Eröffnungstermin ungewiss
Neuaufbau der Stainzer Warte

Beeindruckender Rundumblick
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Die Stainzer Warte auf dem Lethkogel wurde 1902 eröffnet. Im Jahr 1980 ging sie in die Zuständigkeit der Marktgemeinde über. Nunmehr wird sie einer umfassenden Neuerung unterzogen.

Sie ist in die Jahre gekommen und ihre Substanz hat gelitten, deswegen veranlasste Bürgermeister a.D. Walter Eichmann 2021 die Sperre der Stainzer Warte auf dem Lethkogel (Seehöhe 608 Meter). Von Beginn an war die Weiterführung der Stainzer Touristenattraktion klar, nunmehr kommt tatsächlich Bewegung in die Wiederherstellung des Bauwerks. Der Ablauf in kurzen Worten: Der gemauerte Sockel bleibt unverändert bestehen, die Holzteile werden – zum Teil mithilfe eines Krans - zur Gänze abgebaut. Teil für Teil muss dabei nummeriert werden, denn die intakten Stücke werden wiederverwendet, nur die kaputten Stellen bei den tragenden Konstruktionen und im Stiegen- und Aussichtsbereich werden durch Neuholz ersetzt. Die Warte wird zudem statisch neu berechnet. Das Altholz wird zur Abtötung von Keimen und Insekten einer thermischen Behandlung bis sechzig Grad unterzogen. Die neuen Konstruktionsteile werden auf „alt“ (Eis- oder Sandbestrahlung) getrimmt, sodass ein Unterschied nicht zu erkennen ist. Gänzlich neu montiert wird die Außenschalung (sie wird speziell verzahnt) in Lärche sägerau. Der Voranschlagsrahmen liegt bei 190.000 Euro, nach dem Ausschreibungsverfahren wurde die Bad Gamser Firma Holzbau Eduard Wallner mit den Arbeiten betraut.

Errichtung im Jahr 1902

Der Lethkogel kann als die älteste Siedlungslandschaft im Großraum Stainz bezeichnet werden, die schon rund 4.000 vor Christus urbar gemacht wurde. Grabungen rund um die Warte aus den Jahren 2004 und 2006 bestätigten diese Sicht. Rund 900 Funde erbrachten den Nachweis, dass etwa 200 vor Christus eine zweite Besiedelungswelle erfolgte. Im Zusammenhang mit der bayerischen Kolonisation wird eine dritte Besiedelung im 8. und 9. Jahrhundert nach Christus vermutet. In diese Zeit wird laut Ortschronik in diesem Gebiet auch ein Wehrturm namens Polan datiert. Die Idee zur Errichtung der Stainzer Warte im Jahr 1902 wird dem Stainzer Kaufmann Josef Grasmuck, damals Obmann der Sektion Stainz des Österreichischen Touristenclubs (ÖTC), zugeschrieben. Die Bürgerschaft brachte sich in das Vorhaben des Touristenclubs tatkräftig ein, sodass am 8. September 1902 die Eröffnung gefeiert werden konnte. Im Jahr 1926 übergab der ÖTC den Bau an die Sektion Stainz des Steirischen Gebirgsvereins (später Alpenverein). Sanierungen erfolgten 1952, 1964 und 1980 im Zuge der Übernahme der Warte durch die Marktgemeinde. "Als Eröffnungstermin nach der nunmehrigen Neugestaltung ist der Nationalfeiertag angedacht", weiß Bürgermeister Karl Bohnstingl, dass der Termin stark vom Ausmaß der schadhaften Teile abhängt.

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