Bluegarage
Buchvorstellung „Der Marionettenmann“ von Helmut Gombocz

- Guy, Gernot Rath, Ursula Sampt und Helmut Gombocz (v.l.) auf der Bühne der Bluegarage Frauental
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Keine simple Buchvorstellung: Autor Helmut Gombocz gestaltete die Vorstellung von "Der Marionettenmann" als einfühlsame Inszenierung. Ihm zur Seite standen ORF-Moderator Gernot Rath, Ursula Sampt vom Krisenpräventionsteam der Stadt Graz, Bürgermeister a.D. Johann Lechner und ein gut dsiponiertes Publikum.
BAD GAMS. Auf dem im Buch aufgezeigten Weg zum „Wer bin ich selbst?“ gab Helmut Gombocz, Ex-Manager, begnadeter Maler, Heilpraktiker und Buchautor mit Wohnsitz Stainz, das vertraute Du als Linie des Abends vor. Das soll auch im Bericht so gehalten werden, in vollem Namensumfang sollen nur Gernot Rath, ORF-Steiermark Moderator, Ursula Sampt (an diesem Abend Turusha), Leiterin der Krisenprävention der Stadt Graz, und Johann Lechner, Bürgermeister Bad Gams a.D., genannt werden.

- Gelernt ist gelernt: Gernot Rath und Ursula Sampt als souveräne Moderatoren
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Für Ingrid, Guy und Samuel, die ebenfalls auf dem Podium Platz nahmen, gilt die Vorgabe des Autors. „Der Roman ist aus dem Leben gegriffen“, bekannte Helmut Gombocz, als Kind zweimal ein Nahtoderlebnis erfahren zu haben. Das dabei empfundene Gefühl an Vollkommenheit habe ihm gezeigt, dass alle Menschen in Freiheit miteinander verbunden sind. Eingriffe in diese Freiheit – Marionettenfäden eben – würden Signale nach innen auslösen, die Seele angreifen und schließlich körperliche Schmerzen zur Folge haben. Die gute Seite dabei: Jeder Mensch kann sich rechtzeitig ändern.
Zum Inhalt
„Es war eine magische Veranstaltung“, verriet Gernot Rath, den Buchautor bei einer Lesung während der Corona-Zeit in Gleisdorf kennengelernt zu haben. „Seitdem“, gab er zu, „ist Helmut Gombocz mein spiritueller Lehrer geworden.“ Nicht minder angetan von der Sichtweise des Stainzers zeigte sich Ursula Sampt, die sich überzeugt gab von der Kraft der Gedanken und dem Stellenwert bewusster Handlungen. In Ausschnitten gaben die beiden einen Einblick in den Buchinhalt, in dessen Mittelpunkt der Milliardär Werner steht. Dieser verfügt zwar über Geld im Überfluss, er hat aber das Gespür für seine Mitmenschen, im Besonderen seine Bindung zu den Eltern, verloren.

- Will noch jemand aus dem Publikum auf die Bühne kommen?
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In Kenntnis dieses Dilemmas begibt sich der wohlhabende Mann auf eine Angeltour auf hoher See. Und exakt dabei passiert die Tragödie: Ein Sturm riss das Schiff in die Tiefe und ließ Werner in eine tiefe Bewusstlosigkeit sinken. Fischer fanden den an den Strand gespülten Mann und brachten ihn in eine Krankenstation. „Da haben Sie aber noch einmal Glück gehabt, Herr …?“, empfing ihn die Krankenschwester. Doch er konnte sich weder an seinen Namen, seinen Beruf oder sein bisheriges Leben erinnern.
„Ich nenne dich Claudio“, beendete sie seinen Versuch, den Namen zu finden und überließ ihn der Gemeinschaft der Zimmernachbarn. Diese Fischer waren es, die ihm das Gefühl von Zusammengehörigkeit vermittelten und ihn auf den Weg zu einem einfühlsamen Menschen und zum Dienst an der Nächstenliebe führten.
Schicksalsschlag von Johann Lechner
Ein schwerer Schicksalsschlag hatte Werner also auf den rechten Weg zurückgeführt. Das mit dem Schicksalsschlag traf auch auf Ehrengast Johann Lechner zu, der vor 27 Jahren vom Dach gerutscht war und sich eine unheilbare Querschnittlähmung zugezogen hatte. Es war jene Zeit, als er voll Tatendrang dem Amt des Bürgermeisters von Bad Gams zustrebte und es nun im Rollstuhl bewerkstelligen musste. „Ich konnte Gott sei Dank viel vom Schreibtisch aus erledigen“, beharrte er, trotz seines Gesundheitszustandes bei den Menschen zu sein.

- "Today is the best day of your life"
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Die Beschreibung „inkomplette Querschnittlähmung“ nährte in ihm die Hoffnung, wieder wie früher sein zu können. Sie erfüllte sich nicht, und Johann Lechner musste viel Kraft aufbringen, die Situation zu meistern. „Ich habe stark auf meine Gedanken und meinen Willen gesetzt“, bekannte er, stets ein Bild von Helmut Gombocz mit auf seine Besuche bei den Menschen genommen zu haben. Er bekannte aber auch die Notwendigkeit, sich gewaltig umstellen zu müssen. Als Hilfe dabei seien ihm die Musik und die Mitgründung des Vereins „Selbstbestimmt Leben“ entgegengekommen. Mit zwei Eigenkompositionen (Es is olls so guat g’laufen, Today is the best day of your life) stellte er diese Symbiose eindrucksvoll und einfühlsam unter Beweis.
„Was macht wirklich reich?“, stellte Helmut Gombocz abschließend die entscheidende Frage. Reichtum? Ein warmes Herz? Die unsichtbaren Fäden? Die Illusion des Denkens? Die mehrdeutige Antwort: Wer arm ist, ist selbst schuld.
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