Dachbodentheater Stainz
René Peckl in der Rolle als Frédéric Français

Schmerz nach Scherz | Foto: dpossephotography; Bildbearbeitung: T. P.
  • Schmerz nach Scherz
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  • hochgeladen von Gerhard Langmann

Als Auswanderer aus Frankreich und Einsteiger in Österreich erlebt Frédéric Français seine blauen Wunder. Was der Emigration nicht gelang: die Liebe zu Linda zu vergessen.

Als Einleitung: René Peckl (35) ist Sprecher, Synchronsprecher, Moderator und Schauspieler, der am Max-Reinhardt-Seminar Schauspiel studiert hat. Er wohnt in Wien, ist ein überaus sportlicher Typ (sogar Bühnenfechten) und beherrscht einige Sprachen und Dialekte. Was er – in der Theaterfigur Frédéric Français - nicht beherrscht: die Gedanken von seiner Linda zu lösen. Da hilft es auch wenig, aus seiner Heimat Frankreich auszuwandern und sein Glück in Österreich zu suchen. Aber nicht zu finden, denn stets stößt er auf missliche Situationen bis zum Aufenthalt in einer Ir(r)enanstalt. „Das „Wappler“ begleitet ihn, ob er nun für oder gegen Zuwanderung ist. Ob er Deutsch lernen soll, sich doch dem Dialekt („Bin i fett, Oida“) oder dem Burgenland, der österreichischen Weinquelle Nummer 1, hingeben soll. Am meisten – siehe oben – bedrückt ihn aber die Trennung von seiner Lebensfrau, bei deren Gedanken sich bei ihm ein inneres Kribbeln einstellt. Dabei kam es – Selbstdefinition – nur wegen eines Scherzes zum Aus, das wegen eines gebrochenen Herzens schlussendlich zu einer Depression und in der Folge zu einer Therapie führte: Du fehlst mir!

Souveräne Leistung

Die Besucher im Dachbodentheater konnten nicht umhin, dem Künstler tiefsten Respekt und allerhöchste Anerkennung zu zollen. Das Springen von einer Sprachfärbung in die nächste, das Wandern von einer Mundart in die andere und das profunde Herausarbeiten der Gefühlssituationen ließen das Theaterstück von René Peckl zu einem Erlebnis der besonderen Art werden und die emotionalen Momente von kritisch über lustig und absurd bis in das Traurige und Tragische besonders tief einwirken. Es mag sein, dass der eine oder andere Gast im Vorfeld mit dem Namen Peckl noch nicht viel am Hut hatte, nach der gut eineinhalbstündigen Performance hat er sich aber nachhaltig in die Erinnerung eingebrannt. Anerkennung auch an Techniker Kurt Weitzer, der das Einstudieren des Ablaufs und das Einstellen der Gerätschaften souverän löste. Abschließend - ganz der mitunter skurillen Logik folgend - die Übersetzung des Titels „Quoi de neuf?“ – Was gibt es Neues?

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