Helmut Fladenhofer als Guide
Lehrreich-humorvolle Wanderung durch den Forst

Ein erbaulicher Abend
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Lustig, pointiert und informativ: Mit seinem Streifzug durch die heimischen Wälder gewährte Oberförster Helmut Fladenhofer im Dachbodentheater einen Einblick in das Ess-, Wohn- und Schlafzimmer der Tiere.  Ein Dacapo 2024 ist möglich.

Auch mit Informationen über die Natur und bodenständiger Musik kann man das Dachbodentheater füllen: Helmut Fladenhofer als Moderator und seine beiden Wolfgangs (Tubaist Gritzner und Posaunist Hasewend) traten am vergangenen Freitagabend den Beweis an. Nicht vergessen werden sollten das Fladenhofer-Foto auf dem Ankündigungsplakat (Warum sunst wa’n d’Leit kumman?) und die exzellenten Tier- und Naturfotos. „Es wird tierisch“, kündigte Fladenhofer eingangs einen Querschnitt durch die Steiermark an. Das Steirische wurde gleich einmal mit der – im Jahr 1844 noch künftigen – Landeshymne angesprochen. Der Förster scheute aber auch einen Blick nach Kärnten (an der Grenze zum Wahnsinn) nicht. Das Hauptaugenmerk war aber auf das Geschehen in steirischen Wäldern gerichtet. „Ich liebe diese Gegend“, gestand der Moderator, auch einen Schilcher (frira woan’s rabiat, wenn si an trunk’n hom, heute werns rabiat, wonn’s koan kriag’n) nicht zu verabscheuen.

Im Ess-, Wohn- und Schlafzimmer der Tiere

Der waidmännische Trip ließ an Tiefgang nichts zu wünschen übrig. „Sie sind die verbreitetste Wildart“, forderte er für die Rehe Ruhe, Respekt und das Verbleiben auf markierten Wegen ein. Im Jagdrevier Meran würden sie besendert, war zu hören, um keine Bewegungseinschränkung zu provozieren und wissenschaftliche Daten zu bekommen. Die zurückgelegten Strecken waren durchaus beachtlich, sie bieten der Geiß die Gelegenheit, sich für die Nachkommenschaft den stärksten Partner auszusuchen. Als Hindernis würden sich oftmals Zäune, Brücken und sonstige Absperrungen erweisen. Zu den Abschussplänen: „Das Gleichgewicht in der Population muss gewahrt werden.“

Schwerpunkt Erzherzog Johann

Als nächstes nahm sich Helmut Fladenhofer der Persönlichkeit von Erzherzog Johann (mit Dr. Franz Harnoncourt-Unverzagt war ein Nachfahre im Raum) an. „Er war ein Vordenker“, erinnerte er an den sozialen Akt der Bruderlade für Bedürftige und die vielen Entwicklungsanstöße in Landwirtschaft, Industrie, Gesellschaft, Jagdwesen und Kleidung. „Er hat Stainz 1840 gekauft und nicht geerbt“, wies er auf einen Unterschied zu anderen aristokratischen Abläufen hin. Das „Archduke Johnny Jodeling“ führt uns zum musikalischen Part des Abends. Nicht nur jagdliches Liedgut war zu hören, mit „Gern hob‘n is schen“, „Porgy und Bess“, „Pata Pata“ und einer Bearbeitung von Thomas Gansch weideten die drei Musiker ein breites Feld ab.

Ein Dacapo möglich

Zurück zum Tier: Mit Rot- (mit Rehen nur weitschichtig verwandt), Schwarz- (alles Schweine in der Familie) und Auerwild (durch forstliche Maßnahmen eine beachtliche Population auf dem Rosenkogel) bog Helmut Fladenhofer nach unterhaltsamen eineinhalb Stunden in die Zielgerade ein. Seine abschließende „Drohung“: Wonn ma wieda wos einfollt, möld i mi wieda.“

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