40 Prozent
Viele Österreicher schaffen größere Ausgaben nur mit Kredit

Eine am Dienstag veröffentlichte Studie des Meinungsforschungsinstituts Bilendi im Auftrag des Vergleichsportals "durchblicker" zeigt, dass immer mehr Österreicherinnen und Österreicher bei ungeplanten Ausgaben auf Konsumkredite angewiesen sind – jeder Fünfte zahlt dabei monatlich über 900 Euro.  | Foto: Unsplash/Mathieu Stern
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  • Eine am Dienstag veröffentlichte Studie des Meinungsforschungsinstituts Bilendi im Auftrag des Vergleichsportals "durchblicker" zeigt, dass immer mehr Österreicherinnen und Österreicher bei ungeplanten Ausgaben auf Konsumkredite angewiesen sind – jeder Fünfte zahlt dabei monatlich über 900 Euro.
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Eine am Dienstag veröffentlichte Studie des Meinungsforschungsinstituts Bilendi im Auftrag des Vergleichsportals "durchblicker" zeigt, dass immer mehr Österreicherinnen und Österreicher bei ungeplanten Ausgaben auf Konsumkredite angewiesen sind – jeder Fünfte zahlt dabei monatlich über 900 Euro. Trotz großer Unterschiede bei Zinssätzen und Gesamtkosten schließen rund 80 Prozent ihre Kredite direkt bei der Hausbank oder beim Händler ab, ohne Alternativen zu prüfen, obwohl das einiges an Geld sparen könnte.

ÖSTERREICH. Konsumkredite sind in Österreich längst zur Normalität geworden – und für viele Haushalte eine finanzielle Belastung. Laut der aktuellen Fixkostenstudie 2025, die das Meinungsforschungsinstitut Bilendi im Auftrag des Vergleichsportals "durchblicker" durchgeführt hat, sind rund 40 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher bei größeren, ungeplanten Ausgaben auf einen Ratenkredit angewiesen. Jeder vierte Haushalt bedient bereits mindestens einen solchen Kredit. Die wachsende Abhängigkeit von Konsumkrediten ist ein Spiegelbild der wirtschaftlichen Realität in vielen Haushalten. Wie durchblicker-Geschäftsführer Martin Spona festhält, fehlt es häufig an finanziellen Rücklagen für dringende Anschaffungen – etwa für Möbel, Haushaltsgeräte oder Fahrzeuge. Doch während Ratenkredite kurzfristig helfen, können sie langfristig zu einer dauerhaften Belastung werden:

"Aus unseren Beratungsgesprächen und den steigenden Abschlussraten wissen wir, dass Konsumkredite immer häufiger zur Überbrückung benötigt werden, weil Haushalte keine ausreichenden finanziellen Rücklagen für unabdingbare Anschaffungen mehr haben. Allerdings erhöhen Ratenkredite immer auch die sowieso schon im Steigen begriffenen Fixkosten der Kreditnehmer:innen."

Zahlst du gerade einen Konsumkredit ab?

Besonders alarmierend: 18 Prozent der Kreditnehmerinnen und -nehmer zahlen monatlich mehr als 900 Euro für ihre Kredite zurück. Im Vergleich zum österreichweiten Mediangehalt von rund 55.000 Euro brutto jährlich ist das eine erhebliche monatliche Belastung. Die Hälfte der Kreditnehmer gibt an, über 370 Euro pro Monat an Kreditraten zu zahlen. Jeder Vierte berichtet sogar, dass es finanziell eng wird, wenn eine Rate fällig ist.

Zinsen sind zentrale Kostentreiber

Die Studie zeigt: Der Zinssatz ist der größte Hebel bei der Reduktion von Kreditkosten. Für den Kauf eines durchschnittlichen Gebrauchtwagens (26.310 Euro) kann sich die Wahl des Kreditgebers massiv auswirken. Bei bester Bonität und sechsjähriger Laufzeit kann der effektive Jahreszins zwischen 6,46 Prozent und 8,44 Prozent schwanken. Das bedeutet in der Praxis: Die Gesamtkosten variieren zwischen 5.496 Euro und 7.310 Euro – ein Unterschied von bis zu 1.814 Euro.

"Ein hoher Zinssatz kann die monatliche Kreditrate nochmal deutlich erhöhen", warnt Spona. Daher sei es entscheidend, Angebote sorgfältig zu vergleichen.

Trotz dieser Unterschiede setzen rund 80 Prozent der Kreditnehmerinnen und -nehmer weiterhin auf das Erstangebot – meist von der Hausbank oder direkt beim Händler. Nur wenige holen alternative Angebote ein. 31 Prozent der Befragten gaben sogar an, gar nicht darüber nachgedacht zu haben, verschiedene Kredite zu vergleichen. | Foto: pixabay / Symbolfoto
  • Trotz dieser Unterschiede setzen rund 80 Prozent der Kreditnehmerinnen und -nehmer weiterhin auf das Erstangebot – meist von der Hausbank oder direkt beim Händler. Nur wenige holen alternative Angebote ein. 31 Prozent der Befragten gaben sogar an, gar nicht darüber nachgedacht zu haben, verschiedene Kredite zu vergleichen.
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Hausbank und Händler als Standard

Trotz dieser Unterschiede setzen rund 80 Prozent der Kreditnehmerinnen und -nehmer weiterhin auf das Erstangebot – meist von der Hausbank oder direkt beim Händler. Nur wenige holen alternative Angebote ein. 31 Prozent der Befragten gaben sogar an, gar nicht darüber nachgedacht zu haben, verschiedene Kredite zu vergleichen.

Diese Passivität könne teuer werden, so Spona. Viele zahlen dadurch unnötig hohe Raten. Wer bereits einen ungünstigen Kredit abgeschlossen hat, kann allerdings über eine Umschuldung nachbessern. Dabei wird der noch offene Betrag durch einen Kredit mit besseren Konditionen abgelöst – eine wirksame Möglichkeit, die monatlichen Fixkosten zu senken.

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