150. Wehrversammlung der FF Stainz.
Klares Votum nach Kampfabstimmung

- Das neu gewählte Kommando - Robert Eibl, Markus Gusel (v.l.)
- hochgeladen von Gerhard Langmann
Registrierung, Corona-Kontrolle, FFP2-Maske und Raumlüftung: Die Wehrversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Stainz am vergangenen Samstag in der „Hofer Mühle“ lief nach ganz strengen Regeln ab. Auch, was die Tagesordnung anging: Nach der Begrüßung durch HBI Robert Eibl gedachte die Versammlung der verstorbenen Kameraden.
Den Auftakt der Berichte der Sonderbeauftragten übernahm Schriftführerin LM Sandrina Schöller. „Die statistische Aufteilung der Leistungen der Mitglieder ist aufgeschlagen“, nannte sie 6.174 als Anzahl der Einsatzstunden. Für den Bereich Sanität berichtete BM Michael Gaisch vom Ankauf eines Defibrillators und dem Update beim Sanitätsrucksack. „Wir haben neue Geräte angeschafft“, informierte LM Hans Christian Harb über eine intakte Geräteausstattung. Von Übungstagen und Schulungen war in der Rückschau von LM Thomas Eibl für den Bereich Menschenrettung/Absturzsicherung zu hören, während BI Martin Fürnschuß von Sirenenproben und dem Zivilschutzalarm sprach. „Sie wären laufend gewartet“, wies LM Martin Haas auf kleinere und größere Anschaffungen hin.
Unfallfreie Ausfahrten
392 Ausfahrten, 8.175 unfallfreie Kilometer und 2.625 Liter verbrauchten Treibstoff nannte OLM Bernhard Harb als Eckdaten für den Maschinenbereich. Recht positiv fiel die Einschätzung von LM Marcel Felber für den Bereich Jugend aus, während HBI Robert Eibl die Grund- und Ramp-up-Ausbildung als Leistungsumfang nannte. „Wir haben ein eigenes Sujet für das 150-Jahr-Jubiläum kreiert“, berichtete LM Ferry Thomann über die Facebook-Aktion und die Einsatz-Infos auf der Homepage. Stolz zum Bereich 1/8-Bewerbsgruppe zeigte sich LM Mag. Wolfgang Gaich, der über die Qualifikation des Teams zum Bundesbewerb in St. Pölten informieren konnte. „Haltet euch fit, denn die Einsätze verlangen viel ab“, lautete das kurz-prägnante Statement von BI Werner Gaich zum Bereich Sport.
Engagierte Funktionsträger
Für den Bereich Bekleidung vermeldete LM Kevin Wischgala den laufenden Uniformenaustausch im Sinne der Vorgaben des Landesfeuerwehrverbandes, während BI Martin Fürnschuß zum Bereich EDV auf die Office 365-Umstellung und den Netzwerkausbau im Rüsthaus hinwies. Nostalgisch wurde es bei den Worten von EHBM Johann Lienhart vom Bereich Feuerwehrgeschichte, der auf den Kommandanten Strelba in den 1880-er-Jahren zu reden kam, der auf Geheiß seiner Frau von der Feuerwehr austrat, um Jahre später einem Brandunfall zum Opfer zu fallen. „Gerne bringen wir uns in das Jubiläum ein“, hoffte Seniorenbeauftragter EABI Anton Schmidt auf zwei Ausflüge im heurigen Jahr. Diese Worte waren wohl Balsam für Festkoordinator BM Andreas Maier, der für den Bereich Personal von einem guten Verlauf der Vorarbeiten sprach. „Jahresüberprüfungen erledigt, Wartungsdienste durchgeführt“, lautete die knappe Feststellung von BM Michael Gaisch, der in der Folge die Aufgaben der einzelnen Züge detaillierte. Über den Bereich Taktik referierte BM Susanne Fehleisen: Aktualisierung Löschwasserbezugsstellen, Neuorganisation KAT-Lager, Objektalarmpläne auf der Wasserkarte.
Spendenfreudige Bevölkerung
Recht ausführlich beschäftigte sich Kassier OLM Matthias Pratter mit den Finanzen der Wehr. Er schlüsselte wichtige Positionen von Wehr-, Mannschafts- und Bergekasse auf und bedankte sich bei der Bevölkerung für rund 12.000 Euro aus der Haussammlung. Über Antrag der Kassaprüfer LM Richard Lesky und HFM Peter Mörth wurden in einem Kassier und Vorstand entlastet und der Voranschlag für 2022 angenommen. Das Prüferteam wird auch 2022 seine Aufgabe wahrnehmen.
Im Bericht von OBI Markus Gusel war von den Übungen und schwierigen Einsätzen zu hören: Menschenrettung nach Unfall, Alarm mit Hubschrauberbeteiligung, Verkehrsunfall mit E-Auto. Er zählte die Termine des Festjahres bis zur Jubiläumsfeier am 25. September auf und hoffte, dass am Safety Day am 7. Mai endlich die Segnung der Drehleiter gelingen wird. „Wir haben uns strikt an die Corona-Vorschriften gehalten“, betonte er die Vorbildhaltung als Stainzer Feuerwehr. „Wir haben nun einen autarken Stromerzeuger“, beleuchtete HBI Robert Eibl das Blackout-Szenario in der Gemeinde. Bei der Erhöhung des Budgets wurde eine Einigung mit der Gemeinde erzielt. Als Info-Pool wurde ein Newsletter für alle Mitglieder eingerichtet. „Wir stecken voll in den Vorarbeiten zum 150-Jahr-Jubiläum“, bat er alle Kameraden im April zu Porträtfotos und einem Mannschaftsbild.
Verdiente Ehrungen
Alles auf! hieß es beim Punkt Angelobungen/Beförderungen/Auszeichnungen. Die Jungfeuerwehrleute Christian Neuhold, Lara Mandl und Lilly Patscheider wurden angelobt. Die Beförderungen betrafen Luca Kügerl (OFM), Franz Lampel (LM), Alexander Lienhart (OFM) und Stefan Saurugger (LM). Gleichzeitig wurde Bürgermeister a.D. Fritz Hubmann zum Ehrenlöschmeister ernannt. Die Auszeichnung ging an Polizei-Kontrollinspektor Gerhard Bauer, dem das Verdienstkreuz des Bereichsfeuerwehrverbandes in Silber überreicht wurde.
In seinem Grußwort bezeichnete Vize-Bezirksstellenleiter Bernhard Pölzl vom Roten Kreuz die Feuerwehr als große Hilfe bei Einsätzen. „Das gilt“, so seine Aussage, „ganz besonders bei schwierigen Transporten.“ Seinen Dank für die gute Zusammenarbeit brachte auch KI Gerhard Bauer zum Ausdruck. „Es läuft immer alles klaglos ab“, freute er sich über eine tolle Zusammenarbeit mit der Stainzer Wehr.
Spannende Neuwahl
„Wir haben viel umgesetzt und einiges umstrukturiert“, bedankte sich HBI Robert Eibl abschließend bei den Kameraden und ihren Familienmitgliedern für die Mitarbeit. „Ich bitte um eur Engagement bei den 150-Jahr-Feierlichkeiten“, schloss er die Wehrversammlung mit einem dreifachen Gut heil!
Zur anschließenden Wahlversammlung übernahm ABI Markus Schauer den Vorsitz. „Es sind 47 Wahlberechtigte anwesend“, betonte er, dass alle Anträge rechtzeitig und vorschriftsmäßig eingelangt sind. Zu Wahlhelfern bestellte er Wolfgang Gaich, Sandrina Schöller und Anton Schmidt. Zunächst verlas er die Vorschläge zur Kommandantenposition, aus denen – nachdem die weiteren Nominierten abgelehnt hatten – mit HBI Robert Eibl und LM Robert Rhezek zwei Kandidaten verblieben. Beide Bewerber bekamen die Gelegenheit, zur Wahlversammlung zu sprechen. „Es war ein forderndes, aber interessantes Jahr“, merkte Robert Eibl an, dass nicht immer alles leicht abging. Mit der neuen Führungsstruktur und der Führungsklausur 2030 seien aber wichtige Richtungspfeiler eingeschlagen worden. „Wir wollen weiterhin Kameradschaft leben“, betonte er die gute Zusammenarbeit mit OBI Markus Gusel. Den Zusammenhalt strich auch Robert Rhezek hervor, der sich in der Folge vorstellte: 40 Jahre alt, Kinder in passendem Alter, Rückhalt in der Familie, Haus fertiggebaut, Beschäftigung in der Landesregierung. Ein gewichtiger Schwerpunkt: das Achten auf eine gesunde finanzielle Gebarung in der Wehr. Auch Bürgermeister Walter Eichmann meldete sich zu Wort. „Wir haben eine große Breite im Team und sind sehr gut aufgestellt“, unterstrich er die Aufgabe der Wehr, für die Menschen da zu sein. In eben diesem Sinne, so der Ortschef, möge die Entscheidung der Wahlberechtigten fallen.
Klares Votum
Bei der Wahl zum Kommandantenstellvertreter wiederholte sich das bekannte Ritual, als einziger Kandidat kristallisierte sich OBI Markus Gusel heraus. Das Votum: Robert Eibl (34 Pro-Stimmen, 10 Stimmen für Robert Rhezek und drei ungültige Stimmen) und Markus Gusel (37 Pro-, zehn ungültige Stimmen) wurden mehrheitlich in der vorgeschlagenen Funktion bestätigt. „Wir werden mit Elan weitermachen“, bedankten sich die beiden Offiziere für das Vertrauen.
Grußworte standen auch in der Wahlversammlung auf dem Programm. „Ich überbringe den Gruß von 3.759 Kameraden im Bezirk“, informierte BR Josef Gaisch über einen leichten Rückgang der Anzahl an Einsätzen. „Wir halten ein Auge drauf“, zeigte er sich verunsichert über den leichten Rückgang an Feuerwehrleuten im Bereich. „Wir brauchen uns vor einer Berufsfeuerwehr nicht verstecken“, bezeichnete er die Brandbekämpfung im ECO-Park in Wernersdorf und den Einsatz in Nordmazedonien als die größten Aufgaben. Den Brand auf der Rax wolle er zum Anlass nehmen, so Gaisch, bei den Waldbesitzern im Bezirk Sensibilität hinsichtlich eines Lotsendienstes zu erwirken.
Mithilfe der Gemeinde
An die verlässliche Kursanmeldung erinnerte ABI Markus Schauer, der auch auf die Verwendung von FDISK und die Erneuerung im Atemschutz mit der dritten Brandstelle hinwies. Die wichtigsten Termine im Abschnitt: Abschnittstag Ettendorf, Feuerwehrtag St. Stefan, Jugendtag Pirkhof. Auch er bedankte sich bei allen Mitgliedern für ihr Engagement und wünschte dem neugewählten Kommando alles Gute.
„Jede Feuerwehr hat ihre persönliche Note“, strich Bürgermeister Walter Eichmann die Leuchtturm-Funktion der Stainzer Wehr in der Region heraus. „Das Festjahr ist eine große Herausforderung“, sagte er die Bereitschaft zur Mithilfe zu. Überhaupt: Rund 1.1 Mio Euro werden im Budget für die Feuerwehren in der Gemeinde aufgewendet. Wichtig seien aber nicht die Finanzen, sondern die gute Ausbildung und das Engagement der Mannschaft.
Den Abschluss der Wahlversammlung besorgte Feuerwehrkurat Andreas Gerhold, der die besten Wünsche für eine gesundes 2022 zum Ausdruck brachte und den Segen erteilte.
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