prozent)
- Wohnen/Soziale Ausgrenzung: 2,8 Mrd. Euro (2,1 Prozent)
Das könnte dich auch interessieren:



Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.