Ausflug in den Wald
Mit Schulkindern zum Erzherzog Johann Wasser-Erlebnisweg

Ein schöner Ausflug ins Grüne: Die Kinder freuten sich über die Wanderung mit Oberförster Helmut Fladenhofer und Schulassistentin Eva Winter.  | Foto: Katrin Löschnig
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  • Ein schöner Ausflug ins Grüne: Die Kinder freuten sich über die Wanderung mit Oberförster Helmut Fladenhofer und Schulassistentin Eva Winter.
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Mit dem Förster in den Wald: Die Kinder der Volksschule Stainz erkundeten mit Oberförster Helmut Fladenhofer den Erzherzog Johann Wasser-Erlebnisweg beim Schloss Stainz. 

STAINZ. Die Kinder der zweiten bis vierten Klassen lernen in den "Studios", die in der Volksschule Stainz angeboten werden, spielerisch Neues. Welche Studios die Schülerinnen und Schüler besuchen, können sie frei wählen. So gibt es zum Beispiel Radfahren, Yoga, Kochen, Theater, Lego-Technik und ein Glücksstudio. Oberförster Helmut Fladenhofer, der bereits seit 20 Jahren Waldpädagoge ist, ist dabei, seitdem es die Studios in der Volksschule Stainz gibt. "Es macht mir Spaß, weil man so viel zurück bekommt. Außerdem ist es Prävention für den Wald, dass wir die Leute ein bisschen sensibilisieren und da sind die Kinder einfach die besten Ansprechpartner, weil sie am ehrlichsten und offensten sind", erzählt Fladenhofer. Schon 15 Jahre begleitet er interessierte Grüppchen durch den Wald - das Studio "Mit dem Förster in den Wald" ist bei den Kleinen besonders beliebt. 

So auch in diesem Schuljahr: Normalerweise finden die Studios zehn Mal statt, heuer konnte es wegen der Corona-Pandemie leider nur vier Mal stattfinden. Beim letzten Termin machten die Kinder einen erstmaligen Ausflug zum Erzherzog Johann Wasser-Erlebnisweg, wo zahlreiche kleine Entdeckungen nur darauf warteten, von ihnen gemacht zu werden.

Auf den Spuren von Erzherzog Johann

Dieses Mal war auch Schulassistentin Eva Winter bei der Wanderung dabei. Von der Volksschule Stainz ging es los hinauf zum Schloss - über 79 Stufen, wenn man den Kindern Glauben schenkt, die eifrig jeden Schritt zählten. Beim Brunnen begann Fladenhofer mit seinen spannenden Erzählungen entlang des Weges. "Bakterien gibt es gute und böse. Aber da sind Bakterien drinnen, die für uns nicht gut sind", erklärte er den Kindern zum aktuell inaktiven Brunnen. 

"Es muss euch einmal bewusst sein, wie toll das bei uns ist, dass man das Trinkwasser überall genießen kann."
Oberförster Helmut Fladenhofer

"Kein Trinkwasser" - Fladenhofer erklärte den Kindern, warum man das Wasser aus dem Brunnen nicht trinken darf. | Foto: Katrin Löschnig
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Vorbei am Schild, das den Start des Erzherzog Johann Wasser-Erlebnisweges zeigt, ging es dann ins Grüne. Der Weg, der eigentlich zur Forstverwaltung Meran gehört wird vom Universalmuseum bzw. Jagdmuseum gehegt und gepflegt, das kleine Einrichtungen entlang der Strecke errichtet hat, zum Beispiel eine Schmiede, wo ab und zu ein Pferde-Hufschmied sein Handwerk demonstriert. Der gesamte Weg erstreckt sich über fünf Kilometer und verläuft entlang des Zaunes, der den Bründlwald einschließt. Bei dem eingezäunten Gebiet handelt es sich um eine forstliche Auszäunung, weil im Inneren Versuche gemacht wurden. So kann das Wild reguliert werden.

"Der Weg mit seinen Attraktionen wurde deshalb angelegt, damit der Wald seine Ruhe hat und die Leute heraußen diesen Weg nutzen. Der Wald selbst ist aber auch frei begehbar."
Helmut Fladenhofer

Am Weg kann man außer wandern auch noch radfahren, mountainbiken, reiten und im Winter langlaufen. 

Viel zu entdecken

Beim alten Getreidespeicher wartete die erste Überraschung auf die Kinder: Der Förster ließ sie in die dort angebrachten Nisthilfen hineinblicken. "Da sind Glasröhrchen drinnen, wo Bienen, Wespen und verschiedene Fliegen ihre Eier legen können. Wenn die jungen Tiere dann so weit sind, können sie sich herausfressen", erklärte er den gespannten Zuhörerinnen und Zuhörern. 

Die Kinder durften einen Blick in Nistkästen werfen.  | Foto: Katrin Löschnig
  • Die Kinder durften einen Blick in Nistkästen werfen.
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Der Erzherzog Johann Erlebniswanderweg hat außerdem einen Schaustock zu bieten. Weil die Bienen bei Schlechtwetter aber "grantig" seien, weil sie nicht so einen Erfolg beim Eintragen von Honig haben (und wegen der Allergie einer Schülerin), ging es gleich weiter zur Krautgrube, einem "Kühlschrank" aus vergangener Zeit. Am Weg zu weiteren Attraktionen stellte der Oberförster sein Wissen zur Schau: Johanniskraut sei mit Öl angesetzt eine lindernder Salbe, wenn man einen Sonnenbrand hat. Außerdem hätte man früher aus Lindenblättern Klopapier gemacht. 

An einem Baumstumpf fragte er die Kinder, woran man erkennen könnte, wie alt ein Baum ist. Die Antwort kam blitzschnell, die Schülerinnen und Schüler wiesen selbst auf die Jahresringe hin. Sogar einen Hasen konnten die Kinder auf ihrer Wanderung entdecken. 

Warst du schon einmal beim Erzherzog Johann Wasser-Erlebnisweg?

Tiere und Pflanzen im Wald

"Was glaubt ihr, wie sind die Rosen, der Hartriegel und die ganzen Pflanzen am Zaun hergekommen?", fragte Fladenhofer die Kinder, als die Gruppe bei der Einzäunung des Bründlwaldes angekommen waren. Ganz praktisch für die Förster: Die Arbeit haben die Vögel übernommen, die Früchte fressen, sich auf den Zaun setzen und sie dann ausscheiden. Auf einer Brücke angekommen, konnten die Kinder aufzählen, welche Tiere sie schon kennen, die im Wasser leben. 

Fladenhofer wies auf Fledermauskästen hin, die immer auf Bäumen mit einer groben Rinde angebracht werden, sodass rote Schnecken sie nicht erreichen können. Die Gruppe fand die Stelle, an der Rehböcke ihr Revier markiert hatten, und scheuten sich nicht davor, Brennesseln anzugreifen. Denn mit der richtigen Technik tut man sich nicht weh. "Damit mich die Brennessel nicht brennt, sag ich ihr einfach 'wenn du mir nichts tust, dann tu ich dir auch nichts'", sagte der Förster schmunzelnd. 

Wasser als Lebensmittel und Gefahr

Dass Wasser nicht nur zum Trinken da ist, sondern sehr gefährlich sein kann - darauf machte Oberförster Fladenhofer die Kinder eindrücklich aufmerksam. Er erzählte ihnen, dass selbst eine Stelle im Bach, die seicht und ungefährlich aussieht, tückisch sein kann. 

Vor einer Tafel des Wasserverbandes Stainzthal erzählte er den Kindern vom Quellschutzgebiet und dem großen Wasserwerk in Stainz. Auch spannend: Wie viele Liter Wasser braucht ein Baum am Tag? Eine Fichte braucht 20 Liter, doch der Säufer unter den Bäumen - die Birke - braucht bis zu 100 Liter Wasser. 

Vor der Tafel des Wasserverbandes Stainz. | Foto: Katrin Löschnig
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Für den ganzen Rundweg war die Zeit leider zu kurz, die Kinder mussten wieder zurück in ihre Klassen. Doch nach einer Wanderung an der frischen Luft lässt es sich doch gleich besser lernen. 

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