"Role Models" im Greith-Haus
Haben es Frauen am Land schwieriger?

LAbg. Bürgermeisterin Maria Skazel, Landtagsabgeordnete Bernadette Kerschler, Landwirtin und Künstlerin Jasmin Holzmann-Kiefer, Theologin Anja Asel und Moderatorin Ute Baumhackl (v.l.) bei der Diskussion im Greith-Haus. | Foto: Löschnig
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  • LAbg. Bürgermeisterin Maria Skazel, Landtagsabgeordnete Bernadette Kerschler, Landwirtin und Künstlerin Jasmin Holzmann-Kiefer, Theologin Anja Asel und Moderatorin Ute Baumhackl (v.l.) bei der Diskussion im Greith-Haus.
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Mit einer mitreißenden Podiumsdiskussion zum Thema "Frauen zwischen Tradition und Emanzipation" wurde die Ausstellung "Role Models" des Vereins "Felin" im Greith-Haus in St. Ulrich in Greith eröffnet.

ST. ULRICH IN GREITH. Die hohe Frauenpräsenz im Greith-Haus im idyllischen Ort St. Ulrich in Greith ließ das Thema der Veranstaltung neulich schon erahnen: Bei einer Podiumsdiskussion und der am selben Tag eröffneten Ausstellung stand das Frau-Sein und die Hürden, die damit verbunden sind, im Mittelpunkt.

Gleichstellung am Land

Die geladenen Diskutantinnen leben in der Südweststeiermark und arbeiten auf unterschiedliche Art und Weise an der Schnittstelle zwischen Tradition und Innovation. Als selbstbewusste, erfolgreiche Frauen gaben sie im Greith-Haus offen Einblicke in ihr Leben und teilten ihre Meinungen rund um die Gleichstellung und den Weg dorthin.

Mit der Frage "Ist es am Land schwieriger für uns Frauen?" und mehr beschäftigten sich die Theologin Anja Asel, Landtagsabgeordnete Bernadette Kerschler, Bürgermeisterin und Landtagsabgeordnete Maria Skazel und die Landwirtin und Künstlerin Jasmin Holzmann-Kiefer. Moderiert wurde die Diskussion von Ute Baumhackl. Man sprach zum Beispiel über die begrenzten beruflichen Möglichkeiten am Land und die häufig damit verbundene Abwanderung in die Stadt, oder über die Last und große Angreifbarkeit, die ein öffentliches Leben als Frau mit sich bringen kann. Auch dass es in manchen Bereichen Quoten und Strukturen für Frauen brauche, um in hohe Positionen gelangen zu können, war Thema.

"Ich glaube man muss den Frauen sagen, dass sie so leben können, wie sie wollen - auch am Land. Du musst nicht ein Einfamilienhaus und zwei Kinder haben. Du darfst auch mit einer Frau zusammenleben, du kannst single bleiben, du kannst ein Kind adoptieren oder drei Hunde haben."
Jasmin Holzmann-Kiefer, Landwirtin und Künstlerin

Ein wichtiges Fazit: In der gesamten Debatte brauche es Männer, die die Frauen in ihren Handlungen unterstützen - ein Miteinander sei wichtig. Denn wenn es den Frauen gut geht, hat die ganze Gesellschaft etwas davon.

Das Publikum im Greith-Haus konnte einer spannenden Diskussion lauschen. | Foto: Löschnnig
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Eine Studie zur Sichtbarkeit

Die Geschäftsführerin des Vereins "Felin" Christiane Katschnig-Otter, deren Familie übrigens aus St. Ulrich in Greith kommt, führte die Anwesenden durch die Ausstellung "Role-Models" und erklärte, wie es überhaupt zu diesem Kunst- und Awareness-Projekt kam. "Es ist tatsächlich so, dass Frauen in unserer Gesellschaft sehr unsichtbar sind", so Katschnig-Otter. "Felin" führte im Jahr 2022 eine Studie in der steirischen Medienlandschaft durch: Es wurde gezählt, wie oft Frauen und Männer in einem bestimmten Zeitraum auf Bildern zu sehen waren. Die Studie ergab, dass Frauen nur zu 30 Prozent sichtbar waren, leider aber häufig in traditionellen Rollenbildern und Klischees.

Im Jahr 2024 wurde die Studie wiederholt, dieses Mal fokussierte man sich aber auf Politikerinnen und Politiker. Lässt man das weibliche Führungsduo in Graz weg, sind Politikerinnen nur zu 27 Prozent sichtbar, zählt man sie dazu, sind sie zu über 30 Prozent sichtbar. "Unser Verein 'Felin' hat das Anliegen, den Anteil von Frauen in Führungspositionen zu erhöhen. Dafür müssen junge Frauen sehen, dass es in verschiedenen Branchen möglich ist, die Führung und Verantwortung zu übernehmen. Diese Vorbilder zeigen wir mit dem Projekt 'Role Models' auf", so die Geschäftsführerin.

Christiane Katschnig-Otter ist die Geschäftsführerin des Vereins "Felin" (Female Leaders Initiative).  | Foto: Löschnig
  • Christiane Katschnig-Otter ist die Geschäftsführerin des Vereins "Felin" (Female Leaders Initiative).
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Zur Ausstellung im Greith-Haus

Die nun im Greith-Haus präsentierte Ausstellung "Role Models" besteht aus zwei Teilen, die sich auf die jeweiligen Studien beziehen – ein Teil befasst sich mit Frauen aus allen Gesellschaftsbereichen, der zweite mit Politikerinnen. Beide funktionieren in drei Teilen: zuhören, weitererzählen und herzeigen.

Für beide Teile des Projekts wurden jeweils fünf Frauen zunächst zu ihrem Werdegang interviewt, man sprach mit ihnen auch über die Stolperfallen und die Erfolgsfaktoren. Dann brachte eine Biografin diese Interviews zu Papier. Fünf Künstlerinnen erhielten diese Biografien dann anonymisiert und hatten die Aufgabe, daraus ein Kunstwerk zu schaffen. Zu beiden Teilen der Ausstellung gehört auch jeweils ein Buch, das durch die präsentierten Werke führt. 

Die Ausstellung im Greith-Haus wird noch bis zum 31. Juli zu sehen sein. | Foto: Löschnig
  • Die Ausstellung im Greith-Haus wird noch bis zum 31. Juli zu sehen sein.
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Ein gemeinsamer Abend

Die Leiterin des Greith-Hauses, Isabella Holzmann, bedankte sich beim Regionalmanagement Südweststeiermark, das die Ausstellung im Greith-Haus überhaupt möglich gemacht hatte. Besonderer Dank gelte auch LAbg. Bgm. Maria Skazel, die sich persönlich für die Ausstellung im idyllischen St. Ulrich in Greith eingesetzt hatte. Beim Eröffnungsabend dabei waren zum Beispiel auch Bürgermeister Franz Silly sowie ein großer Teil der VP Frauen aus dem Bezirk.

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