Vier Installationen in Stainz
„La Strada“ neuerlich ein künstlerischer Hochgenuss

Anna Wagner-Fregin überzeugte mit ihrer Wandlungsfähigkeit
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  • hochgeladen von Gerhard Langmann

An vier Spielstätten zeigte La Strada in Stainz seine Vielfalt: Zu Figurentheater gesellten sich Zirkus, Akrobatik und Musik. Die Künstler aus Deutschland, Frankreich, Australien und Spanien bezauberten einmal mehr das Publikum.

Als Überschrift für heuer hat Werner Schrempf das Thema „Im Paradies“ vorgegeben. Dabei, so der Intendant, solle es um den bedachten Umgang mit Ressourcen, das Hinhören auf den Mitmenschen und das Verstehen mit dem Herzen gehen. Erleichtern könne, so der Nachsatz, dies alles die Kunst, im Speziellen die der heimischen und internationalen Künstler, Musiker und Artisten, die bis zum 5. August die Landeshauptstadt und ausgewählte Orte in der Steiermark bespielen. Am vergangenen Mittwoch war Stainz wieder La Strada-Station, Auftritte gab es im Rauch-Hof, im Bahnhofpark und auf dem Hauptplatz. Resümee gleich am Anfang: Es war ein Hochfest an Kleinkunst, Musikalität und Akrobatik, das den gefühlt achthundert Besuchern geboten wurde.

Unterhaltung für Klein und Groß

Starten wir unseren Rundgang im Rauch-Hof beim Figurentheater Theater Zitadelle aus Berlin, in dem Anna Wagner-Fregin als Erzählerin Kowalski durch das Grimm-Märchen „Neeweißnicht und Rosenrot“ führte. Sie schlüpfte dabei – stimmlich hervorragend - in die Rollen des kleinen Bim, des goldgierigen Königs und des rachsüchtigen Zwergs. Nach Steinwurf auf den Kopf, ausgetrocknetem See und Verwandlung in einen Bären das finale Happyend: Der König wandelte sein feudales Schloss in einen Freizeitpark um. Ob sich damit Schneeweißchens Wunsch erfüllt hat? Neeweißnicht!

Kraftvoll, akrobatisch und gleichzeitig linkisch ging es bei der französischen Gruppe Barolosolo mit ihrer Performance Haute Heure (Späte Stunde) zu. Die vier Zirkusathleten zeigten waghalsige Hebeübungen und umwerfende Stangenakrobatik, um sich gleich darauf auf Slapstick, die Parodie einer Löwennummer mit einarmiger Dompteurin und ein Musikmedley mit unförmigen Instrumenten einzulassen. Der künstlerische Mix darf getrost als bizzar-grandiose Show bezeichnet werden.

Der Ort des Geschehens von oben

Musikalischer Schlusspunkt

Das Publikum hinter sich her zog die Gruppe Gravity & Other Myths (Schwerkraft und andere falsche Vorstellungen) aus Australien, die mit ihren kurzen, spielerischen Übungen im weißen Arbeitsanzug vom oberen Hauptplatz hinunter zur Apotheke und wieder zurückwanderten. Beim Wandern beließen sie es aber nicht, bald bildeten sie einen Menschenturm, bald fielen sie in einen Tiefschlaf, um bald darauf über eine Menschenbrücke zu balancieren und ein Tor für die durchmarschierenden Menschen zu bilden. Das Besondere: Bei „Playbook“ passten die Akteure ihre Choreografie exakt an die räumlichen Gegebenheiten (etwa das Tragen auf den Schultern) an.

Musikalisch nahm La Strada für heuer Abschied von Stainz. Einmarschierend von der Bahnhofstraße verwandelte die Always Drinking Marching Band aus Spanien den vorbereiteten Spielplatz in eine tosende Musikarena. Mit Trompete, Posaune, Klarinette, Tuba, Trommel & Co. setzte sie ihr Motto „La calle es nuestra“ (Uns gehört die Straße) bildlich und musikalisch perfekt um. Bei der Show schonten die Musiker weder sich, noch ihre Instrumente und das Publikum, das immer wieder in die Sequenzen eingebunden wurde.

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