4Gamechangers-Debatte
Wie die Arbeitswelt der Zukunft aussieht

Veränderungen in der Arbeitswelt, neue Anforderungen an Unternehmen und die Jobs von morgen waren Thema beim 4Gamechangers-Festival. | Foto: Pixabay/RonaldCandonga
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  • Veränderungen in der Arbeitswelt, neue Anforderungen an Unternehmen und die Jobs von morgen waren Thema beim 4Gamechangers-Festival.
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Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel, so viel steht fest. Worauf sich Unternehmen auf der einen und Angestellte auf der anderen Seite einstellen müssen, war Thema einer 4Gamechangers-Paneldiskussion am Mittwochvormittag.

ÖSTERREICH. Die Digitalisierung schreitet voran und die Ansprüche an potenzielle Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber ändern sich. Unter dem Titel "von den Visionen zukünftiger Berufsleben" sprachen Expertinnen und Experten über die Veränderungen in der Arbeitswelt, neue Anforderungen an Unternehmen und die Jobs von morgen.

Jobansprüche im Wandel

Harald Kräuter, ORF-Direktor für Technik und Digitalisierung, betonte gleich eingangs, dass es für Unternehmen zunehmend wichtig ist, die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu kennen und zu berücksichtigen. Fest steht, die Ansprüche an Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber haben sich geändert.

Für die junge Generation werde Jobsicherheit auf der einen und Freiheiten wie etwa flexibles Arbeiten auf der anderen Seite immer wichtiger, wie Novomatic-Direktor Klaus Niedl ausführte. Er formulierte überspitzt: "Die Kantine muss sowohl Schnitzel als auch veganes Essen anbieten." Die Rekrutierung von heute sei ein Sales-Job – auf Ausschreibungen, für die früher etliche Bewerbungen eingingen, kommen heute nur mehr eine Handvoll qualifizierter Bewerberinnen und Bewerber, erklärt der Novomatic-Manager. 

Ausbildung und Leidenschaft wesentlich

Bei alldem dürfe man aber nicht darauf vergessen, dass es auch viele Menschen gäbe, die ihre Arbeitsbedingungen nicht selbst mitbestimmen können, betonte Silvia Hofbauer von der Arbeiterkammer Wien. Entscheidend sei jedenfalls eine gute Ausbildung, denn je besser die Ausbildung, desto stärker die Position am Arbeitsmarkt. Eine solche müsse jungen Menschen aber auch ermöglicht werden, ergänzt Hofbauer.

Dem pflichtete Tomáš Zdražil, Senior Data Scientist bei Mondi, bei und nahm auch diesbezüglich die Unternehmen in die Pflicht: Diese seien, etwa durch Kooperationen mit Universitäten, dafür mitverantwortlich, die Ausbildungsmöglichkeiten junger Menschen zu gestalten. Laut Zdražil gäbe es für junge Menschen aber noch einen wichtigeren Aspekt als den der Ausbildung: Wesentlich sei das Folgen einer Leidenschaften und dem inneren Antrieb. 

Siemens-Manager Sebastian Israel unterstrich zudem, die Bedeutung von Weiterbildungsmöglichkeiten. "Lifelong learning" werde immer wichtiger und die Entwicklungen im Job zunehmend schneller. Unternehmen sind laut Israel auch hier gefordert, entsprechende Rahmenbedingungen herzustellen. 

Loyalität gewinnen

Essenziell sei für Unternehmen die Loyalität ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, so eine übereinstimmende Position in der Runde. Diese müsse sich aber erst verdient werden, betonen die Talk-Gäste. Die Frage, die sich Unternehmen laut Kräuter also stellen müssten: Was kann ich tun, damit sich meine Angestellten wohlfühlen? Um Loyalität zu gewinnen, müsse aber nicht nur die globale Firmenkultur stimmen, sondern auch die in den einzelnen Abteilungen und Gruppen, so Israel.

Auch hier hakte AK-Expertin Hofbauer nochmals ein und betonte, dass nicht alle Unternehmen so sehr um die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bemüht seien. Je nach Branche und Position könne die Arbeitsrealität auch eine ganz andere sein. Dementsprechend müsse es das Ziel sein, flächendeckend gute Arbeitsbedingungen herzustellen, so Hofbauer abschließend.

Homeoffice kein Allheilmittel

Auch dem wachsenden Stellenwert flexibler Arbeitsmodelle wurde in dem Gespräch Rechnung getragen. Hier sind Unternehmen gefordert, die Voraussetzungen zu schaffen, dass etwa auch im Homeoffice effektiv gearbeitet werden kann, erklärte Israel. Das dürfe aber nicht als Allheilmittel verkannt werden, warf Niedl ein. Im Job gehe es mitunter auch um die soziale Interaktion und den kreativen Austausch – der sei online mitunter erschwert, so seine Anmerkung.

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