Öko-Treff mit Markus Triendl
Heimische Schlangen im Pfarrheim Stainz

Giftschlangen im Bezirk Deutschlandsberg gibt es nicht - Markus Triendl
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Im sehr gut besuchten Pfarrheim referierte Markus Triendl, der Einsatzleiter der Berg- und Naturwacht Stainz, über die Schlangen im Bezirk Deutschlandsberg. Sein Rat nach einem giftigen Schlangenbiss: Ruhe bewahren, Wunde auswaschen und Hilfe anfordern.

Keine Angst, es gab keine leibhaftigen Schlangen im Pfarrheim. Sehr wohl aber einen profunden Vortrag von Markus Triendl im Rahmen der Öko-Treffs der Pfarre Stainz. „Wir arbeiten ehrenamtlich“, betonte der Einsatzleiter der Berg- und Naturwacht Stainz so etwas wie die Umweltpolizei zu sein. „Sie stehen unter strengstem Naturschutz“, informierte Markus Triendl, dass es in unseren Breiten drei giftige und vier ungiftige Schlangenarten gibt. Weltweit sind das 4.000, von denen sechshundert giftig (200 mit tödlichem Gift) sind. Was tun bei einem Schlangenbiss? Ruhe bewahren und Hilfe (am besten Polizei) anfordern. Das Gift der heimischen Schlangen wirkt eher langsam, eine Behandlung ist auch nach etlichen Stunden erfolgreich. Vorteilhaft ist, viel Wasser zu trinken. Auswaschen ja, ein Ausbrennen oder ein Aussaugen der Wunde – wie in Filmen mitunter zu sehen – macht keinen Sinn.

Keine Giftschlangen im Bezirk

In der Folge nahm sich der Referent der Reihe nach der verschiedenen Schlangenarten an. „Ihr Zickzackband auf dem Rücken ist charakteristisch“, beschrieb er die Kreuzotter in den Farben, grau, braun und schwarz. Sie wird etwa 85 Zentimeter lang (zum Vergleich Königskobra 5 ½ Meter) und trägt ein „x“ auf dem Kopf. „Das Gift brauchen die Schlangen, um Beutetiere zu töten“, ließ er wissen, dass Giftschlangen im Normalfall vor dem Menschen flüchten. Wenn sie zubeißen, geben sie allerdings kein Warnzeichen ab. Kreuzottern im Bezirk? Die gibt es nicht einmal auf der gebirgigen Koralm. Der Grund für die Absenz? Es fehlt an strukturiertem Lebensraum. Dasselbe gilt natürlich für alle Schlangenarten, die im Bezirk Deutschlandsberg sehr selten vertreten sind. Irland und Island sind übrigens vollkommen schlangenfrei.

Schlangen wachsen lebenslang

Die Schlingnatter gehört zu den Lebendgebärerinnen und ist die zweithäufigste Schlange in Österreich. Haben Sie gewusst, dass eine Ringelnatter 140 Zentimeter lang werden kann? Sie ist – wie Markus Triendl meinte – in ihrem Verhalten bei Gefahr Oscar-verdächtig: Sie verspritzt ein stinkendes Sekret, sie kotet, sie erbricht und – wenn das alles nichts nützt – stellt sich absolut tot. Die Würfelnatter liebt Wasser und ist gleichermaßen in Europa, Asien und Afrika vertreten. Mit 180 Zentimetern recht lang ist die braun/gelbe Äskulapnatter, das Symboltier der heimischen Apotheken. Wie alle anderen Arten wächst sie ein Leben lang. Wenn sie in ihrer bestehenden Haut nicht mehr Platz hat, streift sie sie einfach ab (etwa zweimal im Jahr) und lässt sie zurück (war im Glas zu sehen). Sie wird bis zu dreißig Jahre alt. Schließlich noch Hornotter (Horn auf dem Kopf, rot-weiß-rote Schwanzspitze) und Wiesenotter, denen mit allen Giftschlangen gemein ist, dass die Zähne sehr zerbrechlich sind.

Mit Respekt begegnen

Wie verhält man sich Schlangen gegenüber: mit Respekt, durch Sauberhalten der Natur (etwa Komposthaufen im Winter in Ruhe lassen, keinen Rasenroboter einsetzen). Einen kleinen Beitrag für eine intakte Natur hatte Edith Triendl mit ihren Blumenweide-Sackerln für die Besucher vorbereitet. Der nächste Öko-Treff am 5. April mit Melanie Sopper handelt von der Nachhaltigkeit in der Ernährung.

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