Die Soboth hat ihren eigenen Rhythmus

Das Jakobihaus ist nicht nur Ausgangspunkt für viele Wanderungen sondern auch mit einer Austellung zu "350 Jahre Koralpenglas" bestückt. | Foto: Foto: KK
  • Das Jakobihaus ist nicht nur Ausgangspunkt für viele Wanderungen sondern auch mit einer Austellung zu "350 Jahre Koralpenglas" bestückt.
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Im Sommer lebt das Wanderdorf so richtig auf. Die Sai- son beginnt und die Wirtsleute und der Greißler im Ort bereiten sich auf ihre Gäste vor.
Alles macht sich bereit auf den großen Ansturm. Der letzte Schnee ist endlich von der Alm weg. Der blumengeschmückte Ort glänzt wie neu. Alles blüht, der Rasen ist gemäht und die Sonnenschirme aufgespannt.
Bunt wird das Bild. Der Wanderführer Karl hat sein neues Pro- gramm fertig gestellt. Auch der See ist
pünktlich auf die Minute bis zum Rand voll geworden. Die Temperaturen stei-
gen auf angenehme 25 Grad, meist vier bis fünf Grad weniger als im Tal. Gerade umgekehrt im Winter, besser geht es gar nicht, sagt der Franz, der sich auf seine tägliche Radtour begibt. Sobald es ein wenig frühlingshaft wird, hört man schon die ersten Motorräder brummen. Dazwischen nur Vogelgesang, oder ab und zu einen Bauern mit dem Traktor. Auch die Katzen fühlen sich wohl. Sie liegen im Schatten. Die Stille tut gut.

Angerichtet ist

Angerichtet ist, sagt der Messnerwirt Johannes gut gelaunt. Die Mörthwirtin Elke hingegen dirigiert noch ihre Helfersleute im eigenen Garten und schaut penibel
genau, dass alles so durchgeführt wird, wie sie es eben haben möchte.
Die Greißlerin hingegen ist stolz, so viele schöne Balkonblumen verkauft
zu haben. Alles ist gut gegangen, Gott sei Dank. Die Eismänner habe man
abgewartet, der Zeitpunkt war goldrichtig gewählt.
Der Lindnerwirt Gerhard bringt der Gemeinde noch ein paar neue Prospekte vom Tourismusverband aus dem Tal mit und erzählt hocherfreut, dass über Pfingsten bei seinem Ausschank am See schon viel los war. Einige sind bei 14 Grad schon ins Wasser gesprungen, unfassbar. Auch der Charly, die Hütte auf der Kärntner Seite des Sees, war hoch zufrieden. Die Leute haben ihm die gebratenen Forellen gleich so aus der Hand gerissen, habe er erzählt.
Die Gemeinde hat das Seecafe schon aufgesperrt, weiß der Edi vom Kaufhaus, der öfters wegen dem guten Kaffee extra hin- ein fährt. Wohl auch, weil das Kaufhaus in Kooperation auch den Shop beim Seecafe beliefert.

Etwas eilig hat es die Roschitzhofwirtin Astrid. Sie muss noch schnell vor Mittag zur Gemeinde ihr Bauansuchen abgeben.
Der Küchenzubau soll endlich eine Überdachung erhalten. Zu Mittag haben sich aber die Straßenarbeiter zum Essen ange- kündigt, da muss es schnell gehen, die Pause ist kurz.

Musik ist Trumpf und ausgezeichnet
Zurzeit hört man öfters Marschmusik im Ort erklingen. Die Sobother Ortsmusik übt sich für die Marschwertung beim Be- zirksmusikerfest, Ende Juni. Da muss der nächste Erfolg her, meint der Kapellmeister Berthold, dem der ausgezeichnete Erfolg seiner Truppe beim heurigen Wertungsspiel noch im Gesicht geschrieben steht.

Kaffee im Wert eines Neuwagens

Zur Kaffeezeit, so gegen neun Uhr, kann man auch den Bürgermeister am leichtesten treffen, denn um diese Zeit trinkt er in einen der Sobother Gasthäuser seinen wohlverdienten Frühstückskaffee. Zum Wohlgefallen der Wirtsleute, wohl gemerkt, denn im Gemeindeamt hat er eine Kaffeemaschine immer strikt abgelehnt. Im Wirtshaus kann man vieles erfahren, soll der Grund sein, und die Zeitung ist meist auch schon da, damit über Gott und die Welt ein wenig geplaudert werden kann. Während seiner über dreißigjährigen Dienstzeit habe er schon den Kaufpreis eines Neuwagens in Kaffee investiert, habe er mal ge- meint, erzählt der Messnerwirt, um es mal drastisch aufzuzeigen, was ihm das Wert ist.
Vor dem Gemeindeamt tüftelt der Architekt Hannes mit der Gemeinde- crew, wie wohl der neue Dorfplatz als Veranstaltungsplatz für die örtlichen Vereine, am Besten umgesetzt wer- den könne. Er findet die Entscheidung des Gemeinderates klug, dass alle örtlichen Vereine gemeinsam über eine gute Lösung nachdenken sollen. Immerhin geht es um das vereinfachte Vorbereiten ihrer zukünftigen Feste.
Die Eva, die Gemeindesekretärin, spricht gerade mit einem Gast, der mit seiner Familie den Erlebnisweg gehen möchte. Sie drückt ihm den Prospekt in die Hand und man hört sie sa- gen, dass der Weg erst voriges Jahr komplett neu gemacht wurde und jährlich über 5.000 Personen diesen Weg gehen. Manche auch mehrmals. Sie empfiehlt auch noch was Neues zu versuchen, das Wild Wandern am Feistritzbach. Immerhin wurde Soboth für diese neue Art des Wanderns als erste Gemeinde mit dem Österreichischen Wandergütesiegel ausgezeichnet.
Wenn das kein Grund ist, den Rhythmus dieses Wanderdorfes kennen zu lernen? Auf in die Soboth.

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