Begräbnis Friedhof Stainz
Abschied von Christine Wochel

Eine Mutterherz schlägt nicht mehr - Christine Wochel
  • Eine Mutterherz schlägt nicht mehr - Christine Wochel
  • hochgeladen von Gerhard Langmann

Es war ein sehr bewegtes, in der Kindheit und Jugend von viel Entbehrung erfülltes Leben, auf das Christine Wochel (81) zurückblicken konnte. In Bischofteinitz geboren, musste sie nach dem Krieg ohne Hab und Gut mit den Eltern Franz und Marai Stadlmann, den Großeltern und ihren fünf Geschwistern ihre sudentendeutsche Heimat verlassen. Eine Bleibe fand die Familie zunächst in Furth und später im bayerischen Gochsheim. Eine entspannte Jugendzeit war ihr nicht vergönnt, wegen der Erkrankung ihrer Mutter musste sie bereits in jungen Jahren den Haushalt führen und auf die Geschwister schauen.
Das erwähnte Gochsheim war es aber, das ihr den Weg nach Stainz wies. In der dort ansässigen Firma Grünewald arbeitete Karl Wochel, den sie schätzen und lieben lernte. Mit der standesamtlichen Hochzeit 1962 just am Geburtstag des Mannes fand das Glück eine formelle Entsprechung.
Damit war die Übersiedelung nach Graschuh vorgezeichnet. Rasch lebte sich Christine Wochel in ihrem neuen Umfeld ein. Die Töchter Traude, Ute, Hermi und Christie waren die sichtbaren Zeugen des ehelichen Glücks, das bei der Hochzeit 1987 in der hauseigenen Kapelle von Pfarrer Lorenz Möstl kirchlich besiegelt wurde.
Ab den 1960-er-Jahren bewirtschaftete die Familie die rund 4 ½ Hektar große Landwirtschaft. Im Jahr 1986 gründeten Christine und Karl Wochel ein Teichgräberunternehmen. Sie als Inhaberin war für die Organisation und die wirtschaftlichen Belange zuständig, er brachte seine Fähigkeiten als geschickter Baggerfahrer ein. Mit dem Eintritt in die Pension wurde der Betrieb 1997 stillgelegt.
Ein schwerer Schicksalsschlag traf Christine Wochel im Jahr 2003 mit dem Tod ihres Mannes mit nur 65 Lebensjahren. Anstatt sich zurückzuziehen, brachte sie fortan all ihre Kraft in das Wohlergehen der Kinder, acht Enkel- und zwölf Urenkelkinder ein. Ehrlich, umgänglich und freundlich führte sie ein ausgeglichenes Leben, in das sie auch ihre Freundinnen und Nachbarn einschloss. Viele gemeinsame Ausfahrten in vertrauter Runde untermauern diese lebensbejahende Haltung.
Ab dem Jahr 1985 war Christine Wochel Mitglied des Kameradschaftsbundes Stainz, der mit Obmann August Adam, Trauerredner Vizeobmann Franz Hopfgartner und einer Fahnenabordnung die von Werner Reboll geleitete Abschiedsfeier mitgestaltete. Als Glockenpatin und langjähriges Mitglied wurde die Verstorbene mit der Ehrenbrosche in Silber und Gold, dem Verdienstkreuz mit Masche in Silber, der Feldmarschall-Radetzky-Ehrenbrosche in Silber und der Silbermedaille mit Masche des Ortsverbandes ausgezeichnet. Christine Wochel war auch Patin für den Landrover und das Tanklöschfahrzeug 1.000 der Freiwilligen Feuerwehr Stallhof, die ebenfalls mit einer Abordnung am Begräbnis teilnahm.
„Du bist nicht fort-, sondern nur vorausgegangen“, sprach Vizebürgermeister Franz Hopfgartner  einen letzten Abschiedsgruß, bevor der Kameradschaftsbund einen Kranz niederlegte. Sehr berührend: Als musikalisches Geleit erklang eine Weise aus dem für die Verstorbene unvergesslichen Böhmerwald.

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