Kommt ein Luftballon mit Herz geflogen...

Vermeintliches UFO war nur "heiße Luft"

(jf). Eine fröhliche Geburtstagsfeier im Garten, interessante Gespräche und immer wieder wurde auf Jubilarin Anita Struz angeprostet. Die Party an diesem lauen Abend in Feisternitz, Gemeinde Großradl, war ganz einfach toll. Unter anderem unterhielt sich die aus Anita und Christian Struz, Sylvia und Franz Schober sowie Andrea und Rupert Gosch bestehende Runde auch über ein angebliches Ufo, das laut Fernsehen in der Steiermark gesichtet worden sein soll. Da tauchte auf einmal etwas am Himmel auf. Ein Flugzeug, ein Fallschirmspringer – oder am Ende gar das diskutierte UFO? Aufgeregt wurde spekuliert, und plötzlich stand nicht mehr das „Geburtstagskind“, sondern das unbekannte Flugobjekt im Mittelpunkt...
Alle Blicke waren konzentriert auf das langsam näher kommende Etwas gerichtet, das sich schließlich als harmloser roter Herzballon mit einer Karte dran entpuppte. Sylvia und Rupert eilten auf die nahe Wiese. „Beim Landeanflug musste ich noch ein wenig laufen, da das Herzchen immer wieder versuchte zu starten“, erzählt Rupert Gosch. „Aber gegen unsere Neugier hatte es keine Chance.“
Die angehängte Karte klärte das Rätsel über das bis dahin unbekannte Flugobjekt auf. Der Ballon war mit vielen weiteren bei einer Hochzeit in Leutschach los geschickt worden. „Wir alle hatten uns seit der Kindheit nicht mehr so an einem Luftballon erfreuen können, wie an diesem Tag“, so Gosch. „Darum haben wir sofort auf das Brautpaar angestoßen.“ Natürlich wurde auch geantwortet. „Liebe Sonja und lieber Tomas! Wir danken euch, dass wir die heimlichen Trauzeugen eurer Hochzeit sein durften“, formulierte Rupert Gosch namens der Gruppe die Ankunftsbestätigung. Gleichzeitig wurde das Paar zum Kennenlernen nach Feisternitz eingeladen. Und am Wochenende hat es tatsächlich geklappt. „Wir sind alle auf unserer Terrasse zusammen gesessen, haben gejausnet und uns super verstanden“, schildert Gosch. „Sonja und Tomas haben sogar einen Kuchen für meine Schwägerin Anita als nachträgliches Geburtstaggeschenk mitgebracht.“ Die Runde in Feisternitz wurde auch bereits zum Gegenbesuch eingeladen. Eine Freundschaft ist entstanden – was ein einsamer Herzballon doch alles bewirken kann...
Übrigens: Insgesamt sind zehn Antwortkarten an Sonja und Tomas retourniert worden. Die übrigen Luftballons – über 70 wurden gestartet – dürften wohl im „Niemandsland“ gelandet sein...

Fotos: Josef Fürbass