Auf dem „Rocking Planet“ regiert das blanke Chaos

- Wolfgang Fasching (Regie) & Gerlinde Menzel (Regieassistenz)
- hochgeladen von Josef Fürbass
Jugendliches Interesse an der Schauspielkunst im Rampenlicht
Kreative Köpfe machen das Theater im Kürbis in Wies zur Bühne ihrer darstellerischen Ambitionen. Weltuntergangsstimmung war gestern, heute geht’s auf kosmische Himmelfahrt. Nach „Wenn die Sonne untergeht“ im Vorjahr inszeniert die junge Truppe um Wolfgang Fasching und Gerlinde Menzel heuer ein Werk von Friedrich Dürrenmatt. „Portrait eines Planeten“ segelt allerdings unter neuer Flagge, denn das Übungsstück für Schauspieler wird getunnt. „Rocking Planet“ setzt neue Maßstäbe und strotzt nur so vor Skurrilitäten.
(jf). Die Jugendtheatergruppe der Kürbis-Kreativwerkstatt atmet frische Bühnenluft. Ursprünglich haben sich die zehn Jugendlichen zwischen Stainz und Eibiswald im Herbst „nur“ zu einem Workshop getroffen. Heraus gekommen ist jedoch eine neue Produktion. Fünf Projekte wurden vorgeschlagen, die Auswahl fiel auf Friedrich Dürrenmatts „Portrait eines Planeten“. „Die Gruppe hat sich das schwierigste Stück ausgesucht“, so Regisseur Wolfgang Fasching. Und er weiß wovon er spricht. Die 15- bis 18-Jährigen begeben sich auf eine „kosmische Himmelfahrt“...
Von vorneherein stand fest: Das Stück soll nicht zu ernst und tragisch, sondern vielmehr schräg und skurril sein. Einige Passagen wurden im Originalzustand belassen, ein paar sind völlig neu hinzugekommen. Zum Inhalt: Die Geschichte beginnt dort, wo die Menschheit als Fleisch- und Pflanzenfresser ihren Anfang nimmt und endet dort, wo sich die Menschheit mitsamt ihrer Erde im Kosmos verliert. Götter erschaffen das Universum und scheren sich danach keinen Deut mehr darum. Folglich nehmen Männer und Frauen dessen Schicksal in die Hand. Chaossituationen sind vorprogrammiert. In „Rocking Planet“ werden Fehler und Probleme der Menschheit thematisiert. Apartheid, Drogen, Liebe, Hass, Hunger, Kannibalismus greifen in die Handlung ein.
Die Episoden sind skurril überzeichnet und werden extrem gespielt. Stöhnt und windet sich jemand auf der Bühne im Todeskampf, so tritt die Ursache dafür erst nach dem Exodus ein. Wolfgang Fasching: „Das Stück vermittelt keine Moral, die man mitnehmen kann.“ Die Darsteller sind extrem gefordert, schlüpfen von einer in die andere Rolle. Auch in der Verwandlungsfähigkeit sind die Darsteller flexibel. Im Handumdrehen verwandeln sie sich von einem Liebchen in einen „Drachen“. Das Bühnenbild tritt in den Hintergrund, es gibt keine großartigen Kostüme, der Einsatz an Requisiten ist minimal.
Irgendwann ist den Göttern langweilig. In dieser Tristesse erschaffen sie einen neuen Supernova, eine neue Sonne…
„Rocking Planet“ hat am Freitag, dem 29. Mai 2015, im Theater im Kürbis Premiere. Weitere Spieltermine: 30. Mai, 3., 10. und 17. Juni mit Beginn um jeweils 20 Uhr. Karten unter 03465/7038, 0664/1615554 oder www.kuerbis.at.
Aviso: Am Vortag der „Rocking Planet“-Premiere, am 28. Mai, findet im Atelier im Schwimmbad in Wies die Abschlusspräsentation der Werkstätten Fotografie und Tanz statt. Beginn: 19 Uhr. Der Eintritt ist frei!
Alle Fotos: Josef Fürbass<div class="callout event-item-dates-container" id="event-item-dates-container"> <strong>Wo:</strong> Theater im Ku00fcrbis, 8551 Wies <nobr><a onclick="return !window.open(this.href);" href="http://maps.google.com/?q=46.719,15.271"><i class="fa fa-fw fa-external-link"></i>auf Karte anzeigen</a></nobr> </div>
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