Ein gesegneter Tropfen
Hansweihweihe im verschneiten Schilcherdorf Wernersdorf
- Die Johannesweinsegnung hat in der Emmauskapelle Wernersdorf schon eine 25-jährige Tradition.
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Am 27. Dezember, dem Gedenktag des Apostels und Evangelisten Johannes, wird in der katholischen Kirche der nach ihm benannte Wein gesegnet. Auch in der Emmauskapelle Wernersdorf führte dieser alte Brauch Menschen aus nah und fern, darunter vor allem Winzerinnen und Winzer, zusammen. Die Hansweinweihe klang schließlich bei einem Beisammensein am Schilcherberg aus, wo auf die Liebe des Johannes angestoßen und getrunken wurde.
WERNERSDORF. Die mit Weintrauben bestickte Altardecke und Stola des Pfarrers, die mit Rebensaft gefüllten Flaschen am Boden vor dem Tisch des Herrn – so einiges versinnbildlichte den Tag des Heiligen Johannes. Pfarrer Markus Lehr erinnerte daran, „dass der weihnachtliche Festkreis eine Reihe von Segnungen umfasst.“ Dazu gehöre neben Familie, Wasser, Salz, Weihrauch und Kreide für die Sternsinger eben auch Wein. Die gute Botschaft von der Ankunft des Kindes in der Krippe setze sich in diesen Segnungen zu Weihnachten fort. Der Pfarrer appellierte daran, „mit den uns von Gott geschenkten Gaben verantwortungsbewusst umzugehen.“
- Pfarrer Markus Lehr segnete die mitgebrachten Weine.
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Johannes galt als Lieblingsjünger Jesu. So war er etwa am Berg der Verklärung, unter dem Kreuz und nach der Auferstehung am Grab mit dabei. Einer Legende nach soll Johannes einen Becher mit vergiftetem Wein getrunken haben, ohne davon Schaden zu nehmen. Das Gift soll in Gestalt einer Schlange aus dem Kelch gewichen sein. Daher wird der Heilige mit Kelch und Schlange dargestellt.
Trinket die Liebe des Johannes!
Der gesegnete Trank erfreute sich schon bei unseren Vorfahren einer besonderen Wertschätzung. Er kam bei Hochzeiten auf den Tisch, er wurde zum Abschied von Reisenden eingeschenkt, er wurde Kranken zur Genesung und Sterbenden als Stärkung für die allerletzte Reise gereicht. Weil man ihm auch eine friedensstiftende Wirkung zuspricht wird, hat man ihn auf manchen Höfen sogar den Dienstboten zum Trinken gegeben.
- Die Emmauskapelle Wernersdorf bot am Hanstag den Rahmen für eine Weinsegnung.
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Auf den Johanneswein hält man aber auch heute noch große Stücke. So ist es bei den Weinbauern vereinzelt Tradition, einen Teil davon in die Fässer mit dem neuen Jahrgang zu schütten, damit er dort seine Segenskraft weiter entfalten kann.
„Der Wein ist eine Gabe der Natur und des menschlichen Könnens“, so der Pfarrer. Und er ist zur Freude geschaffen. So spricht man ihm Frohsinn, Geselligkeit und selbst Frieden stiftende Eigenschaften zu. Allerdings nur dann, wenn er genügsam genossen wird. „Segnen heißt Gutes sagen“, betonte Lehr.
- Der Chor Arkadia Arnfels unter der Leitung von Ula Kriebernegg hat die Johannesweinsegnung auch schon in den vorangegangenen Jahren begleitet und bereichert.
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Daher wurde bei der vom Chor Arkadia Arnfels stimmungsvoll umrahmten Feier der Johannesweinsegnung auch den Winzerinnen und Winzern für ihr Tun gedankt.
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