Bahnmitarbeiter
Verhandlungen um Kollektivverträge gehen weiter

Die Züge könnten am Montag stillstehen | Foto: © ÖBB
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Die Verhandlungsführer der Gewerkschaft vida und des Fachverbandes Schienenbahnen in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) haben keine Einigung bei den KV-Verhandlungen für die 50.000 Beschäftigten in der Eisenbahnbranche erzielen können. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bahn könnten am Montag, dem 28.11. ihre Arbeit für 24 Stunden einstellen, wenn nicht am Sontag eine Einigung erzielt wird. 

ÖSTERREICH. Am Samstag Nachmittag trafen sich vida-Vertreter mit der WKÖ zum wiederholten Mal, um eine Einigung um die Lohnerhöhung der Beschäftigten zu finden. Bis in die Nachtstunden wurde für rund 65 Firmen, darunter ÖBB oder Westbahn, verhandelt - ergebnislos. Die Vorstellungen lagen weit auseinander, hieß es.

Verkehrschaos droht

Kommt es zum Streik, würde der ganze Zugsverkehr zum Erliegen kommen, warnten die ÖBB und ersuchten die Fahrgäste, nicht notwendige Fahrten zu verschieben bzw. alternative Reisemöglichkeiten zu wählen.  Gestreikt werden könnte schon ab Montagmitternacht, manche Nachtzüge könnten schon Sonntagabend stillstehen. Es wäre der größte Bahnstreik seit 2003, als die Züge für 66 Stunden still gestanden waren.

Die Vorbereitungen für den österreichweiten 24-stündigen Warnstreik (0 bis 24 Uhr) im Eisenbahnbereich am Montag, 28.11.2022, laufen am Sonntag also weiter. Der Warnstreik würde Zugfahrgäste gleichermaßen wie Pendlerinnen und Pendler hart treffen. Das würde für ÖBB- und Westbahn-Züge, die Badner Bahn und die S-Bahn in der Bundeshauptstadt gelten, nicht aber für U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse. 

Die Bahn werde im Streikfall Details zu Einschränkungen, Verzögerungen und Ausfällen auf Oebb.at/streik, den ÖBB-Social-Media-Kanälen sowie in der Fahrplanauskunft Scotty bekanntgeben.

Überzogene Forderungen?

Die Gewerkschafter forderten laut Gerhard Tauchner, stv. Vorsitzender des Fachbereichs Eisenbahn in der Gewerkschaft vida und Leiter des vida-KV-Verhandlungsteams, einen monatlichen Fixbetrag in Höhe von 400 Euro auf KV- und Ist-Löhne aufgrund der anhaltenden Rekordinflation, im Schnitt wären das zwölf Prozent. Auch in der restlichen Branche werde sich der Personalmangel nicht mit Brutto-Löhnen unter 2.000 Euro beheben lassen, betonte Tauchner von der Gewerkschaft vida. Arbeitgeber-Chefverhandler Thomas Scheiber hatte die Streikpläne bereits im Vorfeld als "maßlos und unverantwortlich" verurteilt. Er hatte Verständnis für die hohen Forderungen, aber sein Verständnis ende dann, wenn Kundinnen und Kunden in Mitleidenschaft gezogen werden.

Große Pensionsierungswelle 

In den nächsten Jahren wird die Bahn mit einer immensen Pensionierungswelle zu kämpfen haben. Bereits im Vorfeld hatte die ÖBB daher den neuen Mindestlohn (2.000 Euro brutto) für 2023 angekündigt. Die Personallücke könne nur mit einem fairen und angemessenen Gehalt geschlossen werden, betonte ÖBB-Chef Andreas Matthä. 

Westbahn erhöht Gehälter

Die WESTbahn erhöht, wie bereits am 22. November kommuniziert wurde, noch vor einem akkordierten KV-Abschluss die Ist-Gehälter zum 1. Dezember um 7,5 Prozent, mindestens jedoch um 200,- Euro und orientiert sich damit an den Empfehlungen des Fachverbands der Schienenbahnen. 

Neuer ÖBB-Fahrplan ab 11. Dezember

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