Es klappert die Strutz-Mühle am rauschenden Schwarzbach...

Mit der Rekonstruktion einer Mühle aus alten Elementen hat Peter Fürbass ein Kulturgut mit „bewegter“ Vergangenheit für die Nachwelt erhalten. Sogar Gäste aus China, Südafrika, Schweden und Norddeutschland haben sich hier schon interessante Einblicke verschafft.
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  • Mit der Rekonstruktion einer Mühle aus alten Elementen hat Peter Fürbass ein Kulturgut mit „bewegter“ Vergangenheit für die Nachwelt erhalten. Sogar Gäste aus China, Südafrika, Schweden und Norddeutschland haben sich hier schon interessante Einblicke verschafft.
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Von Müller-Bett und Katharina-Brunnerl

Als „ein einzigartiges Kulturgut der Weststeiermark“ bezeichnet Peter Fürbass aus Wielfresen die „Strutz-Mühle“, die er am Ufer des Schwarzbachs errichtet hat. Tausende Arbeitsstunden hat er dafür aufgewendet. Seit der Eröffnung im Sommer 2006 wird die Schaumühle alljährlich von zahlreichen Menschen besichtigt. Bei einer Führung durch das Kleinod mit „bewegter“ Geschichte wird das Rad der Zeit im wahrsten Sinne des Wortes zurück gedreht...

Oft werden die Besucher von einem dumpfen Klappern empfangen. Dann dreht sich das oberschlächtige Wasserrad, es wird „Bauwoaz“ (Weizen) oder Korn zu Mehl vermahlen. Ist die Gosse, der hölzerne Behälter in den das Getreide gefüllt wird, voll, kann dieser Vorgang durchaus bis zu vier Stunden dauern. In der Zwischenzeit kann der „Mühlen-Peter“, wie er gerne genannt wird, ohne weiteres ein kleines Nickerchen machen. Damit die Mühle aber nicht leer geht, holt ihn eine mechanische Klingel rechtzeitig aus dem Schlaf: Eine über dem Müller-Bett baumelnde Glocke, die durch einen Strick mit der Welle des Wasserrades verbunden ist, erinnert daran, dass es wieder Zeit fürs „Aufschütten“ ist...

„Früher einmal waren im Tal der Weißen Sulm 24 Mühlen und sechs Sägewerke beheimatet.“

Peter Fürbass

Der Schwarzbach treibt – bevor er in die Weiße Sulm mündet – das Wasserrad der Strutz-Mühle an. Das Urelement der Schöpfung hält aber auch Arme und Beine in Bewegung. Zu diesem Zweck hat der „Mühlen-Peter“ heuer im Frühjahr einen Kneipp-Weg angelegt. Es liegt in der Natur der Sache, dass das „Tal der Weißen Sulm“ mit dem Lebenselixier Wasser gesegnet ist. Als in der Nähe der Strutz-Mühle eine Buche auf felsigem Untergrund gefällt wurde, sprudelte unter den Wurzeln eine Quelle. Da hatte Peter Fürbass die Idee, das Wasser zum Vorplatz der Mühle zu leiten. Dort speist es das „Katharina-Brunnerl“.
So hat der „Mühlen-Peter“ die Labstelle getauft. Denn einer Legende zufolge soll die Heilige Katharina, als sie das Land durchwanderte, auch in diese Gegend gekommen sein. An ihre Rast erinnern noch heute Schalensteine mit gesäßförmigen Einbuchtungen. Neben dem Brunnen hat Peter Fürbass einen tonnenschweren Felsbrocken gesetzt. „Als ich eines Abends vor der Mühle saß und den Stein betrachtete, fiel mir die Ähnlichkeit mit einer Gestalt auf.“ Die fromme Frau...?
Jedenfalls nehmen die Besucher gerne einen Schluck von dem klaren Wasser. „Manche waschen sich damit auch die Augen aus“, schildert der „Mühlen-Peter“ seine Beobachtungen. JF

Alle Fotos: Josef Fürbass

Wo: Strutz-Mu00fchle, Wielfresen auf Karte anzeigen
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