Mehr Polizei für unser Land

LPD Gerald Ortner bei der Angelobung junger Polizistinnen und Polizisten. | Foto: LPD Stmk
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Landespolizeidirektor Gerald Ortner aus Eibiswald zieht nach 17 Monaten in diesem Amt Bilanz.

Herr Landespolizeidirektor, als gebürtiger Tiroler haben Sie sich in Eibiswald angesiedelt. Wie ist es dazu gekommen?

Ich habe Verwandtschaft in der Südsteiermark und somit diese landschaftlich reizvolle Region kennengelernt. Daher bin ich 2012 mit meiner Familie nach Eibiswald gezogen. Ich schätze das angenehme Klima und das offene Wesen der Menschen.

Seit sind jetzt seit Juli 2017 Landespolizeidirektor. Ein Resümee nach diesen 17 Monaten?
Ich bin sehr erfreut darüber, dass ich eine so gut funktionierende Polizei mit mehr als 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterinnen leiten darf.
Die Kriminalfälle aus dieser Zeit, wie z.B. die Amtshandlungen rund um den bis heute gesuchten Täter von Stiwoll, sind ebenso prägend wie die Absicherung von Großveranstaltungen, Stichwort Formel 1 am Red Bull-Ring, Moto GP oder auch beim "Aufsteirern" in Graz. Kürzlich waren mehrere Veranstaltungen rund um die EU-Ratspräsidentschaft abzuwickeln, also große Herausforderungen gleich im ersten Jahr.

Wie steht es mit dem Personal?
Da viele Kolleginnen und Kollegen in den nächsten Jahren in Pension gehen werden, befinden wir uns in einem personellen Umbruch.
Im Regierungsprogramm ist auch angeführt, dass bis Ende der Legislaturperiode österreichweit um 4.100 Planstellen mehr bei der Polizei ausgeschrieben werden sollen. Somit kann man davon ausgehen, dass mehr als 11.000 Polizistinnen und Polizisten bis 2023 in Österreich in den Dienst aufgenommen werden. Daher haben wir auch in der Steirmark eine große Ausbildungsoffensive laufen, sodass sich momentan sehr viele Polizeischülerinnen und Schüler in Ausbildung befinden. Derzeit sind es rund 300.

Was macht den Beruf im Polizeidienst so interessant?
Es ist ein sehr motovierender und spannender Beruf durch den man viel Umgang mit Menschen hat und sich positiv für die Gesellschaft einbringen kann. Die Möglichkeiten, sich zu spezialisieren z.B. im Verkehrs- oder Kriminaldienst oder bei Strahlenschutz, Alpinpolzei u.v.a. sowie etliche Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten bieten eine breite Palette. Deshalb ist die Polzei auch immer wieder mit Informationsständen unterwegs, wie z.B. bei der Bildungsmesse in Deutschlandsberge oder zum Jubiläum 150 Jahre Bezirkshauptmannschaft.

Bei vielen Polizeidienststellen wird über Personalmangel geklagt. Ist eine Aufstockung geplant?

Die neuen Polizistinnen und Polizisten werden dort eingesetzt, wo auch der größte Bedarf gegeben ist. Es werden zwar keine zusätzlichen Dienststellen  aufgesperrt, es werden aber auch keine mehr geschlossen. Da kommt auch die gesellschaftliche Veränderung durch die Digitalisierung zum Tragen. Schließlich erwarten sich ja auch die Menschen, dass die Polizei mobil und stets vor Ort ist. Größere Einheiten sind da effizienter.

Was bedeutet für Sie das Projekt "Gemeinsam sicher"?
Dieses Projekt liegt mir sehr am Herzen, um die Bevölkerung mit der Polizei und ihrer Arbeit näher zu bringen und somit das subjektive Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung zu steigern. Gemeinsam mit Menschen, Vereinen und anderen Institutionen Probleme zu erkennen und Lösungen zu finden, das ist das Ziel von "Gemeinsam sicher", als präventive Maßnahme - also noch bevor etwas passiert. Dieses Vorhaben funktioniert gerade im Bezirk Deutschlandsberg besonders gut. Hier dockt auch das Projekt "Police on Tour" an.

Deutschlandsberg übernimmt als „Demenzfreundlicher Bezirk“ sogar eine Vorreiterrolle ...
Genau, als Demenzfreundlicher Bezirk hat man im Bezirk Deutschlandsberg ordentlich etwas vorgelegt, wo doch die Kolleginnen und Kollegen aller Dienststellen entsprechend ausgebildet sind. Dem Vorbild von Deutschlandsberg sind inzwischen auch einzelne Dienststellen in der Steiermark gefolgt.

Welche Schwerpunkte werden Sie im kommenden Jahr setzen?

Die Kriminalitätsentwicklung gestaltet sich zwar sehr positiv, allerdings wird die CyberKriminalität eine weltweit zunehmende Herausforderung. Da liegt der Schlüssel aber ganz klar in der Prävention nämlich mit Aufklärungsarbeit ab dem Schulalter. Dazu werden auch Spezialisten in den polizeilichen Reihen ausgebildet.
Dazu kommt die besagte Personaloffensive verbunden mit einem Wissenstransfers von den älteren Kollegen zu den jüngeren.
Das subjektive Sicherheitsgegefühl zu steigern und somit auch das Vertrauen der Bevölkerung in die polizeiliche Arbeit bleibt nach wie vor eines meiner größten Anliegen. Schließlich leben wir in einem der sichersten Länder der Welt. Laut dem Global Peace Index 2018 ist Österreich das drittsicherste Land weltweit nach Neuseeland und Island.

LPD Gerald Ortner bei der Angelobung junger Polizistinnen und Polizisten. | Foto: LPD Stmk
Gerald Ortner ist seit Juli 2017 Landespolizeidirektor. | Foto: LPD Stmk
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