Lesestunde von Winfried Bräunlich im Seniorenhaus Stainz

Zuerst kamen die Sagen, dann die Alltagsgeschichten an die Reihe
  • Zuerst kamen die Sagen, dann die Alltagsgeschichten an die Reihe
  • hochgeladen von Gerhard Langmann

Die Plätze im Andachtsraum des Seniorenhauses Stainz waren schon besetzt, als Winfried Bräunlich am vergangenen Sonntagsvormittag mit seinen Büchern zur Lese- und Nachdenkstunde für die Bewohner eintraf. „Seit 2010 mache ich das schon“, ließ er wissen, dass er sich seit dem seinerzeitigen Pflegeaufenthalt seiner Schwiegermutter mit dem Seniorenhaus verbunden fühlt.

„Wollen wir heute einmal von Sagen hören?“, hielt er das Buch „Lahnwaberl, Pest und Koralmgeister“ von Peter Stelzl in die Höhe. „Zu schiach soll die G’schicht net sein“, entschied er sich zum Auftakt für die Sage vom Koralmspeik. Die von einer raffgierigen Bäuerin handelte, die – während ihr kleiner Sohn in der Höhle verblieb – eine erste Schürze voll Geld nach draußen schaffte. Doch o Schreck: Sie fand danach den Eingang zur Höhle nicht mehr. Erst ein Jahr später sah sie, nachdem sie den Pfarrer von Soboth kontaktiert hatte, ihr „Kinderl“ wohlbehalten wieder.

Nach drei Sagen griff Winfried Bräunlich zu Fred Strohmeier und seinen Alltagsgeschichten. Müllbeseitigung? Ein Fremdwort für die bäuerlichen Bewohner seines oststeirischen Heimatortes, da früher jeder Abfall vom Holz über Steine bis zum Glas einer Verwertung zugeführt wurde. Letztlich – so änderten sich die Zeiten auch in Khünegg – musste die Gemeinde im Karner-Graben eine Verbotstafel aufstellen, um der wilden Müllbeseitigung entgegenzutreten.

Nach einem Situationsbericht über die Bauarbeiten auf dem Hauptplatz läutete der Vortragende zum „Fremdsprachentraining“ ein. Gemeint war die Übersetzung von Dialektbegriffen in die Hochsprache. Zum Selbsttest für die Leser einige Beispiele: Dudl – eigenartige Frau, Emba – Eimer, Firta – Arbeitsschürze.

Wo: Seniorenhaus, 8510 Stainz auf Karte anzeigen
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