Im Interesse von Mensch und Börserl

Fordern faires Wohnen:  NAbg. Josef Muchitsch mit Hans Heinz Plaschka und Christian Lechner (v.l.) von der Mietervereinigung.
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  • hochgeladen von Elisabeth Kure

An der Mietpreis-Front herrscht Hochkonjunktur. Fakten sprechen dennoch für wachsende Zentren.

Heutzutage leben der Durchschnitts-Steirer und die Steirerin auf 41 Quadratmetern pro Kopf. Ob Alt- oder Neubau, ein- oder mehrgeschossig, auf Mietbasis oder Eigenheim ist hierbei eine Frage des subjektiven Geschmacks. Was die Vorstellungen von Herrn und Frau Steirer allerdings vereint, ist der Wunsch nach einem guten Preis-Leistungsverhältnis und Rechtskonformität!
Hand in Hand mit Justitia schreitet auch der Bad Gamser Hans Heinz Plaschka durchs Berufsleben. Dass österreichweit 1,6 Millionen Haushalte in Mietwohnungen leben, sorgt dabei für Aktenberge am Tisch des Vorsitzenden der Mietervereinigung Steiermark sowie Stellvertretenden Bundesvorsitzenden.
Allein im letzten Jahr hat die Mietervereinigung rund 284.000 Euro für ihre Mieter in der Steiermark erstritten. „Wer seinen Vertrag noch vor dem Leisten der Unterschrift prüfen lässt, ist auf der sichersten Seite“, macht Plaschka aufmerksam. Und auch Kollege Christian Lechner, der vorwiegend mit Beratungstätigkeiten vertraut ist, bläst in das selbe Horn: „Jede zweite Betriebskostenabrechnung müssen wir uns genauer anschauen. Manchmal sind sogar Abrechnungen, die ein kleines Plus aufweisen, fehlerhaft. Das zeigt, dass nicht immer alles so hinnehmbar ist“, beschreibt der Experte.

Mit Preiskurve unzufrieden
Unzufrieden zeigt sich die Interessensvertretung weiters im Zusammenhang mit Mietpreisen: „Diese sind in den letzten zehn Jahren im Vergleich zu den Löhnen und der Inflation explodiert“, verweist Plaschka auf einem 37-prozentigen Anstieg (im Vergleich: Lohn-Plus: 22%; Inflations-Plus: 21%).
Der vorherrschende Trend von befristeten Mietverträgen, gekoppelt mit dem dramatischen Anstieg des Hauptmietzinses (ohne Betriebskosten und Mehrwertsteuer) und der hohen Belastung der Mieten durch die Überwälzung der Grundsteuer auf den Mieter, veranlasst die Mietervereinigung dazu, verstärkt auf eine Reform des Mietrechtes zu drängen.
Um Wohnen wieder leistbar zu machen – selbst eine Eurostat-Studie beweist, dass Österreich seine Vorbildfunktion für leistbares Wohnen im internationalen Vergleich verspielt hat – stehen Mietervereinigung und Baugewerkschaft gemeinsam an einer Front und kämpfen für die Wiedereinführung der Zweckbindung der Wohnbauförderung. Diese wurde bekanntlich seit dem Jahr 2002 schrittweise aufgehoben. Kritikpunkt in dieser Causa ist auch das Ausbleiben der Inflations-Anpassung des Wohnbauförderung-Volumens (1,78 Milliarden Euro) seit dem Jahr 1996. Heute entspricht dies einem voluminösen Minus von 30 Prozent. „Das muss im Zuge der nächsten Finanzausgleichverhandlungen zwischen Bund und Länder korrigiert werden! Wir brauchen eine neue bedarfsorientierte zweckgebundene Wohnbauförderung“, so Bau-Holz-Chef NAbg. Josef Muchitsch, der einen Trend besonders positiv hervorhebt:

Ballungszentrum wächst an
„Das Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum im Südwesten der Steiermark führt in Ballungszentren wie Leibnitz oder Deutschlandsberg dazu, dass die Nachfrage nach Wohnungen wächst. Allein im Raum Leibnitz entstehen bis zum Jahr 2020 800 neue Wohnungen“, berichtet Muchitsch.

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