Kino Eibiswald inspiriert seit 101 Jahren

Die alte Filmpresse und der „Ein paar Dollar“-Trailer haben heute Nostalgiewert. Ebenso die Filmplakate von anno dazumal. Siegfried hütet auch noch Dias mit regionalen Werbebotschaften, die einst in der Pause auf die Leinwand projiziert wurden, in seinem Archiv.
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  • Die alte Filmpresse und der „Ein paar Dollar“-Trailer haben heute Nostalgiewert. Ebenso die Filmplakate von anno dazumal. Siegfried hütet auch noch Dias mit regionalen Werbebotschaften, die einst in der Pause auf die Leinwand projiziert wurden, in seinem Archiv.
  • hochgeladen von Josef Fürbass

Eines der ältesten steirischen Lichtspielhäuser feiert Jubiläum

Feste soll man bekanntlich feiern, wie sie fallen. Und das Kino in Eibiswald hat heuer allen Grund dazu. Es feiert nämlich den 101. Geburtstag! Aus diesem Anlass lud die Familie Hasewend im Frühjahr wieder zu den beliebten Filmfrühstücken. Das Motto dabei: „Kaffee, Speck, Ei – Film dabei!“ Darüber hinaus begleiten weitere „Specials“ wie Live-Konzerte, Besucherkino, Vorstellung von Filmschaffenden durch das Jubiläumsjahr.

(jf). Es ist eine im wahrsten Sinne des Wortes „filmreife“ Entwicklung, die das Kino in Eibiswald erlebt hat. Bereits der Kirchenwirt Gensinger bot seinen Gästen 1913 den „Luxus“ von bewegten Bildern. Anfangs liefen freilich nur Stummfilme mit Klavierbegleitung.
Im Jahre 1958 hat die Familie Hasewend den Gasthof mit Fleischerei- und Kinobetrieb erworben. 1970 wurde das Lichtspielhaus neu gebaut. Italo-Western, Edgar Wallace-Krimis, Heimat- und Lederhosenfilme waren zu dieser Zeit sehr gefragt...

Im Kinosaal drehten sich Filmspulen und Tanzpaare...

In den 60er-Jahren gab es im Bezirk Deutschlandsberg noch 15 Kinos – übrig geblieben sind zwei. Einst wurden im Eibiswalder Kinosaal auch (Ball-)Veranstaltungen abgehalten. Der Formatwechsel musste damals noch manuell bewerkstelligt werden.
Die Familie Hasewend hat in der Folge weder Kosten noch Mühen gescheut, um das traditionsreiche Lichtspielhaus mit seinen 142 Sitzen auf den neuesten Stand der Technik zu bringen. Zu diesem Zweck wurden die alten analogen Filmvorführmaschinen gegen einen neuen Projektor des Weltmarktführers Christie getauscht, dessen Modelle auch bei den Filmfestspielen von Cannes zum Einsatz kommen. Das Ergebnis kann sich sehen und hören lassen: Filme in 3D brillieren in exzellenter Bild- und Tonqualität auf der neuen und 20 Quadratmeter großen Leinwand.
Pro Jahr werden im Kino in Eibiswald zwischen 60 und 80 Filme gespielt. Besonders freuen sich Josefine und Siegfried Hasewend darüber, „dass auch die Schulen noch ins Kino kommen.“ Der Auftrag für die Zukunft lautet: „Wir setzen weiterhin in allen Bereichen auf das Besondere und Persönliche in unserem Universalwirtshaus. Mit unserer Leinwand wollen wir inspirieren und zum Träumen anregen – aber auch zum Nachdenken und Philosophieren.“

Filmemacher im Gespräch

Wie entsteht ein Film und wer ist daran beteiligt? Hinter der Kamera geht es oft mindestens ebenso spannend zu wie davor. Deshalb stellt das Eibiswalder Lichtspielhaus, das sich auch als Art-Haus-Film-Kino einen Namen gemacht hat, gerne Filmschaffende vor. Am 25. Oktober ist Regisseur Richard Rossmann mit seinem preisgekrönten Film „Ski Heil“ zu Gast Auch Schauspieler wie Ulrike Beimpold oder Erwin Steinhauer kehren immer wieder gerne in Hasewend’s Kirchenwirt ein.

Fotos: Josef Fürbass

Wo: Lichtspielhaus Hasewend, 8552 Eibiswald auf Karte anzeigen
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