Dachbodentheater Stainz
Markus Hauptmann fegte durch den Schulalltag

Die Sache mit dem Körnchen Wahrheit: Kabarettist Markus Hauptmann in Aktion. | Foto: KK
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Markus Hauptmann, Volksschullehrer und Kabarettist in Personalunion, deckte viele vermeintliche und echte Problemzonen im Schuldienst auf. Der Höhepunkt: Er inszenierte bei der Lehrerweihnachtsfeier eine Geiselnahme.

Stainz. n seiner Begrüßung registrierte „StainZeit“-Frontmann Peter Nöhrer viele Lehrer im Publikum. Kein Wunder: Markus Hauptmann, Volksschullehrer und mittlerweile erfolgreicher Kabarettist, hatte sein jüngstes Programm „Lang stirbsam“ ganz dem Leben in den Klassenzimmern gewidmet. Dabei: So etwas Besonderes sei der Lehrerstand ja gar nicht, wo doch die Fünf-Jahres-Ausbildung in wenigen Wochen zu schaffen sei. Zugegeben: Es sei schwieriger geworden, denn heutzutage hafte dem Begriff Leistung im Unterricht und im Schulsport etwas Anrüchiges (sofort entschuldigen, wenn es nicht nur Gewinner gibt) an.

Weihnachtsfeier zur Lehrerbeschimpfung

Als Protagonisten brachte der Kabarettist Hannes Mc Cartney (Lieblingsband The Stones) und seine Freundin Gerhard ins Spiel, die es gerne auch mal laufen lassen. So kann man sich recht gut die Stimmung bei der Lehrerweihnachtsfeier vorstellen. Von wegen: Kinderlachen ist das Schönste auf der Welt. Direktor Zapletal, der für die Veganen leere Lebensmittelschachteln vorbereitet hatte und auch gegen Cola für die Kids (wie sull’n de sunst an Bacardi trink'n?) nichts einzuwenden hatte, nutzte die Feier zu einer Rundumabrechnung mit allen Lehrern. Einziges Lob: „Heuer hob’n wir deutlich weniga die Polizei im Haus g’hobt als vorher“! Keine religiösen Zeichen mehr in der Klasse? Wo sull i mei Rapid-Abzeichen hingeben? Und zum unsittlichen Vergnügen auf dem Kopiergerät? Losst‘s net die Kopien im Konferenzzimmer liegen!

Geiselnahme durch den Elternverein

Über drüber auch für Hauptmann-Standards: die Geiselnahme der Schule durch drei Vertreter des Elternvereins mit ausgeprägtem Hang zur Selbstdarstellung und der Lust zum Waffengebrauch. „Mia woll’n sölba g'stolt’n und net nur mehr eire Soch’n umsetzen“, diente als Motiv, mit den Schulpsychologen, dem Schulwart, den „unsichtbaren“ Lehrer, den Fällen mit drei Vorstrafen und der Werklehrerin, die keine Kinder mag, in den Clinch zu gehen. Dass die Aktion das Fernsehen für besachwaltungswürdiges Publikum und die Cobra auf den Plan rief, machte die Situation auch nicht gerade einfacher. Selbst das Zusammentreffen der Geiselnehmer mit Bruce Willis beim Kriechen durch die Lüftungsrohre brachte keine Entspannung. Der Ausweg aus dem Dilemma? Den schaffte just jene Werklehrerin, die keine Kinder mag: Sie setzte den Geiselnehmer (Personalunion mit dem Elternvereinsobmann) mit einem Flammenwerfer außer Gefecht.
Als Zugabe schlug noch einmal Mc Cartney – diesmal tatsächlich den Beatles zugerechnet – zu: Alles für die Schule - Eight Days A Week.

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