Wissen macht sicher
Bibliothek Stainz mit Klima-Workshop

Bianca Angerer, Katharina Wieser, Kathrin Lendl (v.l.)
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  • hochgeladen von Gerhard Langmann

Auf das Thema Nachhaltigkeit setzte die Bibliothek mit dem Workshop "Klimakommunikation". Moderatorin Katharina Wieser stellte dem gesicherten Wissen ungefilterete Meinungen aus "Social Media" gegenüber.

„Nachhaltigkeit ist uns wichtig“, hieß Bibliotheksleiterin Bianca Angerer am vergangenen Mittwoch die Teilnehmer am Workshop „Klimakommunikation – Richtig erzählen und Falschaussagen widerlegen“ in der Bibliothek Stainz herzlich willkommen. Als Leiterin hatte sie Katharina Wieser von JUMP (Jugend Umwelt Plattform) Graz eingeladen. Die Veranstaltung kam über Vermittlung von Bibliotheksmitarbeiterin Kathrin Lendl zustande.

Eklatante Ungleichverteilung

Die Moderatorin leitete mit einigen belegten Tatsachen hinsichtlich des Klimas (Klima langfristige, Wetter kurzfristige Betrachtung) ein: stetige, seit den 1980-er-Jahren aber gesteigerte Erderwärmung, mehr Extremwetterereignisse, negative Wasserbilanz (langfristiger Vergleich der Niederschlagsmengen), weniger Schneetage, viele Hitzetote. Das Beklemmende dabei: 0,5 Prozent der Weltbevölkerung stoßen mehr CO2 aus als 50% der Ärmsten. „Wir würden mehr Erden brauchen“ beschrieb Katharina Wieser dieses Phänomen. Wie darüber kommunizieren? Gefühlvoll, wertschätzend, respektvoll, mit Feedback. Wird dieser Stil von den Medien eingehalten? Da muss man unterscheiden zwischen ernsthaft arbeitenden Redaktionen (der Mensch entscheidet) und Informationen aus dem Internet (auf Social Media entscheiden die Algorythmen). Ein Wort zum Wesen von Algorythmen: Der Inhalt ist ihnen egal, sie zielen auf viele Klicks auslösende Themen ab. Wie sich einen Überblick verschaffen? „Die Wissenschaft“, so Katharina Wieser, „ist das Beste, was wir haben.“

Einschätzung und Wirklichkeit

Die gezeigten Videos zeigten die verheerenden Folgen des Wandels, der nunmehr Klimakrise oder Klimaerhitzung genannt wird. Ein Detail: Ein Europäer – also der Reiche – verursacht im Jahr 6,8 Tonnen CO2-Ausstoß. Die 195 Staaten, die sich dem Pariser Abkommen unterworfen haben, laufen damit Gefahr, das Ziel von zwei Prozent Erderwärmung im Vergleich zu vorindustriellen Werten nicht zu erreichen. Interessant auch die Einschätzung der Menschen, wie sich ihr Verhalten auf die Umwelt auswirkt. So meinen 22%, dass das Sammeln von Plastiktüten wesentlich sei, in Wirklichkeit wird dadurch bloß eine Reduktion von drei CO2-kg erreicht. 15% glaubten, mit der regionalen/saisonalen Ernährung einen großen Beitrag zu leisten. Auch das ist falsch, nur 80 CO2-kg werden eingespart. Umgekehrt erbringt der Verzicht von Fleisch (von 10% angesprochen) eine Ersparnis von 450 CO2-kg. Noch drastischer schlagen die Bereiche Flugreisen (von 18% genannt) und moderne Heizung (16%) zu Buch, die 680 CO2-kg bzw. 770 CO2-kg Reduktion erbringen. Sehr effektiv auch ein bewusstes Autofahren: Es spart 340 CO2-kg ein.
Ganz klare Aussage des Workshops: Eine „Ich kann eh nix bewirken-Haltung“ ist verkehrt, jedermann ist angehalten, in seinem Bereich Vorbild zu sein.

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