Gynäkologische Fortbildung
Jahrestagung steirischer Frauenärzte in Stainz

Gruppenbild mit Johannes Huber (5.v.l.) | Foto: Gerhard Langmann
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Mit einem dichten Informationsangebot und namhaften Referenten veranstaltete die Fachgruppe Frauenheilkunde der Ärztekammer Steiermark ihre erste Jahrestagung. Clemens Tempfer und Johannes Huber wurden besonders beklatscht.

Neue Besen kehren offenbar auch in der Ärzteschaft gut. Mit Bernhard Pötsch und Eva Magnet, der neuen Führungsspitze der Fachgruppe Frauenheilkunde in der Ärztekammer Steiermark, kam es am 21.-22. April im Hotel Stainzerhof zu einem ersten Fortbildungstreffen außerhalb der monatlichen Fachgruppensitzungen. „Wir konnten Referenten gewinnen, die praxisorientiert Neues, Interessantes und Wissenswertes zu alltagsrelevanten Themen wie Schwangerenbetreuung, Geburtshilfe, Kinderwunsch und onkologische Fragestellungen behandeln“, freute sich der Fachgruppenobmann besonders über das Kommen zweier absoluter Koryphäen: Clemens Tempfer (Deutschland) und Johannes Huber (Wien). Das 15 Fachgebiete umfassende Tagungsangebot lockte rund neunzig Frauenärzte nach Stainz.

Ein dichtes Informationsangebot

Nach der Begrüßung am Nachmittag ging es praktisch Schlag auf Schlag. Sonographie im Live-Scan (Patrick Greimel), Hormontherapie (Doris Gruber) folgten auf Knochengesundheit in der Frauenheilkunde (Astrid Fahrleitner-Pammer), HPV-Prävention (Attila Major) oder das Mikrobiom der Scheide (Doris Linsberger). Auch ein Punkt: Wie verhalten wir uns vor Gericht (Edwin Mächler). Pech hatten die Veranstalter mit Clemens Tempfer, der wegen des Streiks im Bahn- und Flugverkehr nicht anreisen konnte. Das Problem wurde elegant gelöst: Der Frauenarzt und gynäkologische Onkologe wurde via Skype in den Saal geschaltet. Sein Fachgebiet: die Diagnose und Behandlung bösartiger Erkrankung der Geschlechtsorgane wie Gebärmutter-, Gebärmutterhals-, Eierstockkrebs und Vulvakarzinom. Sehr eingehend befasste er sich mit der Operation, der Bestrahlung, der Antikörper- und der Chemotherapie als den vier Säulen der Behandlung.

Ein Plädoyer für Isoflavonen

Mit großer Spannung wurde der Vortrag von Johannes Huber erwartet, der im Fachjargon als „Vater der Pille“ tituliert wird. Sein Thema in Stainz: die Wechseljahre. „43 Prozent der Frauen zwischen 45 und 55 Jahren leiden unter Wechselbeschwerden“, befasste er sich mit den verschiedenen Phasen des Klimakteriums. Das Absinken des Gelbkörperhormons Progesteron begünstige, so der Referent, das Abgleiten in depressive Stimmungen. Der Ausfall von Östrogen wiederum lasse Wallungen, Schlaflosigkeit und andere körperliche Probleme entstehen. Aber, so Huber, es gebe auch psychische Beeinträchtigungen, die eine Beeinträchtigung in der Leistungsfähigkeit im Beruf auslösen können. Als eine wirksame Behandlungsmethode bezeichnete er die Verwendung von Phytotherapeutika wie etwa Soja, Rotklee, Mönchspfeffer oder Baldrian. „Die Wirksamkeit von Isoflavonen ist in zahlreichen Studien belegt“, zitierte er den 16. Weltkongress für Gynäkologie und Endokrinologie in Florenz. Eine der positiven Auswirkungen ist die Reduktion des Krebsrisikos bei gewissen Formen von Lungenkrebs oder Tumoren.

Stainz im Zeitraffer

In der Pause zwischen zwei Vorträgen hatte Bürgermeister a.D. Walter Eichmann die Gelegenheit, den Ort und die Gemeinde vorzustellen. Er durchstreifte die Geschichte ab der ersten urkundlichen Erwähnung 1177, der Aufhebung des Chorherrenstiftes und der Bestellung von Erzherzog Johann zum ersten freigewählten Bürgermeister. Seine Hinführung zum Tagungsthema: „In den 1930-er-Jahren diagnostizierte bei uns ein Wunderdoktor namens Höllerhansl aus dem Urin die Erkrankungen seiner Patienten.“

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